Raubvogelworte

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Raubvogelworte

Die Worte
fliegen wie Vögel
aus meinem Mund

Raubvogelworte
die sich nehmen
was ihnen gehört

Die weiße Taube
ist zum Adler geworden

Das sanfte Gurren
wurde zu einem
mächtigen Schrei

Die gestutzten Flügel
wuchsen zu riesigen Schwingen

Ich breite
meine Worte aus
werfe sie in die Luft
banne sie auf Papier

Mächtige Worte
Starke Worte
mit Lust und Mut

Worte für Heute
und
Worte für Morgen

Worte gegen das Gestern
welches ich nun langsam verlassen kann

Ich spüre die Freiheit
durch meine geflügelten Worte


© by Carola Hamm-Giese
 

rosste

Mitglied
Hallo, Silberwölfin!
Eine Taube wird zum Adler - gratuliere.
Die beiden sind immer noch verwandt.
Was die Spatzen von gestern pfeifen, kannst Du vergessen.
Nimm Dir, was Dir gehört.
Worte sind wie Vögel - sie brauchen Freiheit.
Mit Lust und Mut wirst Du es schaffen.
Gefällt mir sehr gut, Dein Gedicht.
Grüsse, Stephan
 
Hallo Stefan,

dankeschön für deinen Kommentar.
Du hast Recht, was die Spatzen anbetrifft, hab ich jetzt langsam auch in mein Leben miteinfließen lassen könnnen bzw. bin dabei. Ja, Worte sind wie Vögel..., das ist ehrlich wahr.
Als ich vor langer Zeit dies Gedicht schrieb, war ich in einen Prozess in dem es darum ging mich zu befreien. Auch wenn es etwas zurückliegt, es stimmt trotzdem noch immer, alles, Wort für Wort, mit Lust und Mut und Energie. Danke.

Liebe Grüße
Silberwölfin
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Silberwölfin,

ein ausdrucksstarker Text, nicht allzu verschlüsselt, also gut zu verstehen durch die Bilder, die Du benutzt.
Nur auf eine Stelle möchte ich Dich hinweisen:

werfe sie in die Luft
auf das Papier

Auf mich hat dieses Werfen auf das Papier etwas Einschränkendes. Wenn es nur hieße "werfe sie in die Luft", dann könnte ich mir vorstellen, dass diese Worte imstande sind sehr viele Menschen zu erreichen, auf dem Papier aber nicht. Diese Strophe wäre in der Aussage stärker, wenn Du "auf das Papier" wegließest,

meint Vera-lena und grüßt Dich herzlich.
 

astarte

Mitglied
Hallo silberwölfin,
gefällt mir gut dein gedicht.
Ich persönlich würde den abschnitt

Worte für Heute
und
Worte für Morgen

Worte gegen das Gestern
welches ich nun langsam verlassen kann
weglassen, waeil ich finde, dass das gedicht dann kompakter und ausdrucksstärker klingen würde.

Aber es ist natürlich dein gedicht und wahrscheinlich ist dir dieser abschnitt wichtig.

Liebe grüße
 
Hallo liebe Vera-Lena,

danke für deine Kritik. Sehr wahrscheinlich hast du Recht mit dem Weglassen "auf Papier". Nur der Sinn hatte etwas mit dem Schreiben zu tun, nicht nur, aber auch und wir schreiben ja normalerweise auf Papier. Deshalb mag ich es noch nicht weglassen, aber vielleicht später mal. Ich werd mal drüber nachdenken.
Danke für deine konstruktive Kritik und deine Wertschätzung.

Liebe Grüße
Silberwölfin

Hallo Astarte,

danke auch für deinen Kommentar. Wahrscheinlich hast auch du Recht mit deiner Idee, dass es kompakter wäre, würde ich den einen Absatz weglassen. Aber auch hier gilt noch, dahinter steht ein wichtiger Entwicklungsschritt, auf den ich zur Zeit noch nicht verzichten kann. Aber danke für deinen Vorschlag.

Liebe Grüße
Silberwölfin
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

nachzuvollziehen, was da geschah.
Ich hab einfach mal bissl rumgekrittelt. Nur lose Gedanken. Meine Interpretation. Ich mag es ja immer eher geraffter. Aber jeder hat seine eigene Sprache.:)

lG
Sanne

Raubvogelworte

Worte fliegen
aus meinem Mund
Raubvögel
die sich nehmen
was ihnen gehört

Die weißen Tauben
zu Adler geworden
das sanfte Gurren
zum mächtigen Schrei

Gestutzte Flügel
zu riesigen Schwingen
breite ich
meine Worte aus
werfe sie in die Luft
stoßen sie hinab
auf das Papier

Mächtige Worte
Starke Worte
mit (Kraft?)Lust und Mut

Worte für Heute
und
Worte für Morgen
kein einziges mehr
über Gestern
das ich langsam verlasse

Ich spüre die Freiheit
durch meine geflügelten Worte
 
Änderungsvorschlag von Raubvogelworte

Hallo liebe Sanne,

also dankeschön für deine Überarbeitung, die ja seeeehr umfassend ist *ggggggggggg*. Nee, ehrlich dankeschön.

Es ist so, dies Gedicht gehört zu einer Reihe von Gedichten, die wirkliche Meilensteine in meinem Leben sind. Sie beschreiben Veränderungen, die überlebenswichtig für mich waren, sonst wäre ich heute nicht hier (oh wie theatralisch!!).
Raubvogelworte ist aber nun bald 10 Jahre alt, hat echt schon einen Bart, aber es ist eben immer noch sehr wichtig für mich. Nun könnte ich aber langsam wirklich drüber nachdenken, es mal zu aktualisieren. Bei weniger wichtigen Gedichten geht das natürlich schneller. So werde ich mir nun deine neue Fassung und auch die Veränderungsvorschläge von Vera-Lena und Astarte ausdrucken und es mir mal demnächst vornehmen. Muss ich dann dich als Coautor nennen *ggggggggg* oder war das nur ein Liebesbeweis eines Mitautoren? ;-)
Also dankeschön, ich werd mich mal an die alten Geschichten ranmachen.

Liebe Grüße
Carola
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Carola,

solch Vorschläge sind hier Gang und Gebe.
Was Du nimmst davon oder nicht, das bleibt Dir letzten Endes überlassen.
Im Übrigen wirst Du einen Lektor sicher auch nicht als "Coautor" angeben;)

Wichtig sind mir eigentlich alle meiner Texte, aber ich weiß schon was meinst.

Servus
lG
Sanne
 
KREISCH.......

....... bitte nicht die worte für heute und morgen und gegen das gestern weglassen. sie sind die pointe, das runde, das ende. ohne sie verstümmelst du das schöne werk!

wenn du nach lust und mut aufhörst, dann fehlt der entscheidene teil, denn alles vorher lese ich wie eine einleitung, auf die ein höhepunkt folgt. die worte für heute und morgen geben dir eine richtung zum schluss, denn was folgt sonst nach einem "aufs Papier knallen"?

wenn du unbedingt was weg lassen musst, dann lass die beiden letzten zeilen weg, damit es auch sprachlich so still und überlebt und kraftvoll endet wie es der inhalt erahnen lässt:

Worte für Heute
und
Worte für Morgen

Worte gegen das Gestern
welches ich nun langsam verlassen kann

meint
 

astarte

Mitglied
Hallo Freifrau und Silberwölfin,

ich habe diesen Vorschlag deshalb gemacht, weil ich finde, dass die Zeilen

Mächtige Worte
Starke Worte
mit Lust und Mut
die Aussage der nachfolgenden Zeilen in sich selbst tragen, zur Zukunft hinstreben. Die nachfolgende "Erklärung" zerstört in meinem Empfinden eher die Stärke der vorhergehenden Worte.

Wenn ich persönlich das Gestern in das Gedicht mit einbauen wollte, würde ich es so schreiben:

Mächtige Worte
Starke Worte
mit Lust und Mut

Ich spüre die Freiheit,
verlasse das Gestern
durch meine geflügelten Worte
Aber wie gesagt, das ist mein persönliches Empfinden und auch nur ein Vorschlag.;-)

Liebe Grüße
 
Hallo liebe Sanne,

es ist völlig ok, was du getan hast und ich musste nur erstmal lernen, bzw. bereit werden, mich diesem Gedicht erneut zu nähern, klar, hast du Recht, einen Lektor würde ich auch nicht zum Coautor ernennen. Aber es war halt nur eine witzige Vorstellung. War auch viel Gag, nicht alles todernst gemeint, aber das hast du verstanden, nehm ich mal an. ;-)

Liebe Grüße
Carola

Hallo liebe Freifrau von Löwe,

also ich spüre, du weißt ziemlich genau was ich da beschrieben habe, das tut erst mal gut. Und ich gebe dir Recht, es ist wohl nicht mit dem einfachen weglassen getan. Es ist als Spannungsaufbau gedacht gewesen, denn es ist ja auch so erlebt worden, still, überlebt und kraftvoll, das ist sehr gut ausgedrückt. Danke für deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Carola

Hallo liebe Astarte,

ja, das Gestern ist schon wichtig, denn ohne das Gestern hätte es ja keinen Handlungsbedarf gegeben sich zu wandeln.
Deine Formulierung werde ich mir ebenfalls durch Kopf und Herz gehen lassen und dann mal sehen, was draus wird. Vielleicht komm ich heute noch dazu.
Danke für deinen Formulierungsvorschlag.

Liebe Grüße
Carola
 
Raubvogelworte sind überarbeitet....

Hallo nochmal an alle die mir hier geantwortet haben,

ich hab mich gestern hingesetzt und "Raubvogelworte" überarbeitet. Ich hatte mir alle eure guten Vorschläge ausgedruckt und mir durch den Kopf gehen lassen.
Ich will noch mal betonen, dass von euch wirklich gute Vorschläge gekommen sind. Aber ich habe festgestellt, dass Raubvogelworte noch immer so ist wie es gehört. Es hat sich überlebt. Es ist vom Aufbau und von der Stimmung und vom Ausdruck insofern perfekt, dass es genau das auspricht was es sollte. Das es zu viele Worte sind, wie ja einige meinten, konnte ich nicht am Ende nicht bejahen, weil jede Zeile sehr mit Inhalt gefüllt ist und eben auch wie hier auch schon erwähnt von einer Autorin, es ja einen Spannungsaufbau beeinhaltet. Aber das Erstaunliche ist, dass ihr teilweise wirklich Stellen gefunden habt, die genau so sein sollten. Also Astarte meinte z.B. dass
"Mächtige Worte
Starke Worte
mit Lust und Mut" stärker wirken würden ohne

"Worte für Heute
und
Worte für Morgen

Worte gegen das Gestern
welches ich nun langsam verlassen kann"

Das ist ganz richtig, aber der Sinn ist dann verfälscht, weil ich zwar lernte Raubvogelworte zu sprechen, zu schreiben, aber ich noch kein Raubvogel war. Es beschreibt schon Stärke und Energie, aber es war noch nicht der völlige Durchbruch. So stark soll es auch gar nicht klingen.
Und genauso waren meine Worte meine Helfer, denn sie haben mir überhaupt zu meiner neuen Freiheit verholfen, die ich aber auch erst nur erahnen, erspüren konnte
deshalb der letzte Absatz

"Ich spüre die Freiheit
durch meinen geflügelten Worte"

Auf die geflügelten Worte folgten irgendwann später auch geflügelte Taten, aber das kam erst später und ganz wichtig

"Worte gegen das Gestern
welches ich nun langsam verlassen kann"

Die Worte waren aktiv gegen das Gestern gerichtet, durch sie habe ich das Gestern überhaupt erst abschließen können, aber erstmal musste ich gegen das Gestern an schreiben.

Ihr habt alle sehr aufmerksam gelesen und habt genau die Stellen herausgefunden, die für einen äußeren Betrachter auffällig sind. Und gestern habe ich gemerkt, dass eben genau diese Zeilen, diese Unschlüssigkeiten für mich völlig schlüssig sind. Eigenartig neu mich auf diese Art und Weise einem Gedicht von mir erneut zu nähern.
Danke für eure Hinweise.
Liebe Grüße
Carola
 

astarte

Mitglied
Liebe Silberwölfin,

wie auch immer -
es ist DEIN Gedicht und ein schönes dazu.

Das hat es mit Gedichten so auf sich, dass sie uns aus der Seele rinnen und ob bewußt oder unbewußt genau den für uns selbst stimmigen Ausdruck des Momentes wiedergeben.

Würde mich freuen, wieder was von dir zu lesen. ;o)

Viele Grüße
 
U

Urbinia

Gast
halloSilberwölfin,wiederder Duft der Freiheit,die Befreiung durch das "geflügelte Wort"-du schreibst sehr schön bildhaft, ich finde auch, dass du Veras Vorschlag annehmen könntest. Die Worte " nur auf das Papier" zu beschränken,ist ein Stück " Unfreiheit", wasdu ihenen verpasst..lächel.. Da du sonst ja sehr bildreich schreibst, würde es wunderbar passen mit der "Luft".. Tschüssi von Urbinia
 
Liebe Astarte,

das hast du schön ausgedrückt.
Danke und liebe Grüße
Carola

Hallöchen liebe Urbinia,

danke für deinen Kommentar. Ja, ich hatte mal so eine große Freiheits-und Befreiungsphase.

Die Idee mit dem Papier weglassen ist sicher kräftiger und luftiger, nur der Sinn verbietet mir das leider, denn die Worte wurden erst in die Luft geworfen und dann auf dem stabilen Papier gebannt, denn es beschreibt so eine Art Befreiungsschreiben. Das waren halt meine ersten Kampf-und Stehaufgedichte.
Ich hatte aber schon überlegt,
ob ich den Absatz folgendermaßen verändere:

Ich breite meine Worte aus
werfe sie in die Luft
banne sie auf das Papier

vielleicht ist dann klarer, was ich damit meine. Ich glaube so ähnlich hatte das auch schon Sanne vorgeschlagen.

Ich dank dir auf jeden Fall für den Vorschlag, und geh mit dieser Idee noch mal in mich.

Liebe Grüße
Carola
 
Hinweis zu Raubvogelworten

Hallo,

ich möchte hier mal kurz etwas bekanntgeben:
Also ich hab lange überlegt, ob und wie ich dies Gedicht nun ändern könnte um es uptodate zu machen, also aufzufrischen und da hat dies Gedicht mir zu verstehen gegeben, dass es jetzt bereits über 10 Jahre alt ist und dass es sich als eine Art Zeitzeuge meines Lebens versteht. Gut, nun hab ich aber seit ca. 4 Jahren nichts mehr geschrieben, nichts wirklich in eine Form gebracht und bin recht blockiert gewesen, etwas Neues zu schaffen. Gestern kam mir die Idee, Raubvogelworte 2 zu schreiben, es also als Fortsetzung ins Heute zu setzen.
Dies habe ich tatsächlich eben getan und werde es jetzt als Raubvogeltaten neu in die Leselupe setzen.
Neues ist leichter veränderbar für mich, so hoffe und glaube ich.

Liebe Grüße
Carola
 



 
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