Irgendwie ja, irgendwie nein.
Ich denke, für das Exposé müsste Deine Sprache 'einfacher' sein, mehr beschreibend, weniger 'lyrisch', kürzere Sätze. Es wäre besser, auf der Sachebene zu bleiben - für Deine Schreibkünste hättest Du ja ein Probekapitel ...
war darin inbegriffen, sie als Ehefrau dem Freund sexuell überlassen werden sein sollend ?
Den Satz finde ich nicht appetitanregend.
Ich denke auch, dass die ersten beiden Absätze, die den Handlungsverlauf skizzieren sollen, zu konzentriert sind.
Auch der dritte Absatz ist viel zu komplex, wenn die persönliche Ebene mit dem 'Trugbild der Freiheit' Kontinente überspannend verwoben wird. Schwierig finde ich, wenn als 'Erkenntnis' der Protagonistin vermittelt wird, dass "eigentlich noch immer uralte Riten und Regeln, Götter und dämonische Kräfte herrschen!", wenn nicht nur Lieschen Müller, sondern auch der Lektor das vielleicht für unwahrscheinlich halten. Oder sprichst Du von der afrikanischen modernen Gesellschaft? Sind Deine Protagonisten Afrikaner oder Europäer? Wo spielt der Roman? Ist der (Ehe-)Mann auch noch anwesend? Ich würde unbedingt 1980er Jahre schreiben; das ausgeschriebene klingt umständlich. 'Aus dem Nichts' erzeugt hier keine Spannung - woher soll er nach über zwanzig Jahren sonst kommen?
Ich würde tatsächlich auf jede sprachliche Effekthascherei und Ungenauigkeit verzichten.
Den Satz finde ich toll:
Der Roman löst sein eigenes Rätsel – gibt aber zugleich den Lesern die Aufgabe, Konsequenzen und Schlussfolgerungen [red]für sich [/red] zu ziehen.
(Ich würde allerings 'dem Leser' schreiben, nicht den Plural wählen.
Im weiteren Verlauf machst Du eine Art Werbetext daraus, und sprichst von Dir als Autorin ... inhaltlich finde ich diese Absätze nicht schlecht ... ich bin nur irritiert, weil das Exposé ja eigentlich ein Kommunikationsmedium zwischen Autor und Verlag ist, und da kann ich mit der dritten Person nichts anfangen.
Aber vielleicht wäre das eine Art Klappentext?
Getreu der PR-Maxime, dass der Wurm dem Fisch schmecken muss, und nicht dem Angler, würde ich mir genau überlegen, welche Informationen zum Beispiel ein Lektor braucht, um seine Entscheidung zu treffen, ob er das Manuskript annimmt.
Vielleicht ist es dafür noch zu früh? Das geht mit ein bisschen Abstand vielleicht besser?
Ich glaube, wenn Du den Ansatz verinnerlichen könntest, dass Du keinen Text gestalten musst, sondern einen Text beschreiben sollst, würde das leichter von der Hand gehen.
Liebe Grüße
Petra