Reklamation ausgeschlossen

OfN

Mitglied
In einer Bushaltestelle des Nachts,
fixiert hinter Glas,
in Weißlicht serviert,
dem Auge platziert:
Menschen, die mit Klimmstengeln wedeln.
Gebleichte Zähne und schematische Gesten,
Heiterkeit ohne Anlass,
Intimität ohne Gefühl,
Schnappschuss des Lebens, nur ohne das Leben.
Im Leben dagegen:
den Lungen die Löcher,
den Gedärmen der Krebs,
den Gefäßen der Kalk,
Versprechen der Warnung, die spurlos verhallt.
Denn don't be maybe
und make your day,
weil weißt du Baby, scheiß drauf,
wenn wir ebenso scheinen, ist alles ok.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
Wenn schon langweilig, dann wenigstens

An einer Bushaltestelle

und

Glimmstängel

Die letzten Verse sind schauderhaft - sorry!
 

Buchstaben

Mitglied
Hallo,

ich find's nicht schlecht.
Halt statt Harfen-Lyrik eher Hardrock (oder heißt das jetzt HipHop oder Rap?), aber dafür ist es ja auch experimentell.

Zum stolperfreien Einstieg wäre vielleicht 'In einem Bushäuschen' besser.
Und am Schluss sollten die Werbesprüche besser als Zitate markiert sein, fett oder kursiv. Oder Links auf passende Seiten (experimentell!-)
Bei
weil[red],[/red] weißt du[red],[/red] Baby, scheiß drauf,
fehlen 2 Kommas. Wörtliche Rede mit : wäre langweilig.

Oh Yeah (oder so)
Norbert
 

OfN

Mitglied
Hallo,

danke euch für die Rückmeldungen. Ja, eher Hard-Rock als Harfen-Lyrik soll es sein, besser noch Noise-Rock. In diesem Sinne ist das Schaudern hier mehr Kompliment als Kritik: Es geht darum, eine abgestoßene Reaktion zu erzeugen.
Über die Anführungszeichen denke ich nach. Einerseits markieren sie die Zitate besser als externes Gedankengut, andererseits separieren sie die Worte so gleichzeitg vom übrigen Text und heben die Verwobenheit der Werbebotschaften in das subjektive Denken und Empfinden auf. Um Letzteres geht es mir allerdings, wenn ich in diesen letzten Zeilen stärker in die Perspektive eines konkreten Subjekts wechsle, das mit einem anderen zu kommunizieren scheint. So ist es jedenfalls gedacht. Mal schaun...
OfN
 



 
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