Pergamentne Zeiten

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B

bonanza

Gast
etwas wirr. und etwas pergament. aber es hat was.

es steckt etwas dahinter, das konnte ich fühlen.

die ausführung ist durchschnittlich.

macht aber nichts.

dein gedicht hat durchaus seine berechtigung.

ralph
 
S

Stoffel

Gast
moin Bonanza,

"dein gedicht hat durchaus seine berechtigung."

Jo Bonanza, hat es - zumindest fürmich.*smile*

Danke fürs lesen, kommentierern,Bewertung:)

Alles Gute für Dich
lG
Sanne
 

Gagjack

Mitglied
Flügelschlägen?

Hallo Stoffel,

ups,
habe ich was falsch gelesen, oder rast das Herz wirklich im Tempo der Flügelschläge eines Kolibris? Wenn ja ist der Prot. reif für die Intensivstation und den Defi.(Kammerflimmern).
Pergament und ritzen vertragen sich bei mir auch nicht wirklich.

Sollte ich alles falsch verstehen, kläre mich bitte auf.

LG

Christoph
 
S

Stoffel

Gast
lieber Christoph,

aufregende Zeiten machen "pergamenten".
Was soll ich mehr dazu erklären.
Jeder Gedanke, Bilder die man hervorholt...die Augenlider wetzt..ob nun in wachem oder schlafendem Zustand...reibt.
Macht dünn.
In allem.
Ob nun Kilos, die Augenlider, die Haut...

Ich mag das..
dünne, pergamente Haut..
die immer dünner wird, dann "ritzt" da auch noch einer drin rum.
*aua*
Tut doch weh,oder??
*smile*
Eher wohl dem, der dünnhäutig.:(

Danke für Deine Gedanken
lG
Sanne
 

Gagjack

Mitglied
jetzt hab´ ichs

Erneut hallo Sanne,

Ja ich verstehe Dich, kann es aber für mich nicht nachvollziehen.

Schlimm???

Ich hoffe nicht!

LG

Christoph

PS.: Es flattern immer noch "Kolibris Flügelschläge(n?)" im Raum.
 
S

Stoffel

Gast
lieber Christoph,

schlimm?
Nö..is ok:)

Ich danke für Deinen Kommentar.
(jeder bringt einen weiter, regt an nachzudenken)

PS: Nein..sie flattern nich mehr;)
Alles ruhig...wie ein Adler im Wind...

Schönen Abend
lG
Sanne
 
S

Sandra

Gast
Hallo Sanne,

Christoph erwähnte die Herzschläge, die schnell wie die Flügelschläge eines Kolibris schlagen. So erlese ich es auch und in diesem Sinne wäre dein Prot., wie bereits erwähnt, mit Sicherheit reif für die Intensivstation. Dein Gedicht "pergament[blue]ene[/blue] Zeiten" gefällt mir ansonsten sehr gut. Diese oben aufgeführte Sache und die Grammatik deiner Überschrift würde ich noch einmal überdenken. ;)

Einen lieben Gruß
Sandra
 
K

Klopfstock

Gast
Pergamentene Zeiten

Im Takt des Herzens
spür ich die Augenlider flimmern,
gleich eines Vogels
raschem Flügelschlag.
An vielen Bildern dünn gerieben,
sind sie nun wie Papier.
Selbst meine Haut
in die du deinen Namen ritztes
so viele Nächte lang,
in Ewigkeit,
scheint durchsichtig
wie Pergament -

und fast zerreißt es mich.



Ich weiß, liebe Stoffeline, ich habe Dir noch gefehlt;)
Aber ich finde dieses Gedicht irgendwie gut und interessant,
ganz besonders von der Idee. Wenn man den strittigen
Kolibri Flügelschlag in einen normalen, raschen Flügelschlag
eines Vogels umwandelt, dann ist es nicht mehr so
unwahrscheinlich. Das mit dem "Pergagemt" gefällt mir
ganz besonders gut.

Dir einen schönen Abend
und liebe Grüße
Irene;)
 
K

Klopfstock

Gast
"Pergament" soll es natürlich heißen und nicht
"Pergagemt";) - wie komm ich nur auf "Pergagemt":(

LG Klopfstock
 
B

bonanza

Gast
kolibris passen wunderbar zum pergament. schon wegen
ihrer flügel. und wenn die flügel so schnell flattern,
dann zerreißt es einen.

bon.
 

Gabriele

Mitglied
Hallo Sanne,

sehr schön und - für mich - auch nachvollziehbar!

Ein paar Kleinigkeiten sind mir aber aufgefallen:
[ 4]"Meiner Augen Lider
[ 4]Kolibris Flügelschlägen gleich..."
oder?
und dann:
[ 4]"und auch meine Haut
[ 4]so pergamenten
[ 4]durchsichtig scheinend"
fände ich persönlich passender.

Soweit meine Gedanken beim ersten Lesen!
Schönen Tag und liebe Grüße
Gabriele
 
S

Stoffel

Gast
Guten Morgen,

allen lieben Dank:)
Habe mal etwas verändert. Stimmt schon mit dem Kolibri*lach*
Der Prot läg schon auf der Intensiv.:D

Unten aber nochmal das Original.

Schönen Tag Euch allen
lG
Stoffel


Pergamentene Zeiten

Meiner Augen Lider
Kolibris Flügelschlägen gleich
im Takt meines Herzens
dünn geworden wie Papier
zu viel an Bildern gerieben
und auch meine Haut
so pergamenten
durchsichtig scheinend
in die du deinen Namen ritztest
in Ewigkeit
viele Nächte lang.

Fast zerreißt es mich.
 
K

Klopfstock

Gast
Liebster Bonanza, bei den Kolibri-Flügelschlägen, hätte es
den Prot. nicht "fast zerrissen", sondern in kleinste Stücke
zerfetzt, wenn man dazu noch das Pergamentpapier und seine
enorme Feinheit und Brüchigkeit nimmt:D
Selbst wenn es für Dich zu passen scheint,was ich
Deinerseits eher als eine Art "Trotzantwort" sehe und
nicht als eine echt überlegte.
Entweder Kolibrischläge und "in Stücke zerfetzt"
oder keine Kolibrischläge und dann "fast zerrissen"....

LG Klopfstock
 
S

Stoffel

Gast
Liebe Klopfstock,

mein erster Lacher heute, danke:D

Danke auch für Deine wunderbare Umarbeitung, habe ja etwas übernommen. :)

lG
Stoffel
 

Inu

Mitglied
Hallo Stoffel

Komisch, das grammatikalisch leicht berichtigte 'Ur'gedicht, das Du unten in Deinem letzten Kommentar noch einmal aufführst, finde ich lyrischer, als das neu gepostete. Ich würde den Kolibri unbedingt drin lassen. 'Vogel'als Wort stört mich hier, ist mir zu wuchtig im Vergleich mit den zarten, pergamentenen Augenlidern. Ich persönlich machte mir überhaupt keine Gedanken über die medizinischen Auswirkungen des Textes.

Kolibriflügel - Pergament - das aufgeregte Flattern der Augenlider, das passt alles wunderbar, finde ich. Muss in Lyrik alles akkurat und sachlich sein?


Liebe Grüße
Inu



Hier nochmal die Fassung, die mir gefällt.


[Blue]Pergamentene Zeiten

Meiner Augen Lider
Kolibris Flügelschlägen gleich
im Takt meines Herzens
dünn geworden wie Papier
zu viel an Bildern gerieben
und auch meine Haut
so pergamenten
durchsichtig scheinend
in die du deinen Namen ritztest
in Ewigkeit
viele Nächte lang.

Fast zerreißt es mich. [/B]
 

Inu

Mitglied
Es ist schon seltsam. Seit hier jemand erwähnt hat, dass die Kolibris tatsächlich zu schnell mit den Flügeln schlagen, muss ich ihr recht geben, es geht einem das ja auch nicht mehr aus dem Kopf.
Kolibri ist als Wort so besonders schön. Aber wenn es denn wirklich nicht passen sollte, dann würde ich eher eines Falters Flügelschlag dem des Vogels vorziehen, aber dann gleitet es ab ins Gebräuchliche, oder?

nochmal Gruß
Inu
 

Daniela H

Mitglied
Hallo Susanne,

ich finde das Gedicht in der ersten Fassung wunderschön. Warum sich jemand an dem Wort "Kolibri" stört, verstehe ich nicht ganz. Das "Herz" muss doch nicht unbedingt für die Kreislaufpumpe genommen werden. Wenn man sagt: "Ich schenke dir mein Herz", meint auch niemand das Organ. Das Gedicht klingt in der Originalfassung wie aus einem Guss. Es lässt sich nicht verbessern meine ich.
Abgesehen davon bedeutet musikalisch "im Takt sein", nicht unbedingt, dass alles gleich schnell abläuft. Auf den langsamen Grundschlag können auch viele schnelle Töne gleichmäßig untergebracht werden. Muss denn ein gutes Gedicht auch allen logischen Analysen standhalten können?

Gruß Daniela
 

Svalin

Mitglied
Hallo Stoffel und Daniela,

Muss denn ein gutes Gedicht auch allen logischen Analysen standhalten können.
Ich denke, ein "gutes" Gedicht würde einen überhaupt nicht auf die Idee bringen, es näher analysieren zu wollen: Es wäre in sich geschlossen und ließe in seiner Aussage oder Wirkung nichts Störendes zu oder offen. Das ist hier nach meinem Empfinden nicht der Fall. Weniger wegen einzelner streitbarer Metaphern sondern seiner ungewöhnlichen Perspektive: Das lyrische Ich schildert hier seine zunehmende Dünnhäutigkeit im wahrsten Sinne des Wortes nur oberflächlich und aus einer (äußeren) Retrospektive heraus:

> Meine Augenlider
> im Takt meines Herzens
> eines Vogels raschen
> Flügelschlägen gleich
> an zu vielen Bildern
> der Erinnerung gerieben
> dünn geworden wie Papier

Ein ganzer Absatz, der fast wertfrei und emotionslos von einer mechanischen Ermüdung und Abnutzung der Augenlider erzählt. Fast möchte man fragen, wie das innere Äquivalent dazu beschaffen sein mag: Zwischen absolutem Leidensdruck, leichter Resignation oder reiner Nostalgie wäre hier vieles möglich. Dass eine solche emotionale Bestimmung unterbleibt, zeigt nach meinem Empfinden, dass es hier maßgeblich nur darum ging, das Motiv Dünnhäutigkeit möglichst breit und bildreich einzuführen, um es im Folgenden zu verallgemeinern:

> So auch meine Haut
> die pergamenten
> durchsichtig scheinend
> in die du deinen Namen ritztest

So wie ich den Text verstehe, trägt das lyrische Ich seine Erinnerungen offenbar gar nicht in sich, sondern nur draußen eingeschrieben mit sich herum und hat das Bedürfnis, diese immer wieder lesend in sich auf- und wahrzunehmen: vielleicht wie ein Baum, in dessen Rinde jemand dauerhaft Spuren hinterlassen hat. Deshalb auch das Einritzen. Aber wäre das Endergebnis dessen nicht eine völlig narbenübersähte, entstellte und verdickte Haut, die die Behauptung vom drohenden Zerreißen völlig in Frage stellt? Spätestens an dieser Stelle kann ich der Aussage des Textes nicht mehr folgen, sie erscheint mir zu gewollt, konstruiert und logisch verbogen.

Ein weiterer Schwachpunkt ist die Unbestimmbarkeit einiger elementarer Fragen: Was fühlt das lyrische Ich? -> Ist es aufgeregt, unglücklich, nachdenklich, nachtragend, abgeklärt oder pathetisch? Was verbindet es mit dem nicht weiter ausgeführten "Einritzen des Namens"? -> Prägung, Inbesitznahme oder gar Ge- oder Missbrauch wider Willen? Hier hat der Text nach meinem Empfinden noch einiges an Potential, das noch nicht ausgeschöpft wurde.

Viele Grüße
Martin
 



 
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