Ravels Bolero -anders aufgespielt -

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Elenore May

Mitglied
Ravels Bolero – anders aufgespielt -

Hallo Sie! Ja Sie, da vor dem Bildschirm! Haben auch Sie die Nase gestrichen voll von diesen Tagen, die einesteils so gleichförmig daherkommen und trotzdem ständig mit neuen, nur zu oft unliebsamen, Überraschungen aufwarten? Die Tage, an denen sich gerne Tristesse einschleicht?

(Und nach der Nacht vom 13.11.15 in Paris – auch noch ein indifferentes Unbehagen dazukommt? Trotz der Betroffenheit, dem tiefen Mitgefühl, das uns angesichts dieses schrecklichen Ereignisses erfüllt: Das Leben geht weiter - und darum auch weiter im Text, den ich noch vor dieser denkwürdigen Nacht geschrieben habe - mutlos und gefühlsmäßig angeknackst werden wir uns nicht wehren können; finde zumindest ich):

Also, was hilft gegen dieses Unwohlsein? Eine Reise wäre da nicht schlecht – zu knappe Kohle? Kein Problem, das schaffen wir auch ohne! Schalten Sie Ihr Kopfkino ein, lehnen Sie sich zurück, lassen Sie los und begeben Sie sich mit mir, als Ihrem Reiseführer, in andere Gefilde; behalten Sie aber bitte die Bildfläche im Auge – sonst wird das nichts mit dem Trip …

Ohne Kerosinverbrauch, ohne Benzinverbrauch, still und leise reisen wir an; und schon breitet sich vor uns eine ockerfarbene Hügellandschaft unter tiefblauem Himmel aus. Sie wird von einer markanten Längsachse von Ost nach West durchzogen, die wie ein aufgeschüttetes Felsengerippe hervorragt. Die Flanken fallen beidseitig weich und sanft ab, um sich anschließend in ruhig gewelltes, hauptsächlich von Sand überzogenes, Land zu verwandeln; nur noch hie und da werden einige kleinere Felsenansammlungen mit geduckt wirkenden Ginsterbüschen freigegeben. Irgendwo dahinter muss das Meer sein, es liegt schon ein salziger Geschmack in der heißen Luft, die wie ein Rammbock auf den Körper trifft.

In kurzen Abständen wurden vor Hunderten von Jahren Olivenbäume auf die Flanken des Felsengerippes gepflanzt. Trutzig, wehrhaft stehen sie da; durch ihre Regelmäßigkeit gleichen sie einem sich lang durchziehenden, staubig grünem Band, das etwas Schatten und Farbe in die Ödnis bringt. Zwischen den Bäumen wirbeln kleine Windhosen, sie bewegen sich wie freche Kobolde in einem nicht berechenbaren Zickzackkurs, und nehmen die sowieso schon karge Erde mit sich.

Einige Ziegen auf der Suche nach Futter streifen umher, werden fündig und rupfen das letzte noch verbliebene Grün ab, das sich in geschützte Mulden duckt, um vielleicht noch irgendwie zu überleben. Aber auch auf diese Oasen knallt jetzt die Sonne herab; die Tiere flüchten deshalb in den spärlichen Schatten der Bäume und legen eine Siesta ein; sie wollen wohl lieber abwarten, bis es etwas kühler wird.

Schnarrende Laute beherrschen die Luft, schwirren über die Hügel. Es sind Singzikaden, die gut getarnt in den Bäumen sitzen und ihre 'Buschtrommeln' angeworfen haben: Revierverteidigung ist angesagt; und mit viel Glück ist vielleicht auch noch eine der holden Schönen bereit die Vermehrung etwas voranzutreiben ... sonst bewegt sich nichts; alles wirkt wie in der Hitze erstarrt.

Weit kann der Blick nicht schweifen; er wird in der flimmernden Luft an einer kleinen Ansammlung von Häusern gestoppt, die, einer Fata Morgana ähnlich, aus dem Hitzedunst auftauchen. Blendend weiß und eng gegeneinandergedrückt stehen sie da, als fürchteten sie sich vor der unendlichen Weite des wolkenlosen Himmels, der rostroten Gewalt der Landschaft.
Das türkise Blau der Türen- und Fensterläden äuser Hkonkurriert mit den vital wirkenden, zyklamfarbenen Bougainvillebüschen, die sich elegant und schwerelos an den Mauern hochwinden. Die schmalen Streifen rostroter Erde vor den Häusern sind von robusten Bauernblumen durchsetzt, die frisch und ausgeruht wirkend, ihre bunten Köpfe in rot, gelb und blau in die Sonne recken.

Eine Katze räkelt sich genießerisch in einem der Blumenrabatte. Sie streckt und dehnt ihre Glieder, um dann ihren kugelrunden braun gesprenkelten Kopf wieder zwischen den Blüten zu versenken. Mit spitzen Zähnen kaut sie an einem Grashalm herum, während ihre Augen mit schnellen Kopfbewegungen das Umfeld beobachten. Sie lässt den Halm sausen und hebt die rechte Tatze an, schlägt, etwas zu träge, ins Gras – wieder nichts, glatt verfehlt; nur ein Käfer fliegt brummend auf, seine nachmittägliche Ruhepause wurde empfindlich gestört.

Einige Meter entfernt, auf einem der lehmfarbenen Wege, liegt ein dicker Hund in der prallen Sonne und döst hechelnd vor sich hin. Er steht ächzend auf, schleppt sich ein kurzes Stück weiter in den Häuserschatten und fällt wie ein schwerer Sack auf die Erde. Mit tiefen Seufzern voller Behagen schließt er die Augen, seine Traumwelt fängt ihn ein; er schlägt ein paarmal mit seiner Rute, kleine Sandwolken auslösend, auf den Boden, dann schmatzt er lustvoll und kaut Luft.

Die Häuser gruppieren sich in einer langgezogenen Rundung um einen offenen, nach Westen ausgerichteten Platz, der den Blick auf eine Meeresbucht freigibt. Schroff aufstrebende Felswände bilden ein perfektes Oval um das Wasser. Nach Westen, in direkter Luftlinie zum Platz, öffnen sie sich zum Meer. Wie abgehakt wirken sie mit ihren schroffen Flanken; sie geben den Blick frei auf einen schmalen Streifen, der den Horizont zeigt, wo sich Wasser und Himmel vereinen. Meerwasser drängt durch diese Enge, schäumt wie verärgert auf, und Strudel mit hoch aufspritzender, silbern irisierender Gischt bilden sich. Mit verpuffender Gewalt vermengen sie sich mit dem Wasser der Bucht, bis nichts mehr an sie erinnert.

Der abschüssige Platz mit den Häusern ist der Mittelpunkt des Dorfes. Einer Tribüne gleich liegt er gegenüber der Bucht und wird von einem buckeligen Kopfsteinpflaster aus maroden Steine bedeckt, zwischen denen die Erde dicke Krumen mit Grasbüscheln aufgeschüttet hat.
Exakt in der Mitte des Platzes steht ein mächtiger Baum. Seine Krone überdeckt die Häuser, seine dunkelgrün belaubten Äste, vor Kraft und Leben strotzend, reichen bis auf Mannshöhe herab; zusammen mit der Häuserfront entsteht daraus eine herrlich schattige Laube. An einigen Stellen sprengen die Wurzeln des Baumes das Pflaster auf, ziehen sich einige Meter über den Platz (und waren schon für so manchen verknacksten Knöchel verantwortlich), bevor sie sich wieder unschuldig ins Erdreich verziehen.
Quadratische Holztische mit kantigen Stühlen in Pechschwarz verteilen sich in unregelmäßiger Runde unter dem Baum. Gradlinig und karg wie die Landschaft wirken sie mit ihren stelzenartigen Beinen; durch ihre Optik nähren sie die Vermutung, dass sie, ähnlich dem Pflaster, schon Jahrhunderte auf dem Buckel haben könnten. Jeden der Tische ziert ein blütenweißes Deckchen, auf dem je ein grell bunter Aschenbecher, von seiner kürzlich erfolgten Reinigung noch feucht glänzend, akkurat in der Mitte platziert wurde.

Der sich zur Bucht hinziehende Sandstrand beginnt hinter der Bepflasterung und reicht ungefähr zweihundert Meter bis zum Wasser hinunter, wo soeben die Fischer des Dorfes mit ihren dunkel gebeizten Holzbooten anlanden.
Sie springen ins Wasser und hieven/schieben die Boote in den Sand, bis sie sich wie festgerammte Schwerter nicht mehr bewegen lassen - ihren heutigen Fang haben sie bereits in der Stadt verkauft und kommen jetzt nach einem langen arbeitsreichen Tag zurück nach Hause.
Sie holen noch Taschen aus den unergründlichen Tiefen ihrer Boote und machen sich auf den Weg zum Platz, biegen dabei ihre Oberkörper nach vorne und stemmen sich gegen den Sand, der ihnen bei jedem Tritt die Füße wegzuziehen droht. Ihre von der Sonne gegerbten Schultern und Arme werden von bunten, meist ärmellosen Hemden bedeckt, die, feucht vom Schweiß, dunkle Flecken unter den Achseln, auf der Brust und auf dem Rücken zeigen. Locker flattern sie um die Taillen der Männer, die ausgebeulten Hosen sitzen tief auf den Hüften, die Kappen sind weit in die Stirn gezogen.

Auf dem Platz angekommen verteilen sie sich an den Tischen, an ihren angestammten Plätzen und werfen ihre Taschen auf den Boden. Sie nehmen die Kappen ab, legen sie neben sich, streichen sich über die Köpfe, zwirbeln die Haare auf, um sie anschließend wieder glattzustreichen. Fragen und Antworten nach dem Fang werden ausgetauscht, gewürzt mit einigen derben Scherzen, die wie Pingpong-Bälle hin- und wieder zurückgeworfen werden.
Mit dem hässlichen Geräusch von Holz auf Stein ziehen sie die Stühle nach hinten, lassen sich fallen und strecken die Beine breit von sich. Sie stöhnen befreit auf, lassen erst noch die Arme baumeln, dann werden die Zigarettenschachteln aus den unergründlichen Tiefen ihrer Hosentaschen geholt, die ersten Zigaretten angezündet, und mit dem Ausdruck von sich endlich einstellender Behaglichkeit wird der Rauch ausgeblasen.

Unruhige, teils ungeduldige Blicke werden nach hinten auf das Café geworfen; es fügt sich schmal und geduckt zwischen die Häuserzeile ein. Den Eingang ziert ein Vorhang aus bunten, bis zum Boden reichenden Plastikstreifen, die in der aufgekommenen Brise zu tanzen beginnen.

Zuerst windet sich nur ein großes Tablett durch den Vorhang, es wird von zwei kräftigen Händen an muskulösen Armen gehalten. Ein mächtiger Bauch schiebt nach, von einem blendend weißen Hemd bedeckt. Die Knöpfe des Hemdes können die sich dahinter wölbende Pracht gerade noch so halten, an strategisch wichtigen Punkten wird schon mit Aufgabe gedroht, einzelne Knöpfe hängen nur noch, bis zum Bersten gespannt, an einem Faden.
Der Besitzer des Bauchs taucht als schwarz gelockter Kopf mit feistem, strahlenden Gesicht auf. Er begrüßt lautstark seine Gäste, spricht jeden einzelnen mit Namen an und gleichzeitig schlängelt er sich, trotz Wortschwall und Leibesfülle, erstaunlich behände durch die Tische.
Mit schnellen Trippelschritten verteilt er kleine Teller. Sardellen in Olivenöl, angereichert mit ganzen Knoblauchzehen schwimmen in der grünlichen Tunke, während der Wirt schon wieder, das Tablett jetzt locker schlenkernd, zurückeilt und kurz darauf mit zwei Armen voll duftendem, noch warmen Stangenweißbrot nachlegt. Er verteilt es, hört sich die Ergebnisse des heutigen Fangs an, dann erzählt für alle den neuesten Dorftratsch mit anscheinend humoristischen Einlagen; alle lachen entspannt auf, und der Wirt rückt die Teller noch hier und da zurecht.

Der Duft von Knoblauch und Olivenöl wabert wie eine schwere Wolke in der Luft und verbindet sich mit dem Geruch der Männer nach Schweiß, Meerwasser und Fischen.
Der Wirt verschwindet wieder hinter seinem Plastikvorhang; der Serviervorgang ist noch nicht abgeschlossen, ein gravierender Teil fehlt noch.
Die Männer versenken ihre Finger im Öl und angeln sich die Fische heraus, lassen sie langsam in den Mund gleiten und reiben sich zwischendurch ihre Hände an den Hosenbeinen ab. Sie brechen das Brot mit diesen geschundenen groben Händen, reißen es auseinander und tunken es in das Öl; anschließend belegen sie die Brotfetzen sorgfältig mit Knoblauchzehen und Fischen - Stille herrscht; sie wird nur unterbrochen vom Kauen und Schlucken der Männer und dem gleichbleibenden Zirpen der Zikaden, das von den ockerfarbenen Bergen herüberdringt.

Der Plastikvorhang teilt sich erneut vor dem großen Tablett, jetzt ist es mit einfachen Glaskaraffen, in denen roter Wein funkelnd glänzt, und rustikalen Gläsern bestückt, die der Dicke schnell auf den Tischen verteilt. Ein kühler Wasserfilm hat sich auf den Karaffen gebildet, kleine Tropfen rinnen, immer schneller werdend, an den schlanken Hälsen herab, nehmen die Kurve über den Bauch der gläsernen Hüllen und bilden dunkle, sich stetig vergrößernde Flecken auf den Deckchen. Die Gläser werden eingeschenkt und angehoben, die Männer prosten sich zu und sprechen einen Toast auf ihren gelungenen Fang aus, dann wenden sie ihre Köpfe der Bucht zu:

Die Sonne beginnt soeben ihr großes Spektakel einzuläuten. Sie nähert sich den Kuppen der Felsen, verschwindet kurz dahinter, um anschließend in dem Spalt zwischen den Felsenwächtern wieder aufzutauchen und sich mehr und mehr auf den Horizont herabzusenken.
In einem sich stetig verbreiternden Streifen bis zum Sandstrand leuchtet das Wasser plötzlich wie mit Tausenden von glitzernden Sternen besetzt auf, sie huschen in Bruchteilen von Sekunden über das Wasser und nehmen mehr und mehr die gesamte Fläche in Besitz. Die zuvor noch blendend weißen Schaumkronen, kleinen Krabbeltieren ähnlich und in monotonem Rhythmus den Strand überflutend, nehmen abenteuerlich kitschige Farben an, ziehen sich zurück und nehmen die Farbenpracht wie verschluckt mit.

Kräftige Rottöne stellen sich ein und überlagern die Glitzersterne, lassen die leuchtenden Funken wie ausgeknipst verlöschen, um sie an anderer Stelle wieder anzuknipsen - einem Irrlicht gleich wandert dieses Schauspiel über die gesamte Bucht. Es schließt alles ein und lässt die schroffen Hänge der Felsen rotgolden aufleuchten, zeigt ihre tiefen Schrunden, während die dazwischen angesiedelten Flechten, normalerweise von einem tief dunklen Grün und fast unsichtbar, in Goldgelb erstrahlen.

Der Himmel wird am Streifen des Horizonts glutrot und trägt jetzt akkurat in seiner Mitte den feuerspeienden Ball der Sonne. Weiter nach oben waschen sich die Farben aus, wechseln von diesem Glutrot über rot hin zu orange und verlieren sich in einem Gelbton, bis sie zur Farbe von fetter Sahne wechseln. Sie vermischen sich erneut und verbinden sich mit den blauen Resten der Höhe; sie werden zu hell gläsernem Türkisblau, das eine endlos wirkende Weite überzieht.
Ein durchsichtig roter Schleier schwebt über der Bucht, verbreitert sich und schließt die Hänge des Felsenovals mit ein, streicht wie mit einem feinen Pinsel über sie hinweg, und hinterlässt schwarz rote Schatten in den Nischen der Buchten, wo die Felsen schroff in das Wasser abfallen.
Das schmeichelnde Licht erreicht den Platz. Es tastet sich mit zarten Fühlern unter den Baum und verwandelt die harten Gesichter der Männer – lässt ihre einstige Jugend zurückkehren, weich und zart werden ihre Züge durch das Licht.

Die Männer sehen mit mildem, verzaubert wirkendem Lächeln dem Schauspiel von Sonne und Wasser zu, trinken und essen dazwischen. Der Wirt füllt aus einem großen Tonkrug noch schnell die Karaffen nach; dann verharrt er tief beeindruckt und stellt, mehr tastend als sehend, den Krug auf einem der leeren Tische ab.
Er trocknet seine Hände an dem lässig über die Schulter geworfenem Küchenhandtuch ab und steht mit offenem Mund staunend still. Er kann sich nicht sattsehen an diesem Fanal, das wiederkehrend an vielen Abend zu bewundern ist; und das trotzdem an jedem dieser Abende die gleiche, erschauernde Faszination in ihm auslöst.

Die Fischer heben die Gläser – sie wissen, das Glück ist eine scheue Fee, die ihnen heute einen großartigen Fang gespendet hat, und sie zum krönenden Abschluss noch mit diesem berauschenden Sonnenuntergang belohnt.

Nehmen Sie doch einfach Platz; lassen Sie sich vom Wirt eine Karaffe dieses kraftvollen Roten servieren und tauchen Sie ein in Knoblauchzehen mit Weißbrot und Sardinen, triefend vom Olivenöl; machen Sie es den Männern gleich und hören Sie dazu ihrer beredten Schweigsamkeit zu.
Genießen Sie das grandiose Schauspiel am Horizont, das Ravels Bolero in sich tragen könnte – lassen Sie die heute so huldvoll Geschenke verteilende Fee auch Ihre Seele erreichen – ich hole Sie dann erst bei der nächsten Geschichte wieder ab ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 17359

Gast
Hallo Elenore May!

Danke für diese wundervolle Reise!

Gruß, Hyazinthe
 
S

steky

Gast
Hallo, @Elenore May,

das ist eine gelungene Reisebeschreibung, die Du hier ablieferst!

Ich persönlich hätte mir ein bisschen mehr Spannung gewünscht, irgendetwas, dass das Lesen dieses Textes - der ja nicht gerade kurz ist - etwas spannender gestaltet.

Die Balance zwischen erholsamer Ermüdung des Lesers und Langeweile stimmt nicht zu hundert Prozent. Mit einer Straffung könntest Du das jedoch problemlos austarieren.

Hier ein paar unverbindliche Verbesserungsvorschläge:

Haben auch Sie die Nase gestrichen voll von diesen Tagen, die einesteils so gleichförmig daherkommen und trotzdem ständig mit neuen, nur zu oft unliebsamen, Überraschungen aufwarten?
Das letzte Komma würde ich entfernen.

Eine Reise wäre da nicht schlecht – zu knappe Kohle?
"Eine Reise wäre das nicht schlecht. Zu knapp bei Kohle?"

Sie wird von einer markanten Längsachse von Ost nach West durchzogen, die wie ein aufgeschüttetes Felsengerippe hervorragt.
Ich weiß nicht, wie es den anderen Lesern geht, aber ich kann mir das Bild nicht vorstellen. Was meinst du mit "Längsachse"?

Irgendwo dahinter muss das Meer sein, es liegt schon ein salziger Geschmack in der heißen Luft, die wie ein Rammbock auf den Körper trifft.
Den Vergleich mit dem Rammbock finde ich unpassend ...

Das türkise Blau der Türen- und Fensterläden äuser Hkonkurriert mit den vital wirkenden, zyklamfarbenen Bougainvillebüschen, die sich elegant und schwerelos an den Mauern hochwinden.
Lies den Satz nochmal durch, da stimmt was nicht.

Eine Katze räkelt sich genießerisch in einem der Blumenrabatte. Sie streckt und dehnt ihre Glieder, um dann ihren kugelrunden[red]Komma[/red] braun gesprenkelten Kopf wieder zwischen den Blüten zu versenken.
Exakt in der Mitte des Platzes steht ein mächtiger Baum.
Mächtig sind Politiker, aber keine Bäume. Vielleicht prächtig?

Sie springen ins Wasser und hieven/schieben die Boote in den Sand
Der Schrägstrich geht für mich überhaupt nicht klar - das ist eine Kurzgeschichte! Könnte man problemlos durch ein "und" ersetzen".

Auf dem Platz angekommen[red]Komma[/red] verteilen sie sich an den Tischen, an ihren angestammten Plätzen und werfen ihre Taschen auf den Boden
Fragen und Antworten nach dem Fang werden ausgetauscht, gewürzt mit einigen derben Scherzen, die wie Pingpong-Bälle hin- und wieder zurückgeworfen werden.
Schreib doch: "Gewürzt mit pikanten Scherzen" ... Das passte besser, finde ich ...


LG
Steky
 

Elenore May

Mitglied
Ravels Bolero – anders aufgespielt -


Hallo Sie! Ja Sie, da vor dem Bildschirm! Haben auch Sie die Nase gestrichen voll von diesen Tagen, die einesteils so gleichförmig daherkommen und trotzdem ständig mit neuen, nur zu oft unliebsamen Überraschungen aufwarten?

Aber was hilft gegen dieses Unwohlsein? Eine Reise wäre da nicht schlecht – zu knappe Kohle? Kein Problem, das schaffen wir auch ohne! Schalten Sie Ihr Kopfkino ein, lehnen Sie sich zurück, lassen Sie los und begeben Sie sich mit mir, als Ihrem Reiseführer, in andere Gefilde; behalten Sie aber bitte die Bildfläche im Auge – sonst wird das nichts mit dem Trip …

Ohne Kerosinverbrauch, ohne Benzinverbrauch, still und leise reisen wir an; und schon breitet sich vor uns eine ockerfarbene Hügellandschaft unter tiefblauem Himmel aus. Sie wird von einer Felsenachse von Ost nach West durchzogen, die wie ein aufgeschichtetes Gerippe hervorragt. Die Flanken fallen beidseitig weich und sanft ab, um sich anschließend in ruhig gewelltes, hauptsächlich von Sand überzogenes, Land zu verwandeln; nur noch hie und da werden einige kleinere Steinansammlungen mit geduckt wirkenden Ginsterbüschen freigegeben. Irgendwo dahinter muss das Meer sein, es liegt schon ein salziger Geschmack in der heißen Luft, die wie ein Schwall auf den Körper trifft.

In kurzen Abständen wurden vor Hunderten von Jahren Olivenbäume auf die Flanken des Felsengerippes gepflanzt. Trutzig, wehrhaft stehen sie da; durch ihre Regelmäßigkeit gleichen sie einem sich lang durchziehenden, staubig grünem Band, das etwas Schatten und Farbe in die Ödnis bringt. Zwischen den Bäumen wirbeln kleine Windhosen, sie bewegen sich wie freche Kobolde in einem nicht berechenbaren Zickzackkurs, und nehmen die sowieso schon karge Erde mit sich.

Einige Ziegen auf der Suche nach Futter streifen umher, werden fündig und rupfen das letzte noch verbliebene Grün ab, das sich in geschützte Mulden duckt, um vielleicht noch irgendwie zu überleben. Aber auch auf diese Oasen knallt jetzt die Sonne herab; die Tiere flüchten deshalb in den spärlichen Schatten der Bäume und legen eine Siesta ein; sie wollen wohl lieber abwarten, bis es etwas kühler wird.

Schnarrende Laute beherrschen die Luft, schwirren über die Hügel. Es sind Singzikaden, die gut getarnt in den Bäumen sitzen und ihre 'Buschtrommeln' angeworfen haben: Revierverteidigung ist angesagt; und mit viel Glück ist vielleicht auch noch eine der holden Schönen bereit die Vermehrung etwas voranzutreiben ... sonst bewegt sich nichts; alles wirkt wie in der Hitze erstarrt.

Weit kann der Blick nicht schweifen; er wird in der flimmernden Luft an einer kleinen Ansammlung von Häusern gestoppt, die, einer Fata Morgana ähnlich, aus dem Hitzedunst auftauchen. Blendend weiß und eng gegeneinandergedrückt stehen sie da, als fürchteten sie sich vor der unendlichen Weite des wolkenlosen Himmels, der rostroten Gewalt der Landschaft.
Das türkise Blau der Türen- und Fensterläden konkurriert mit den vital wirkenden, zyklamfarbenen Bougainvillebüschen, die sich elegant und schwerelos an den Mauern hochwinden. Die schmalen Streifen rostroter Erde vor den Häusern sind von robusten Bauernblumen durchsetzt, die frisch und ausgeruht wirkend, ihre bunten Köpfe in rot, gelb und blau in die Sonne recken.

Eine Katze räkelt sich genießerisch in einem der Blumenrabatte. Sie streckt und dehnt ihre Glieder, um dann ihren kugelrunden, braun gesprenkelten Kopf wieder zwischen den Blüten zu versenken. Mit spitzen Zähnen kaut sie an einem Grashalm herum, während ihre Augen mit schnellen Kopfbewegungen das Umfeld beobachten. Sie lässt den Halm sausen und hebt die rechte Tatze an, schlägt, etwas zu träge, ins Gras – wieder nichts, glatt verfehlt; nur ein Käfer fliegt brummend auf, seine nachmittägliche Ruhepause wurde empfindlich gestört.

Einige Meter entfernt, auf einem der lehmfarbenen Wege, liegt ein dicker Hund in der prallen Sonne und döst hechelnd vor sich hin. Er steht ächzend auf, schleppt sich ein kurzes Stück weiter in den Häuserschatten und fällt wie ein schwerer Sack auf die Erde. Mit tiefen Seufzern voller Behagen schließt er die Augen, seine Traumwelt fängt ihn ein; er schlägt ein paarmal mit seiner Rute, kleine Sandwolken auslösend, auf den Boden, dann schmatzt er lustvoll und kaut Luft.

Die Häuser gruppieren sich in einer langgezogenen Rundung um einen offenen, nach Westen ausgerichteten Platz, der den Blick auf eine Meeresbucht freigibt. Schroff aufstrebende Felswände bilden ein perfektes Oval um das Wasser. Nach Westen, in direkter Luftlinie zum Platz, öffnen sie sich zum Meer. Wie abgehakt wirken sie mit ihren schroffen Flanken; sie geben den Blick frei auf einen schmalen Streifen, der den Horizont zeigt, wo sich Wasser und Himmel vereinen. Meerwasser drängt durch diese Enge, schäumt wie verärgert auf, und Strudel mit hoch aufspritzender, silbern irisierender Gischt bilden sich. Mit verpuffender Gewalt vermengen sie sich mit dem Wasser der Bucht, bis nichts mehr an sie erinnert.

Der abschüssige Platz mit den Häusern ist der Mittelpunkt des Dorfes. Einer Tribüne gleich liegt er gegenüber der Bucht und wird von einem buckeligen Kopfsteinpflaster aus maroden Steine bedeckt, zwischen denen die Erde dicke Krumen mit Grasbüscheln aufgeschüttet hat.
Exakt in der Mitte des Platzes steht ein prächtiger Baum. Seine Krone überdeckt die Häuser, seine dunkelgrün belaubten Äste, vor Kraft und Leben strotzend, reichen bis auf Mannshöhe herab; zusammen mit der Häuserfront entsteht daraus eine herrlich schattige Laube. An einigen Stellen sprengen die Wurzeln des Baumes das Pflaster auf, ziehen sich einige Meter über den Platz (und waren schon für so manchen verknacksten Knöchel verantwortlich), bevor sie sich wieder unschuldig ins Erdreich verziehen.

Quadratische Holztische mit kantigen Stühlen in Pechschwarz verteilen sich in unregelmäßiger Runde unter dem Baum. Gradlinig und karg wie die Landschaft wirken sie mit ihren stelzenartigen Beinen; durch ihre Optik nähren sie die Vermutung, dass sie, ähnlich dem Pflaster, schon Jahrhunderte auf dem Buckel haben könnten. Jeden der Tische ziert ein blütenweißes Deckchen, auf dem je ein grell bunter Aschenbecher, von seiner kürzlich erfolgten Reinigung noch feucht glänzend, akkurat in der Mitte platziert wurde.

Der sich zur Bucht hinziehende Sandstrand beginnt hinter der Bepflasterung und reicht ungefähr zweihundert Meter bis zum Wasser hinunter, wo soeben die Fischer des Dorfes mit ihren dunkel gebeizten Holzbooten anlanden.
Sie springen ins Wasser und hieven, schieben die Boote in den Sand, bis sie sich wie festgerammte Schwerter nicht mehr bewegen lassen - ihren heutigen Fang haben sie bereits in der Stadt verkauft und kommen jetzt nach einem langen arbeitsreichen Tag zurück nach Hause.
Sie holen noch Taschen aus den unergründlichen Tiefen ihrer Boote und machen sich auf den Weg zum Platz, biegen dabei ihre Oberkörper nach vorne und stemmen sich gegen den Sand, der ihnen bei jedem Tritt die Füße wegzuziehen droht. Ihre von der Sonne gegerbten Schultern und Arme werden von bunten, meist ärmellosen Hemden bedeckt, die, feucht vom Schweiß, dunkle Flecken unter den Achseln, auf der Brust und auf dem Rücken zeigen. Locker flattern sie um die Taillen der Männer, die ausgebeulten Hosen sitzen tief auf den Hüften, die Kappen sind weit in die Stirn gezogen.

Auf dem Platz angekommen, verteilen sie sich an den Tischen, an ihren angestammten Plätzen und werfen ihre Taschen auf den Boden. Sie nehmen die Kappen ab, legen sie neben sich, streichen sich über die Köpfe, zwirbeln die Haare auf, um sie anschließend wieder glattzustreichen. Fragen und Antworten nach dem Fang werden ausgetauscht, gewürzt mit pikanten Scherzen, die wie Pingpong-Bälle hin- und wieder zurückgeworfen werden.

Mit dem hässlichen Geräusch von Holz auf Stein ziehen sie die Stühle nach hinten, lassen sich fallen und strecken die Beine breit von sich. Sie stöhnen befreit auf, lassen erst noch die Arme baumeln, dann werden die Zigarettenschachteln aus den unergründlichen Tiefen ihrer Hosentaschen geholt, die ersten Zigaretten angezündet, und mit dem Ausdruck von sich endlich einstellender Behaglichkeit wird der Rauch ausgeblasen.

Unruhige, teils ungeduldige Blicke werden nach hinten auf das Café geworfen; es fügt sich schmal und geduckt zwischen die Häuserzeile ein. Den Eingang ziert ein Vorhang aus bunten, bis zum Boden reichenden Plastikstreifen, die in der aufgekommenen Brise zu tanzen beginnen.

Zuerst windet sich nur ein großes Tablett durch den Vorhang, es wird von zwei kräftigen Händen an muskulösen Armen gehalten. Ein mächtiger Bauch schiebt nach, von einem blendend weißen Hemd bedeckt. Die Knöpfe des Hemdes können die sich dahinter wölbende Pracht gerade noch so halten, an strategisch wichtigen Punkten wird schon mit Aufgabe gedroht, einzelne Knöpfe hängen nur noch, bis zum Bersten gespannt, an einem Faden.

Der Besitzer des Bauchs taucht als schwarz gelockter Kopf mit feistem, strahlenden Gesicht auf. Er begrüßt lautstark seine Gäste, spricht jeden einzelnen mit Namen an und gleichzeitig schlängelt er sich, trotz Wortschwall und Leibesfülle, erstaunlich behände durch die Tische.
Mit schnellen Trippelschritten verteilt er kleine Teller. Sardellen in Olivenöl, angereichert mit ganzen Knoblauchzehen schwimmen in der grünlichen Tunke, während der Wirt schon wieder, das Tablett jetzt locker schlenkernd, zurückeilt und kurz darauf mit zwei Armen voll duftendem, noch warmen Stangenweißbrot nachlegt. Er verteilt es, hört sich die Ergebnisse des heutigen Fangs an, dann erzählt für alle den neuesten Dorftratsch mit anscheinend humoristischen Einlagen; alle lachen entspannt auf, und der Wirt rückt die Teller noch hier und da zurecht.

Der Duft von Knoblauch und Olivenöl wabert wie eine schwere Wolke in der Luft und verbindet sich mit dem Geruch der Männer nach Schweiß, Meerwasser und Fischen.
Der Wirt verschwindet wieder hinter seinem Plastikvorhang; der Serviervorgang ist noch nicht abgeschlossen, ein gravierender Teil fehlt noch.

Die Männer versenken ihre Finger im Öl und angeln sich die Fische heraus, lassen sie langsam in den Mund gleiten und reiben sich zwischendurch ihre Hände an den Hosenbeinen ab. Sie brechen das Brot mit diesen geschundenen groben Händen, reißen es auseinander und tunken es in das Öl; anschließend belegen sie die Brotfetzen sorgfältig mit Knoblauchzehen und Fischen - Stille herrscht; sie wird nur unterbrochen vom Kauen und Schlucken der Männer und dem gleichbleibenden Zirpen der Zikaden, das von den ockerfarbenen Bergen herüberdringt.

Der Plastikvorhang teilt sich erneut vor dem großen Tablett, jetzt ist es mit einfachen Glaskaraffen, in denen roter Wein funkelnd glänzt, und rustikalen Gläsern bestückt, die der Dicke schnell auf den Tischen verteilt. Ein kühler Wasserfilm hat sich auf den Karaffen gebildet, kleine Tropfen rinnen, immer schneller werdend, an den schlanken Hälsen herab, nehmen die Kurve über den Bauch der gläsernen Hüllen und bilden dunkle, sich stetig vergrößernde Flecken auf den Deckchen. Die Gläser werden eingeschenkt und angehoben, die Männer prosten sich zu und sprechen einen Toast auf ihren gelungenen Fang aus, dann wenden sie ihre Köpfe der Bucht zu:

Die Sonne beginnt soeben ihr großes Spektakel einzuläuten. Sie nähert sich den Kuppen der Felsen, verschwindet kurz dahinter, um anschließend in dem Spalt zwischen den Felsenwächtern wieder aufzutauchen und sich mehr und mehr auf den Horizont herabzusenken.
In einem sich stetig verbreiternden Streifen bis zum Sandstrand leuchtet das Wasser plötzlich wie mit Tausenden von glitzernden Sternen besetzt auf, sie huschen in Bruchteilen von Sekunden über das Wasser und nehmen mehr und mehr die gesamte Fläche in Besitz. Die zuvor noch blendend weißen Schaumkronen, kleinen Krabbeltieren ähnlich und in monotonem Rhythmus den Strand überflutend, nehmen abenteuerlich kitschige Farben an, ziehen sich zurück und nehmen die Farbenpracht wie verschluckt mit.

Kräftige Rottöne stellen sich ein und überlagern die Glitzersterne, lassen die leuchtenden Funken wie ausgeknipst verlöschen, um sie an anderer Stelle wieder anzuknipsen - einem Irrlicht gleich wandert dieses Schauspiel über die gesamte Bucht. Es schließt alles ein und lässt die schroffen Hänge der Felsen rotgolden aufleuchten, zeigt ihre tiefen Schrunden, während die dazwischen angesiedelten Flechten, normalerweise von einem tief dunklen Grün und fast unsichtbar, in Goldgelb erstrahlen.

Der Himmel wird am Streifen des Horizonts glutrot und trägt jetzt akkurat in seiner Mitte den feuerspeienden Ball der Sonne. Weiter nach oben waschen sich die Farben aus, wechseln von diesem Glutrot über rot hin zu orange und verlieren sich in einem Gelbton, bis sie zur Farbe von fetter Sahne wechseln. Sie vermischen sich erneut und verbinden sich mit den blauen Resten der Höhe; sie werden zu hell gläsernem Türkisblau, das eine endlos wirkende Weite überzieht.

Ein durchsichtig roter Schleier schwebt über der Bucht, verbreitert sich und schließt die Hänge des Felsenovals mit ein, streicht wie mit einem feinen Pinsel über sie hinweg, und hinterlässt schwarz rote Schatten in den Nischen der Buchten, wo die Felsen schroff in das Wasser abfallen.
Das schmeichelnde Licht erreicht den Platz. Es tastet sich mit zarten Fühlern unter den Baum und verwandelt die harten Gesichter der Männer – lässt ihre einstige Jugend zurückkehren, weich und zart werden ihre Züge durch das Licht.

Die Männer sehen mit mildem, verzaubert wirkendem Lächeln dem Schauspiel von Sonne und Wasser zu, trinken und essen dazwischen. Der Wirt füllt aus einem großen Tonkrug noch schnell die Karaffen nach; dann verharrt er tief beeindruckt und stellt, mehr tastend als sehend, den Krug auf einem der leeren Tische ab.
Er trocknet seine Hände an dem lässig über die Schulter geworfenem Küchenhandtuch ab und steht mit offenem Mund staunend still. Er kann sich nicht sattsehen an diesem Fanal, das wiederkehrend an vielen Abend zu bewundern ist; und das trotzdem an jedem dieser Abende die gleiche, erschauernde Faszination in ihm auslöst.

Die Fischer heben die Gläser – sie wissen, das Glück ist eine scheue Fee, die ihnen heute einen großartigen Fang gespendet hat, und sie zum krönenden Abschluss noch mit diesem berauschenden Sonnenuntergang belohnt.

Nehmen Sie doch einfach Platz; lassen Sie sich vom Wirt eine Karaffe dieses kraftvollen Roten servieren und tauchen Sie ein in Knoblauchzehen mit Weißbrot und Sardinen, triefend vom Olivenöl; machen Sie es den Männern gleich und hören Sie dazu ihrer beredten Schweigsamkeit zu.
Genießen Sie das grandiose Schauspiel am Horizont, das Ravels Bolero in sich tragen könnte – lassen Sie die heute so huldvoll Geschenke verteilende Fee auch Ihre Seele erreichen – ich hole Sie dann erst bei der nächsten Geschichte wieder ab ...
 

Elenore May

Mitglied
Hallo Steky,
vielen Dank für die Textanalyse, ich habe die meisten Punkte davon übernommen (die zwei fehlenden Kommas, den 'weißen Schimmel' der Längsachse geändert, den 'Rammbock' ersetzt,usw.)
Bei dem 'mächtigen Baum' habe ich das vorgeschlagene 'prächtig' übernommen, weil es sich viel besser anhört, obwohl laut Duden 'mächtig' durchaus verwendet werden könnte.
Was den gesamten Text angeht - ja, er ist lang, ich wollte aber der getragenen Melodie des Boleros unbedingt folgen; sonst hätte ich der Geschichte nicht diesen Titel geben können ...
Also, nochmals besten Dank für die Mühe (manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, was z.B. den Schrägstrich und die fehlenden Kommas betrifft).
LG
Elenore May
 

Elenore May

Mitglied
Ravels Bolero

Hallo Steky,
herzlichen Dank für diese gründliche Textanalyse, die wirklich sehr hilfreich war und mir gezeigt hat, dass ich manchmal 'den Wald vor lauter Bäumen' nicht sehe.
Ich habe heute bereits eine Antwort abgesandt, aber wahrscheinlich wieder mal einen falschen Knopf gedrückt ...
immer diese Technik!
Deshalb nur kurz:
Die meisten Vorschläge habe ich übernommen, habe auch den 'weißen Schimmel' beim 'Felsengerippe' erledigt, und den 'prächtigen Baum' (viel aussagefähiger als mein 'nur mächtiger' Baum; obwohl, laut Duden, diese Beschreibung durchaus möglich ist) gerne angenommen.
Was die Langatmigkeit des Textes angeht: Meine Orientierung war Ravels Bolero; dieses so wundervoll getragene Musikstück mit seiner enormen und so fulminanten Steigerung zum Ende hin - das sich vorher aber nur langsam und gleichförmig entwickelt - da sollte mein Text eben mithalten ...
Nochmals - danke und beste Grüße
Elenore May
 
S

steky

Gast
Freut mich, wenn ich Dir helfen konnte!

Leider fehlt mir oft die Zeit, mich mit längeren Texten intensiv zu beschäftigen, also so, wie es sich gehört.

Aber Dein Text sieht jetzt gut aus, finde ich.


LG
Steky
 



 
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