Rohfassung - bitte redigieren!

Chrissie

Mitglied
Ich möchte Euch um Eure Hilfe bitten bei einem weiteren Werk der Kollaborateure.
Wir sind uns nicht ganz einig und brauchen neutrale Dritte, um das Stück zu beenden. Es hat noch keinen Titel.
Ich teile euch bewußt nicht mit, was mir persönlich noch nicht gefällt, um Euch nicht zu beeinflussen.

Danke für Eure Hilfe!

Chrissie



im nachmittagsdämmer
(die zeit fließt wie grießbrei
zäh über den zenit)
schleicht ein wirbelstürmchen
sich ins zimmer
_________________________

erst ganz klein
unscheinbar
und unbemerkt
schwebt es ganz leise
um sich am grießbrei der zeit labend
weiter und weiter aufzublasen
__________________________

den kopf über papiere gebeugt
sitzt der mensch
in gedanken, in arbeit
und sieht nicht
wie eselsohren sich bilden
__________________________

hinter seinem rücken
bläht der wirbel
sich immer weiter auf
und schleicht
fetter und fetter werdend
auf das wesen zu
um für etwas chaos zu sorgen
__________________________________

das papier auf dem tisch
zappelt und flattert
schreit laut: vorsicht!
doch der kopf, der dumme
hört und sieht nichts
selbst als sein haar schon
zu wehen beginnt
_____________________

der erste kontakt
mit einem ordner
der ihn an der schläfe streift
reisst ihn jäh aus seinem tran
er sieht wie alles durcheinander wirbelt
versucht zu retten
was längst nicht mehr zu retten ist
___________________________________

mit händen und füssen
an den aktenschrank geklammert
umtost von papierfetzen und büromaterial
die stirn blutend, wo der locher ihn traf
verlässt die kraft müde arme
und bewusstlosigkeit breitet ihr segenstuch
über schwindenen geist
___________________________

nach sekunden
lichtjahren gleich
erwacht der mensch
mit papier bedeckt
und stellt fest
das trotz aller blessuren
alles beim alten geblieben ist
und er von neuem beginnen kann
von so etwas wie ordnung zu träumen


Die Kollaborateure 2000
 

MacKeith

Mitglied
ich kann mich auch wie immer supertäuschen, aber meine meinung:

1. wo bleibt der griessbrei? ist zwar "irgendwie" ganz trefflich, aber eben nur "irgendwie", und wenn griessbrei, würd ich ihn als metapher gerne nochmal aufgegriffen sehen. am ende, erkaltet vielleicht, oder von einer katze weggeschleckt.

2. als ganzes find ich, es zäht sich zu sehr. klar, bei der zeit, wenn die so dermassen klebrig kriecht - trotzdem, es zäht sich. könnt ihrs noch verknappen? bzw. durch den rhythmus verschnellern, wenns drauf ankommt. so dass das bild vom stürmchen, der zum hurrikan wird noch klarer wird?

oder 3. der eigentliche "höhepunkt" ist mir, wär mir noch nicht hoch genug. da spitzt es noch zu wenig.

4. mehr power fänd ich gut - du weisst schon was ich mein, oder?

:)
 

TC

Mitglied
Hi Chrissie,

ich stimme meinem Vorredner in Punkt 2 zu. Es zieht sich.
Ein wenig mehr Bewegung (sprachlich) an der "Wasseroberfläche" wäre nicht schlecht.
Und (etwas, was sicher nur ich finde):
achtet auf die "Stimmung" euer Bilder! Jedes Wort hat eine Stimmung, eine Bewegung, eine Farbe. Und teilweise brechen die sich zu oft für mein Empfinden. (Nachmittagsdämmer, Grießbrei, Wirbelstürmchen: jedes Wort ein komplettes Universum für sich, jedes anders laut, jedes in einer sehr starken Farbe. Jedes für sich: ok. aber alle zusammen in einem Vers ...?

Ich kanns leider nicht besser erklären. Ist halt - wie soll mans beschreiben ... Worte fühlen? (Keine Panik, solltet ihr kein Wort von meinem Gefasel verstehen - ist völlig normal!)

Grüße
TC.

PS: Laßt bitte, bitte den Grießbrei NICHT nochmal später auftauchen. Er hat seine Schuldigkeit getan!
 

Chrissie

Mitglied
Danke!

Ihr beiden habt uns schon sehr geholfen.
Wenn man zu zweit einen Hänger hat, helfen nur noch Dritte.

Weitere Anregungen werden gerne angenommen.

*Kotau mach*
Chrissie
 



 
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