Rechtschreibreform

LuMen

Mitglied
Sprachreformen


Was nützt uns letztlich die Reform,
sagt einer „hü“, der andre „hott“!
Der Fachmann ärgert sich enorm –
die Kommission kommt nicht zu Pott!

Wer Sprache wirklich pflegen will,
tu´s besser für sich selbst allein!
In seinem Kämmerlein ganz still
fällt ihm vielleicht die Lösung ein.

Und was Verlage ihm diktier´n,
braucht ihn zu scheren nicht,
er hat im Grund nichts zu verlier´n,
ist er nicht nur aufs Geld erpicht!

Am Besten ist, ein jeder schreibt,
wie er es will und wie´s beliebt.
Auf diese Art erhalten bleibt,
was ihm die Phantasie eingibt!

So würde aus den Sprachverlierern
mit Glück und etwas an Geschick
ein Stand von wahren Fabulierern –
und Goethe kehrt vielleicht zurück!
 

Dorothea

Mitglied
Sprache ganz ohne Regeln?

Hallo Lu,

ganz ohne Regeln geht es wohl auch nicht, oder? Herr Goethe hat nebenbei bemerkt in seinen Werken unzählige nicht nur eingehalten sondern in Vollendung angewendet.
Viel eher sollte man den Lehrern hinter die Löffel schreiben, dass Sprachunterricht auch Freude machen kann!
Etwas unlogisch wirtk in Deinem Gedicht, dass Du Dich über das "Hü und Hott" der Kommissionen beklagst. Das ist doch eigentlich egal, wenn Du die Freiheit zur Regellosigkeit einforderst.
Liebe Grüße.
 
U

Urbinia

Gast
hallo Lu,
von der Formulierung her, vom Stil und Aufbau gefällt mir dein Gedicht wieder mal sehr gut. Deiner Aussage kann ich mich aber nur bedingt anschliessen- ich finde die Reform unnötig wie einen Kropf, hirnrissig, unlogisch.. Dennoch eine Sprache ohne feste Reglung ist nicht möglich- man hätte bei dem Alten bleiben sollen- das ist meine Meinung.
Da es aber eine Satire ist, denke ich, dass du es auch so meinst, und es einfach nur "überzogen" hast..
Falls nicht, ist es auch ok, weil jeder das Recht auf seine eigene Meinung hat, denke ich und die muss er auch literarisch aufarbeiten dürfen, wenn sie nicht ethischen oder moralischen Werten widerspricht.
Tschüssi von urbinia
 

Herr Müller

Mitglied
Lieber Lutz

das hätte mir gefallen als Ende:

So würde aus den Sprachverlierern
mit Glück und etwas an Geschick
ein Stand von wahren Fabulierern –
und Goethe [strike]kehrt vielleicht zurück[/strike] dreht´s im Sarg ein Stück!

Henrik
 



 
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