Rheinische Elegie I

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pagenstecher

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Nicht gefragt danach wie zwischen zwei Zeiten eingeklemmt der Vers sich bricht am Nirgendwo ist kein Widerstand kein Gegenstand der hält was er verspricht das Subjekt die Täuschung die Politik verschwunden MARX SEI DANK haben wir nun GLOBALISIERUNG GLOBAL VILLAGE CYBERSPACE die alten Probleme im neuen Ton der Geschwindigkeit der Verdichtung der Ausbreitung über den gesamten Erdball im Internet blühen die Blumen der Meinungsfreiheit obskur zuweilen rastlos schön und nicht zu fassen tanzt der Besen des Zauberlehrlings und mit dem Sucher meiner Kamera schieße ich Kimme und Korn auf alles was sich bewegt ein Amoklauf durch zerbrochene Fronten wen´s trifft? immer die Falschen und nie die Richtigen deshalb halte ich drauf und singe den Lobgesang auf Postmoderne Mauerfall und alle anderen Zeichen der Ratlosigkeit in der Selbstbeschäftigung der Gattung mit WAS HEISST UND ZU WELCHEM ENDE STUDIERT MAN UNIVERSALGESCHICHTE fragt Schiller zu dem ich mich geselle im Traum wegdämmere angelehnt an einen Katheder einer deutschen Universität in irgendeinem Archiv vergessen verstaubt wie man sagt die romantischen Quellen des Sinns oder Unsinns einer Geschichte lassen dort sich finden und binde meinen Körper auf eine Planke wie ein Schiffbrüchiger suche ich Halt besteige den Kölner Dom und mit meinem kriegserprobten Feldstecher taste ich AUF DEM HOCHSITZ DER GEGENWART den Horizont zwischen den Kirchturmspitzen Kölns ab wo sind die Fronten die hoffnungsvollen Konflikte wo die Leichenberge der Zukunft begraben skandiere ich in die dunstige Abgestorbenheit Kölns einen jener klassischen Verse hinaus schmunzle mit Grillparzer UND WILL MEINE ZEIT MICH BESTREITEN ICH LASSE ES RUHIG GESCHEHN ICH KOMME AUS ANDEREN ZEITEN UND WERDE IN ANDERE GEHEN eine Gewißheit, ein Scherz. Ich warte.
 



 
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