Privatisierung

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JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
privatisierung

kommt lasst uns den verstand verlieren
pilgern, beten, meditieren
kommt lasst uns gott den herrn verehren
missionieren und bekehren

kommt lasst uns den verstand verlieren
pilgern, beten, meditieren
kommt lasset uns Allah verehren
mit dem schwert die Welt bekehren

kommt lasst uns den verstand verlieren
und in waffen investieren
kommt lasst uns der gefahr begegnen
die priester unsre waffen segnen

kommt lasst uns den verstand verlieren
uns gegenseitig massakrieren
kommt lasst uns gottes reich verkünden
nur blut wäscht rein von unsern Sünden

kommt lasst uns diesen wahn verlieren
statt dogmen den verstand regieren
das paradies entsteht auf erden
erst wenn wir toleranter werden

kommt lasst uns diesen wahn vergessen
uns nicht gegenseitig fressen
lasst mich auf eines insistieren:
DEN GLAUBEN ZU PRIVATISIEREN

(nicht zweie ham den selben glauben
weshalb ich will es mir erlauben
an dieses stelle zu erwähnen
auch wenn die ersten nur noch gähnen
dass obig stehend hässlich bild
nicht nur allein im grossen gilt

im staat, im land und auch im kleinen
gilt es gleich, so will ich meinen
und wenn der mensch noch lebt liegt glück
in säkularer politik

nur mit ihr kann hier auf erden
für jeden gottes reich wahr werden
)​
 

Dorothea

Mitglied
Bitte nicht alles in einen Topf!

Hallo JoteS,

ein wichtiges Thema schneidest Du an mit anklagenden Vergleichen! Das finde ich zunächst einmal gelungen. Doch insgesamt finde ich die Darlegungen deiner Verse zu wenig differenziert.

Zwar kann ich mich sehr gut anfreunden mit

[blue]kommt lasst uns diesen wahn verlieren
statt dogmen den verstand regieren[/blue]
.

Jedoch die Auffoderung,

[red]kommt lasst uns gott den herrn verehren[/red]

grundsätzlich zu diskreditieren (durch die Parallelisierung mit anderen Formen des Fanatismus), halte ich für verfehlt, ebenso wie die Vermutung, wir hätten schon alle Probleme gelöst, wenn nur die Religion absolute Privatsache wäre.

Ich denke, in einer Zeit, in der die Bestrebungen sich dahin entwickeln, eine totale Vernutzung des Menschen ohne ethische Grenzen zu verwirklichen, könnte es gerade die Religion sein, die eines Tages diesem uferlosen Absturz als leztes Bollwerk ein "das darfst du nicht" entgegenhält.

LG
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Dorothea

Du hängst also auch dem von der humanistischen Philisophie stringent widerlegten Gedanken, Ethik bedürfe des Glaubens, an!?

Genau dieser Gedanke ist es, der so viel Leid wie kein anderer verursacht hat. Genau das ist meine Message.

Gruss

Jürgen
 

Dorothea

Mitglied
Hallo Jürgen,

da hast du mich aber gründlich missverstanden (vielleicht habe ich ja durch Formulierungsschwächen dazu beigetragen).
1. Ich denke nicht, dass Religion die einzig mögliche Quelle der Ethik ist, sondern[ 4] e i n e[ 4]mögliche (für frühere Epochen eine sehr fundamentale).
2. Wenn andere Quellen der Ethik (ratio, Kants kathegorischer Imperativ, Hobbes Leviathan, ....), eine nach der anderen, im modernen Konsumgemeinwesen versinken, kommt es ja vielleicht irgend einmal doch noch auf diese verbleibende Quelle auch an.
(Außerdem nicht vergessen: die religiösen Ansätze in den scheinbar rein wissenschaftlichen Systemen!)
LG
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Dorothea

Eine geeignete Basis für die persönliche Ethik? JA!
Eine geeignete Basis für Politik, für (allgemein verbindliche)Gesetze? Nein, nein und nochmals nein!!!

Gruss

J.

P.S.:ist jetzt definitiv keine Textarbeit, musste aber gesagt werden.
 
T

Thys

Gast
Hier findet man ja noch richtig gute Sachen

Also ich halte die Form und die Ausdrucksweise für vollkommen angebracht! Punkt!

Gegen Religion an sich ist nichts zu sagen. ABER nur dann wenn sie Privatsache ist. Alle Religionen entwickeln eine ganz häßliche Tendenz zur Bekehrung Anders- oder Falschgläubiger mit den entsprechenden Folgen, die man wohl überall in der Geschichte und auch in der heutigen Welt leicht überall betrachten kann. Glaube lässt sich leicht in Fanatismus wandeln. Und sobald Religion monopolisiert, konzentriert wird (also keine reine Privatsache mehr ist), dann wird und wurde sie immer noch von den entsprechenden Oberhäuptern (Führern) zur reinen Machtausübung genutzt.

Deswegen kann nur Eines gelten: Religion als Ethik, Lebenshilfe JA. Religion als Massenbewegung, Verordnung, Staatsdokrin NEIN!!!!!!!!!! In dieser Form wird Religion brandgefährlich!

Gruß

Thys
 



 
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