Polemik aus Notwehr

Polemik aus Notwehr

Der Mensch ist schlecht und alle Männer Schweine
Die Frauen lasterhaft und dumm wie Lauch
Das Klima kippt bestimmt nicht von alleine,
Das sagt mir auch kein kriegsverrückter Strauch

In China schießen sie zum Schutz auf Kinder
In Übersee zum Spaß auf Hirsch und Henne
In England mahlen sie verrückte Rinder
Und noch mehr Barbarei, die ich nicht kenne

Wir schießen Menschen in die Stratosphäre
Und unsre Gase fröhlich hinterher
Wir pumpen Öl als ob es endlos wäre
Und schütten es versehentlich ins Meer

Vielleicht, man hofft es, kommen neue Kriege,
mit etwas Glück verrecken wir dabei
Ich mache lieber eine schnelle Biege,
Als das ich ein geh an der Sauerei

Ihr aber lächelt noch am jüngsten Tage
Verzückt sitzt ihr im abendlichen Dunst
Und singt von eurer zarten Seelenlage
Es stimmt ja schon, das ist die wahre Kunst

Polemik lehne ich nicht von vornherein ab, wenn sie stimmig ist und Verhältnisse anprangert, die einer Veränderung bedürfen.
Dein als Polemik bezeichnetes Gedicht entbehrt allerdings noch mehr als nur der Logik. Die vierte Strophe ist eine komplette Katastrophe, von Sinn und Stil. Da hilft es schlussendlich auch nichts, einer unklar umschriebenen Menge an Restmenschheit den kollektiven Wahnsinn zu unterstellen. Einfach schlecht.

VG Thomas

Hallo Marot,

man könnte die Beispiele genauer aufzeihen, z. B. China, zum Schutz auf Kinder schießen. Klingt aufgefüllt. Sie schießen auf tibetanische Demonstranten, vielleicht sind Kinder dabei, wahrscheinlich sogar, aber weiß man´s bei der momentanen Berichterstattung. Auch die bejagte Henne wirkt reimgeschuldet.

Stator hat schon recht. Die vierte Strophe wirkt fragwürdig, aber den Rest der Polemik aus Notwehr kann ich nachvollziehen. Und der Text gibt sie gut wieder. Einige Stellen fand ich richtig klasse, z. B.

In England mahlen sie verrückte Rinder

Zum Vergrößern anklicken....

oder

Wir schießen Menschen in die Stratosphäre
Und unsre Gase fröhlich hinterher
Wir pumpen Öl als ob es endlos wäre
Und schütten es versehentlich ins Meer

Zum Vergrößern anklicken....

Die sitzen.

Schönen Abend

Jürgen

Ich kann schon sehr gut verstehen das man einmal das Fenster aufreißt und herausbrüllt was einen bewegt. Das hast du ganz gut gezeichnt. Manchmal finde ich es auch toll, wenn man eben nicht hier und dort herumzirkelt um alles für jedermann recht zu machen. Manchmal müssen Dinge eben genauso, wie sie hier zu lesen sind ausgesprochen werden.

Dir in der Bewertung dieses Textes eine "1" zu geben, halte ich für eine Unverschämtheit, oder besser, für eine bodenlose Frechheit!!!

Bewahre dir deine Spontaneität, die findet man hier nicht oft.

LG
Tom

Als das[red]s[/red] ich ein geh an der Sauerei

Noch ´n s gefällig?

Gruß von Elke

ich fühl mich getroffen

Hallo Marot,

stilististisch wenig aufregend frag ich mich, warum die Polemik so zart bleibt. Einige Übel sanft angerissen, das Ich flieht und gut ist?

Politische Gedichte sind eine ganz besondere Klasse, da muss etwas mehr Pfeffer rein.

cu
lap