Platz für neues Grün

Haget

Mitglied
Platz für neues Grün
Haget 122

Wir dürfen - nach vier Jahreszeiten -
auf Grün und Bunt uns vorbereiten,
durch den Laubfall im letzten Jahr
ist reichlich Platz nun fürs Neue da.

Die meisten lernen ‘s schon als Kind,
dass auch wir Menschen sterblich sind
und mussten schon in jungen Jahren
Verluste gar sehr nah erfahren.

Kaum später - in der Jugendzeit -
verdrängt man gerne Tod und Leid!
Tut, als könnt’s nichts andres geben,
denkt ans Heute - nur ans Leben!

Dann kommt manch’ arbeitsreiches Jahr
- der Tod ist nur für andre da! -
es wird gespart - vermehrt - erstellt,
als blieb’ man ewig auf der Welt!

Und stetig mehrt sich Jahr um Jahr,
manch guter Freund ist nicht mehr da,
der Tod wurd’ oftmals schon gesichtet,
die Zahl der Lieben schlimm gelichtet!

Es wird auch schon mal diskutiert,
was wohl so nach dem Tod passiert
und überlegt, ob's wohl ein Glück,
könnt’ man entgehen dem Geschick.

Es gilt sich damit abzufinden:
Der Tod muss sein aus vielen Gründen,
der Kreislauf vom Vergehn und Werden
ist Lebens-Mittelpunkt auf Erden!

Werden wir weiser in hohen Jahren?
Waren wir’s, die bang' vorm Sterben waren?
Letztlich hat mit dem Knochengenossen
jeder noch seinen Frieden geschlossen!

Ich wünsche sehr, es sei allen gegeben,
ein langes, gesundes, glückliches Leben!
Doch auch wir konnten nur auf diese Welt,
weil der ewige Kreislauf nie innehält!​
 

Frieda

Mitglied
Lieber Haget,

genau so ist es, Du sprichst mir aus der Seele. Da bleibt eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Österliche Frühlingsgrüße
von Frieda
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Haget,

mit Deinem Gedicht hast Du den Natur- und Lebenskreislauf
sehr treffend und nachdenkenswert geschildert.
Hat mir sehr gut gefallen.

Viele Grüße
 
S

Sanne Benz

Gast
Lieber Haget,
ich kann mich den anderen nur anschliessen.
Gefällt mir wie Du das beschreibst.
Wünsche schöne Ostertage
lG
Sanne
 

Schakim

Mitglied
Moin Hans-Georg!

Letzte Strophe, 3. Zeile: Doch auch wir konnten nur auf diese Welt --> fehlt da nicht noch etwas? Was können wir auf der Welt? ...konnten auf die Welt kommen? Also ich weiss nicht, bin ich zu pingelig? Nimms mir nicht übel! Dein Gedicht ist Dir gelungen!

Frohe Ostern!

Schakim
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Schakim,

als Junge war ich sehr gelenkig, ich konnte auf jeden Baum. Fehlt etwas in dem Satz? Klar, es wird oft/meistens gesagt: Er kann auf jeden Baum kommen, aber nötig ist das "kommen" zumindest für mich nicht. - Danke aber für Dein Nachdenken über meine Zeilen.
(Bitte nie für Kritik bei mir entschuldigen- ich wünsche sie mir!)

FROHE OSTERN
und liebe Grüße
Hans-Georg
 



 
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