Sammelsurium

Sammelsurium

Eusebi sammelt Gipsfigürchen
von anno dazumal;
sein Dorle steht auf Kuckucksührchen,
aus dem Schwarzwälder Tal.
Sohn Robert schäumt vor Überdruss,
weil er Regale zimmern muss.

Die Nachbarn meiden meine Pforte,
seitdem im Ort bekannt,
was ich im Reihenhause horte,
sehen es wohl als Schand';
doch wer nicht kommt, braucht nicht zu gehn -
ich find' mein Sammelsurium schön.

Matratzen füllen meine Räume,
der Sperrmüll schenkt sie mir,
echte Garanten kühner Träume
krönen mein Schlafrevier;
sie heißen Lola und Sofie,
Minna, Tusnelda und Merci.

Ich fühle mich in diesen Nestern
wie eine Schwalb' im Mai.
Was kümmert mich der Leute Lästern -
hier mieft's - was ist dabei?
Vielleicht find' ich, es könnt' ja sein,
den Unterlagen-Edelstein.

Ein edles Stück hab' ich erstanden:
Joana-Leonor;
sie macht den Rücken mir zuschanden,
doch raunt sie mir ins Ohr:
"Schneid' mir den Bauch auf, guter Mann,
dein Glück steckt drin, drum geh es an!"

Nur frisch gewagt, her mit der Schere,
bald stoße ich auf Kies;
da ist der Beutel schon, der schwere;
doch ist sein Inhalt fies:
Zwölf Mottenkugeln - ei der Daus!
Jetzt schmeiß ich die Matratzkis raus!​