Rendezvous mit dem Tod

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El Gazzo

Mitglied
Abschied

Ganz allein mit dir im Zimmer
starr ich auf dein Angesicht
auf der Haut ein gelber Schimmer
und in dir kein Lebenslicht

Außerstande es zu fassen
ein verzweifelt Händedrücken
milde Güte kalt verblassend
Schauer rieseln auf dem Rücken

Laut beschwörend, bittend, fragend
möchte ich zu dir mich legen
nie verspürte Schmerzen klagend
Tränend heißer Liebesregen

Muss dich kosen, muss dich küssen
rasend kocht das Blut in Venen
lebenslang lieg ich zu Füßen
meiner Mutter, tief mich schämend

Seh dich noch und atme mit den
Augen letzte Wünsche ein
schenk sie dir, um dich zu bitten
ewiglich in mir zu sein

© El Gazzo / 12.08.2003
 

B.Wahr

Mitglied
Hallo El Gazzo,
die ersten drei Strophen fand ich ganz toll, dann hat es (bei mir?) irgendwo gehakt.

Da könntest Du mit Sicherheit mehr draus machen!
Ein interessantes Thema und ein gut gemachter Anfang! (Bewerten werd´ich´s so nicht!)

LG
B.Wahr
 

Nachtigall

Mitglied
Dein Text hat mich sehr berührt.

..."um dich zu bitten
ewiglich in mir zu sein"

Das sind wunderbare Worte.

Liebe Grüße
Alma Marie
 

El Gazzo

Mitglied
Hallo B.Wahr

muss ja bei dir auch haken, war ja meine Mutter die gestorben ist.
Freut mich aber, das dir Teile zusagen.
In diesem Fall zählten meine Gefühle am Totenbett mehr als das, was ich daraus zu machen in der Lage war.
Das es überhaupt ein Gedicht wurde, war Zufall.


Liebe Alma Marie

"wunderbaren Worte" von dir zugestanden - das freut mich sehr.

Danke euch beiden!!!
 

B.Wahr

Mitglied
Hallo El Gazzo,

danke für die schnelle Aufklärung. Natürlich liest es sich mit diesem Wissen dann ziemlich anders. Trotzdem finde ich....

Ein wunderschön angefangenes Gedicht...

LG
B.Wahr
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

irgendwann ist klar, dass es sich um die Mutter handelt. Ich denke über den Titel nach. Denn es kommt in dem Gedicht nichts vor. Soll es das "Rendevouz" zwischen der Mutter und dem Tod sein? Oder das eigene?

Ich muss zugeben, dieses Gedicht nicht "schön" zu finden.Auch wenn ich schon lang keine Mutter mehr habe, würde mein Gedicht an sie oder meinen Vater anders ausfallen.
Vielleicht ist es auch gerade das, das man bis zur 4. denkt, es handele sich um die "Geliebte".Kann sein.

Nicht böse sein. Ich weiß, jeder empfindet anders.Verarbeitet anders.Aber es steht ja hier, um Meinungen zu bekommen. Meine ist eine.

lG
Stoffel

(ich bewerte das Gedicht nicht, wie vieles unter "Betroffenheit")
 
M

Mara K.

Gast
Hallo El Gazzo,

es ist eine unbeschreiblich gut gelungene Ode an
eine Mutter. Es hat mich sehr berührt. Abschiede
tun so unbeschreiblich weh.
Danke sehr. Herzlich Mara K.
 



 
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