Requiem für eine weisse Hexe (für Larissa)

Tezetto

Mitglied

hinabgestiegen in die nacht
verwirrt im korridor der tränen
gezerrte träume
tote gemälde
dunkle spiegel an der wand

mit der gewissheit
das spiel an jedem tag neu zu verlieren
immer wieder
immer wieder
sucht sie
die weisse hexe
nach der tür zum grellen licht
dem trügerischen frieden

und keine hand greift aus der mauer
sie in den arm zu schliessen
und alle augen sind verschlossen
und auch kein ohr hört ihren stummen schrei
und keine stimme sagt
ich fang dich auf

erreicht die letzte pforte
öffnet
das silberband zerreisst

betritt voll angst
und sehnsucht
voller fragen
auf die es keine antwort gibt
die schwelle dann

und

verglüht
wie ein stern am ende seiner zeit
verweht
wie wolkenspiel im morgendunst
wird wüstensand in meinen augen

und dann betrachte ich noch einmal deine bilder
die in meinem kopf
und die auf dem papier
ich weine
weine

noch einen kuss zu dir ins nichts
noch einmal dich umarmen
gehauchtes wort
verzeih
 



 
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