Regenkind

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sai

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Regenkind


Es steht ein Kind in einer Pfütze.
Lachend, weil es sich begegnet.
Sieht seine Hände, seine Mütze -
Freut sich, dass es so viel regnet.

Die Gummistiefel sind bis oben
Voll mit Schweiß und Regenwasser.
Es liebt es sehr sich auszutoben -
Ohne Vorschrift und Aufpasser.

Doch plötzlich hört es einen Schreier -
Danach ging alles viel zu schnell:
Kohlschwarze Leute, Blumen, Schleier -
Allein die Sonne lachte hell.


Dass es da um die Eltern ging,
Verstand es dann nach Jahren.
Erinnert sich ans Haus, es fing
Zu brennen an; "Gefahren

Birgt", sagten sie, "Gewitterwind.
Jetzt Lebt Mama in Ruhe -
Beschützt vor jedem Sturm, mein Kind,
Schau in die große Truhe."

Das Kind machte es zögerlich,
"Weil da ihre Briefe sind."
Auf einem steht: 'Wir lieben Dich,

Unser kleines Regenkind'.
 



 
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