Phantomschmerz

Phantomschmerz

Ich hatte noch Gänsehaut
wenn ich an dich dachte
als du mich schon in die
Schublade gesperrt hattest

Ein Stückchen davon
blieb an einem Span hängen
als ich Reißaus nahm

Manchmal scheinst du
es insgeheim zu streicheln

Mit dem heillosen Blick



© elkENachtigall

Hallo ENachtigall,

gefällt mir prinzipiell gut, ich würde aber eventuell noch ein wenig umstellen, ich finde es (vor allem in der ersten Strophe) nicht sonderlich glücklich formuliert. Vielleicht so:

Phantomschmerz

Ich hatte noch Gänsehaut
wenn ich an dich dachte
da hattest du mich bereits
in die Schublade gesperrt

Ein Stückchen davon
blieb an einem Span hängen
als ich Reißaus nahm

Manchmal streichelst du
es insgeheim

Mit dem heillosen Blick

Bin noch nicht ganz zufrieden. Die ersten beiden Verse reißen den Leser noch nicht ins Gedicht hinein. Das liegt an der Formulierung "ich hatte noch", die sehr befremdend wirkt, was aber wiederum den Inhalt zu unterstützen scheint. Ach, ich bin mir unsicher. Was mich gestört hat, waren auch die zwei "hatten"s und die zwei "als". Letzteres habe ich gelöst, bei ersterem bin ich, wie gesagt, zu keinem Ergebnis gekommen. Vieilleicht kannst du mit meinem Geschwafel etwas anfangen.

Bin gespannt auf deine Antwort.
In der Lyrik fällt es mir noch ungemein schwer, konstruktive Kritik zu geben.

Liebe Grüße,
Hakan

Hallo Hakan,

ja genau die zwei Doppelungen liegen mir auch noch unverdaut auf der Zunge. Spucke ich sie halt gleich wieder aus und probier was Neues.

Ich finde Deine spontan geäußerte Kritik durchaus konstruktiv. Die Schwächen, die Du aufzeigst, haben Hand und Fuß

Danke für´s Schreiben!

Gruß von Elke

Phantomschmerz

Ich hatte noch Gänsehaut
wenn ich an dich dachte
als du mich schon in der
Schublade aufbewahrtest

Ein Stückchen davon
blieb an einem Span hängen
sobald ich Reißaus nahm

Manchmal scheinst du
es insgeheim zu streicheln

Mit dem heillosen Blick



© elkENachtigall

Hallo ENachtigal,

prinzipiell reizt mich der Text. Das mit der Schublade, dem Fetzen am Span und dann der Titel mit dem Phantomschmerz und dem Streicheln, das hat was.
Doch auch ich bin irgendwie nicht recht zufrieden mit der ersten Strophe. Vor allem das noch und schon und das Plusquamperfekt machen den Text irgendwie holprig. Und so meine ich auch wie Hakan, dass es schwer ist für den Leser, diese erste Hürde zu nehmen und richtig in den Text hineinzukommen.

Ist halt meine Ansicht.


Ciao,
Bernd

p.s. Sehe gerade, dass du zwischenzeitlich auf Hakan geantwortet hast. Trifft ja teilweise auch auf meine Kritik zu.

Hallo ENachtigall,

jetzt wirkt es zwar ein wenig hölzern, dieses "aufbewahrtest", aber schon besser. Mich stört lediglich noch der Übergang von Vers 2 zu 3. Denn hier leitest du mit den Worten "wenn" und "als" ein, das irritiert mich ein wenig auf solch engem Raum. Ich weiß nicht, ob du verstehst, was ich meine.

Ansonsten, wie gesagt, ein gelungenes Gedicht und schön, dass ich helfen konnte...

Liebe Grüße,
Hakan

Phantomschmerz

Ich hatte noch Gänsehaut
wenn ich an dich dachte
da steckte ich schon
in deiner Schublade

Ein Stückchen blieb
an einem Span hängen
als ich Reißaus nahm

Manchmal streichelst du es
insgeheim

Mit dem heillosen Blick



© elkENachtigall

Danke, Bernd, für´s Lesen und Mitdenken! Da muss wohl was dran sein, wenn ihr zwei einer Meinung seid. Vielleicht gelingt mir noch, es zu entschnörkeln. Hm. Grübel. Hab noch mal eine Entschlackungskur gemacht. Prinzip klare Linie.

Herzlichen Gruß von Elke

Phantomschmerz

Ich hatte noch Gänsehaut
wenn ich an dich dachte
da steckte ich schon
in deiner Schublade

Ein Stückchen blieb
hängen an einem Span
als ich Reißaus nahm

Manchmal streichelst du es
insgeheim

Mit dem heillosen Blick



© elkENachtigall

Hallo ENachtigall,

jetzt finde ich es rund...
Gern gelesen...

Liebe Grüße,
Hakan

Vielen Dank für die unermüdliche Mithilfe, Hakan! Echt Teamwork!

Guten Dienstag wünscht

Elke

Hallo Elke,

wie wäre es wenn du in der ersten Strophe das "wenn" gegen "während" tauschst?

Ich hatte noch Gänsehaut
wenn ich an dich dachte
da steckte ich schon
in deiner Schublade

Zum Vergrößern anklicken....

und zum Ende mit "einem" oder "deinem" heillosen Blick?

Ich finde den Text auch durchaus gelungen und etwas Wahres ist auch drin zu finden ...

Viele Grüße,
Eve

Elke,

jetzt gefällt mir der Text gut, auch die erste Strophe! Wenn auch Eve's Vorschläge zu bedanken wären ...

Ciao,
Bernd

das "wenn" gegen "während"

Liebe Eve,

sehr interessiert habe ich Deine Vorschläge gelesen und darüber nachgedacht.

Das "wenn" gegen ein "während" zu tauschen, hieße, aus dem kausalen einen temporalen Zusammenhang zu machen. Also: im ersten Fall verursacht das Denken an jemanden Gänshaut, im zweiten geschieht es zeitgleich ohne nähere Angabe von Gründen/Zusammenhängen. Hier wäre das Ursache-Wirkungs-Prinzip nur eine von verschiedenen Möglichkeiten, nicht die Erklärung. Ich möchte in diesem Fall bei der eindeutigen Variante bleiben und lasse das "wenn".

und zum Ende mit "einem" oder "deinem" heillosen Blick?

Zum Vergrößern anklicken....

Deinen zweiten Vorschlag nehme ich gerne an, da er aus "dem heillosen Blick", als allgemein bekannt vorausgesetztem Terminus, durch Verifizierung oder Zuordnung eine Art persönliche Schrulle macht.

Ganz lieben Dank für die Anregungen!

Guten Tagesausklang wünscht

Elke

Hallo Bernd,

Wenn auch Eve's Vorschläge zu bedanken wären ...

Zum Vergrößern anklicken....

Gesagt - getan!

Schön, so aufmerksame Leser zu haben. Danke!

Grüße von Elke

Phantomschmerz

Ich hatte noch Gänsehaut
wenn ich an dich dachte
da steckte ich schon
in deiner Schublade

Ein Stückchen blieb
hängen an einem Span
als ich Reißaus nahm

Manchmal streichelst du es
insgeheim

Mit einem heillosen Blick



© elkENachtigall

Phantomschmerz

Ich hatte noch Gänsehaut
immer wenn ich an dich dachte
da steckte ich aber schon
in deiner Schublade

Ein Stückchen von mir blieb
hängen an einem Span
als ich Reißaus nahm

Manchmal streichelst du es
insgeheim

Mit einem Blick



© elkENachtigall

oh, ich fand das "heillos" so schön, nur nicht den Vers an sich.

Ich dachte auch, dass "Mit deinem heillosen Blick" besser wäre. Er kann ja den Phantomschmerz wirklich nicht heilen. Aber vielleicht war es auch zu überfrachtet, bin mir da nicht sicher. Der Schlussvers hat ja hier eine sehr gewichtige Bedeutung.

Hallo,

meiner Meinung nach muss das "heillos" auch bleiben.
Aber letztendlich entscheidet der Autor. Bin gespannt.

LG,
Hakan

Hallo Elke,

ich plädiere auch für das "heillos" ;-)

Viele Grüße,
Eve