Papierwälder

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Joh

Mitglied
Lieber Karl,

ich beruhige mein schlechtes Gewissen schon seit vielen Jahren mit Receyclingpapier, bei meinem Papierverbrauch das Mindeste was ich außer sammeln tun muß. Der konkrete Anschub für dieses Gedicht kam vor ein paar Tagen, als ich einen Film über Chile sah, wo genau das immer noch passiert, um dann die zerschredderten Wälder nach China zu verschiffen. Weltweit liegen die Chinesen schon an dritter Stelle mit dem Papierverbrauch.

ein lieber Gruß an Dich, Johanna
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hi joh,

unabhängig von den gedanken, die richtig und wichtig und pc sind, ist der text als gedicht, als lyrischer ausdruck, als verdichtung, nicht so recht überzeugend.

das ist zu vorhersehbar.

grüße
nofrank
 
Lieber Johanna,
Receyclingpapier benutze ich auch..., aber wenn es dann zu Veröffentlichungen kommt, benutzen die Buchhersteller in der Regel dieses Papier nicht.
Liebe Grüße
Karl
 

Joh

Mitglied
Hallo Nofrank,

sicher hast du recht, doch es drängte mich, es zu schreiben, weil der Gedanke nicht zur Ruhe kommen wollte.

ein Gruß an Dich, Johanna

..............

Hallo Karl,

ich wurde noch nicht von einem Verlag veröffentlicht ;)wird wohl auch nicht passieren. Und wenn, dann sollte möglichst viel an Kritischem gedruckt werden, vielleicht trägt das zum Umdenken bei, obwohl das wohl nur meine idealistische Hoffnung sein dürfte. Aber ich denke auch immer wieder, daß man eben so viel als möglich richtig machen sollte, egal ob andere es für sinnvoll halten, nach dem Motto: Ein kleiner Tropfen kann das Faß zum Überlaufen bringen.

ein lieber Gruß an Dich, Johanna
 

Olinn

Mitglied
Hallo Joh,

unsere Natur braucht wachsame Augen und Menschen, die berührt darüber schreiben. Auch wenn dein Text nicht perfekt verdichtet ist und mehr Spannung bräuchte, er bewegt!

Viele Grüße, Susanne
 
M

mirami

Gast
hallo joh,


kahlschlaggebirge sind ja keine zerschredderten wälder, sondern das was zurückbleibt neben den atemlosen kontineten (regenwald= die lunge der erde). deshalb würde ich die kahrschlaggebirge an den schluss setzen. als traurigen punkt. insgesamt würd ich’s vielleicht etwas kürzer formulieren, dass es treffender(nicht zutreffender sondern schlagkräftiger wird). quasi der industrie und dem verbraucher eins auf die nase geben. ;-) beim missbrauch der bäume, bzw. exklusiven hölzer würde ich vielleicht auch noch die möbelindustrie durch ein geeignetes bild einbeziehen. insgesamt finde ich es ein gutes thema für ein gedicht. hab ich sehr gern gelesen. bei der halbwertzeit fiel mir gleich ein, dass in den „wichtigen“ nachrichten von heute morgen schon der fisch eingewickelt wird.


mein vorschlag zur verdichtung für den anfang, wäre in etwa so:

zerschredderte wälder
in schiffsbäuchen verladen
auf dem weg ....

freundliche grüße
mirami


p.s. vielleicht hilft das email- und pc- zeitalter wenigstens ein bisschen den unnützen papierverbrauch zu reduzieren? aber das wiegt wohl wiederum kaum den dadurch ebenfalls entstehenden müllberg an elekro- und plastikteilen auf. es bleibt also wohl insgesamt ein fass ohne boden...
 

Joh

Mitglied
Hallo Susanne,

freut mich, daß ich Dich trotz der mangelnden Verdichtung erreichen konnte.

ein Gruß an Dich, Johanna


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Hallo Mirami,

schön, daß auch Dir der Inhalt meines Gedichtes gefallen hat, und Dank für den Korrekturhinweis.

Die Kahlschlaggebirge sind für mich der Anfang des Dilemmas, deshalb müssen sie an Ihrem Platz stehen, daraus folgen ja die zerschredderten Wälder. Das im Müll entsorgte Papier ist für mich schon als passender Abschluß stimmig. Die Komprimierung setze ich gern in meinen Worten um, denn sie paßt sehr gut. Das "gierig" und "gesogen" stimmt von der Sprache her nicht so zum Inhalt, da gebe ich Dir recht.


ein Gruß auch an Dich, Johanna
 

Joh

Mitglied
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Papierwälder




Kahlschlaggebirge
die zerschredderten Wälder
in Schiffsbäuche verladen
reisen übers Meer
Wandlung zu Papier
für Nachrichten
von leb - und atemlosen Bergen
auf entfernten Kontinenten
kurze Halbwertzeit
Morgen im Papiermüll
entsorgt



Johanna P.
3.2008



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