So auf die Schnelle habe ich kein Werk zur Hand, das ich jetzt hier als Erstbeitrag anbieten könnte, aber im Frühjahr 1995 hatte ich ein experimentelles Stückchen Prosa, changierend zwischen Essay, Roman, Zitatencollage und einer opulenten Fußnotensammlung verfasst, wofür sich naturgemäß kein Verleger auftreiben ließ, weswegen ich nach etlichen vergeblichen Versuchen und Absagen das Manuskript der Vernichtung zuführte.
Immerhin wär\'s meines Wissens der erste literarische Text dieser Art gewesen, der völlig ohne handelnde Person ausgekommen ist; genaugenommen beschränkte sich die Romanhandlung darauf, in Manier eines Monologes den Leser über\'s Nichteintreffen der Romanfigur zu vertrösten und im Laufe der Wartezeit jenen unbekannten fiktionalen Menschen, an dem so gar nichts darauf hindeutete, zum Romanhelden zu avancieren, bisweilen (beispielsweise in einer Menge von an der Bahnsteigkante wartenden Menschen) mit dem Blick flüchtig zu streifen, um ihn sogleich wieder aus den Augen zu verlieren… unser bedauernswerter Protagonist hatte also seinen Zug verpasst und wollte nach einem ereignislosen Berufsalltag eigentlich nur heimkehren, und der nicht minder bedauernswerte Leser würde also sich die Zeit bis zum Eintreffen der erwarteten Romanfigur anderweitig vertreiben müssen… dies bot Gelegenheit zu allerlei Abschweifungen, einem Gespräch buchstäblich über Gott und die Welt, denn auch unser verhinderter Romanheld blickte an einer Stelle (auch wegen des schlechten Wetters) zornig zum Himmel hinauf.
Natürlich bot der Text allerlei eingeflochtene Zitate - aus den \"Nachtwachen\" August Klingemanns, den Humoresken Thorne Smiths, Seitenblick auf Raymond Queneau und Marcel Bénabou u.v.a. die ein kleiner Anhang, in dem die ersten Skizzen zum Plot dokumentiert waren, und der \"die ganze sinnvolle Sekundärliteratur\" mit Ausnahme der nicht abzusehenden Wirkungsgeschichte eines solchen Buchprojektes gleich mitlieferte…
Als es zum Ende des Textes aufhörte, zu regnen, schloss ich mit den Worten, dass der Leser das Buch schließen solle, um nach draußen zu gehen.
Immerhin wär\'s meines Wissens der erste literarische Text dieser Art gewesen, der völlig ohne handelnde Person ausgekommen ist; genaugenommen beschränkte sich die Romanhandlung darauf, in Manier eines Monologes den Leser über\'s Nichteintreffen der Romanfigur zu vertrösten und im Laufe der Wartezeit jenen unbekannten fiktionalen Menschen, an dem so gar nichts darauf hindeutete, zum Romanhelden zu avancieren, bisweilen (beispielsweise in einer Menge von an der Bahnsteigkante wartenden Menschen) mit dem Blick flüchtig zu streifen, um ihn sogleich wieder aus den Augen zu verlieren… unser bedauernswerter Protagonist hatte also seinen Zug verpasst und wollte nach einem ereignislosen Berufsalltag eigentlich nur heimkehren, und der nicht minder bedauernswerte Leser würde also sich die Zeit bis zum Eintreffen der erwarteten Romanfigur anderweitig vertreiben müssen… dies bot Gelegenheit zu allerlei Abschweifungen, einem Gespräch buchstäblich über Gott und die Welt, denn auch unser verhinderter Romanheld blickte an einer Stelle (auch wegen des schlechten Wetters) zornig zum Himmel hinauf.
Natürlich bot der Text allerlei eingeflochtene Zitate - aus den \"Nachtwachen\" August Klingemanns, den Humoresken Thorne Smiths, Seitenblick auf Raymond Queneau und Marcel Bénabou u.v.a. die ein kleiner Anhang, in dem die ersten Skizzen zum Plot dokumentiert waren, und der \"die ganze sinnvolle Sekundärliteratur\" mit Ausnahme der nicht abzusehenden Wirkungsgeschichte eines solchen Buchprojektes gleich mitlieferte…
Als es zum Ende des Textes aufhörte, zu regnen, schloss ich mit den Worten, dass der Leser das Buch schließen solle, um nach draußen zu gehen.