Pralinentage

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Pralinentage

Du denkst an den Tod?

Neulich auf dem Dachboden,
legte ich mir aus Wäscheleine
eine Schlinge um den Hals
das schmerzte mich so sehr
das ich in die Küche lief
um einige Pralinen zu essen
An nebulösen Tagen
esse ich häufig
Pralinen

An die Wäscheleine
hängte ich mein neues Kleid
Es ist ein Kleid mit Gummizug
aus weichem Stoff
Schokoladenbraun

Sein schmuckes Detail
ist jener große Beutel
aus gleichem Material
Er ist gut so, wie er ist
Ich brauche ihn an
meinen Pralinentage

Schaue durch das Fenster
Hörst du
den Wind rauschen?

Leg den Strick
aus deiner Hand

Steig vom Stuhl
und
schließ die Tür


Der Kaffee ist gekocht.

27.03.04
 
B

bonanza

Gast
Der Schluß ist etwas abrupt.
Der legt nahe, nach den Pralinen und dem Kaffee
das Erhängen mit der Wäscheleine nochmals zu versuchen.

bon.
 
B

bonanza

Gast
Mein Vorschlag:

Pralinentage



Du denkst an den Tod?

Neulich auf dem Dachboden
legte ich mir die Wäscheleine
als Schlinge um den Hals
das schmerzte mich so sehr
dass ich in die Küche lief
um einige Pralinen zu essen
An nebulösen Tagen
esse ich häufig
Pralinen

An die Wäscheleine
hängte ich mein neues Kleid.
Es ist ein Kleid mit Gummizug
geschneidert
aus weichem Stoff

Schokoladenbraun

Sein schmuckes Detail
ist jener große Beutel
aus gleichem Material.
Er ist gut so, wie er ist
Ich brauche ihn an
meinen Pralinentagen

Schaue durch das Fenster
Hörst du
den Wind rauschen?

Komme runter vom
Dachboden
zu mir

Der Kaffee ist gekocht.

27.03.04
 

MH

Mitglied
hallo heike,

die permanente nähe zum selbstmord,
verschleiert hinter alltagsszenen und
sprachlich gekleidet in alltagsphrasen, gefällt mir.
und besonders die pralinentage!

die nähe ist oft die sicherste entfernung.

allfällige hinweise auf das/dass und einen fehlenden buchstaben spare ich mir - weil schon geschehen.

mfgMH
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Heikelina,

da es um "dich", das lyrische Ich geht, müssts da nicht besser sein, wenn..

"lege".."steige".."schließe"?

Nur ne Überlegung;)

lG
Stoffel
 
stoffel, das habe ich nicht verstanden.
kannst du das bitte in verständlichem kontext zum gespräch bringen.oder mit dem textteil in dem du es verändern würdest???
blindfischigen gruß heike
 
S

Stoffel

Gast
ok Hase...dann so:

anbei noch mehr Gedanken darüber.
Die Schlusszeile, das geht ma nicht aus de#m Schädel. Ein Song von nem Österreicher...
"Der Kaffee ist fertig, klingt dös ned unhaimlich guad?"..Fendrich?

lG
Stoffel

Gedanke an den Tod?

Neulich auf dem Dachboden,
legte ichmir eine Schlinge um den Hals.
die Wäscheleine
auf der ist sonst die Wäsche hing

es schmerzte mich so sehr
das ich in die Küche lief
um einige Pralinen zu essen
An nebulösen Tagen
aß ich sieschon häufiger.

An die Wäscheleine
hängte ich mein neues Kleid
Es ist ein Kleid mit Gummizug
aus weichem Stoff und
Schokoladenbraun

Sein schmuckes Detail
ist jener große Beutel
aus gleichem Stoff.
Er ist gut so, wie er ist
Ich brauche ihn an
meinen Pralinentagen

Ich schaue durch das Fenster
Hörst du
den Wind auchrauschen?

Lege den Strick
aus meiner Hand

Steige vom Stuhl
und
schließe die Tür


Der Kaffee ist fertig.
 
danke, stoffel, fürdeine fleißige und nahezu immer faire textarbeit und für die viele mühe die du dir hier gemacht hast.man könnte es so vielleicht besser machen. aber ich will eslassen mehr worte würden für mich das ganze nur verwässern.
wäre schade drum.finde ich.
l.g. heike
 
S

Stoffel

Gast
nee...

"verwässern" nicht:)

Aber es ist doch das lyrische Ich..das den Strick umtut...etc..

DAS meine ich.

Nicht der andere.
 
S

Sandra

Gast
Hallo Heike,

Deine Pralinentage zergehen mir auf der Zunge. Der Selbstmord wird so alltäglich beschrieben und behandelt, dass der Schock umso größer ist, diesen Alltag so mitzuerleben. Ich finde es klasse, so wie es jetzt ist. Du hast lediglich ein "ich" vergessen und zwar hier:


Neulich auf dem Dachboden,
legte [red]ich[/red] mir aus Wäscheleine

Ich grüße Dich und danke Dir für's Lesen dürfen

LG
Sandra
 



 
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