Schachmatt ?

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Löwengeist

Mitglied
Hallo,
dies ist mein erster Beitrag hier. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mein Gedicht bewerten würdet, danke !

Schachmatt ?

Im Flammenmeer der Wut entsprungen
auf Spuren in der Nacht
mit Dolchen tiefer eingedrungen
besessen von ihrer Macht

Beispiellose Offenheit
im Zuge der Gewalt
für kurze Zeit die Freiheit leiht
bis flüchtig sie verhallt

Im Rausch der Stille gleiten
am Abgrund in den Tiefen wühlen
stumme Schreie, andre Seiten
Schach dem Lauf des Lebens spielen

Facetten greifen um den Glanz
gaukeln trügerischen Frieden
winden einen Lichterkranz
aus massiven Nervenkriegen

Bilder ziehen dumpfe Kreise
gefangen fest im Leid
lächelnd spielt der Tod die Weise
Melodie der Einsamkeit

Sandkorn in der Weite nur
gegangen mit dem Wind
endet dort die Lebensspur
wo Tränen nicht mehr sind

Ein dunkler Stein erinnert lang
an diesen letzten Sieg
wo einst der Trauermarsch erklang
ein Menschenkind zum Himmel stieg
 

Aspirin

Mitglied
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Das Gedicht Schachmatt weist eine strenge äußere Form auf, es ist in sieben Strophen mit jeweils vier Versen gegliedert. Als Reimschema wird durch das ganze Gedicht hindurch der Kreuzreim verwendet. Auch das Metrum ist fast durchgehend regelmäßig, die ungeraden Verse sind alle vom weiblichen Jambus geprägt, während die geraden und meist kürzeren eine Mischform aufweisen, die sich jedoch in gleicher Weise regelmäßig durch das ganze Gedicht zieht(?).
Im krassen Gegensatz zu dem äußeren Aufbau steht der innere Verlauf.
Das Gedicht lebt von Metaphern und Bildern, was einen rein rationalen Zugang zum Gedicht erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht. Die einzige Möglichkeit, die dem Leser bleibt, ist das Gedicht auf sich wirken zu lassen und so es aufzunehmen.

Trotz der Tatsache, dass ein klarer Weg des Verstehens, der für alle gleichermaßen gültig wäre, nicht existiert, ist doch eine bestimmte Richtung eindeutig erkennbar.

Diese entsteht durch die verwendeten rhetorischen Mittel.
Besonders auffällig ist der Gebrauch von Antithesen und Sinneseindrücken, diese sind in jeder Strophe zu finden.
Es werden sich Begriffe wie Gewalt und Freiheit, Stille und Schreie, Frieden und Krieg gegenübergestellt, allesamt Begriffe, die sich ausschließen. Zudem kommt die Beschreibung der Wahrnehmung und der Sinneseindrücke hinzu, sowie die Beschreibung der emotionalen Ebene. Man erkennt Wut, Aggression, Schmerz, Leid, aber auch Licht und am Ende eine Erlösung (Strophe 7, Vers 4).

All das zeugt von Zerrissenheit, von einer Gradwanderung zwischen Licht und Finsternis, Leben und Tod.

Doch das Gedicht hat kein Ende, bzw. keine abgeschlossene Handlung. Es wird daraus nicht deutlich, für was man sich entscheidet, bzw. entschieden hat. Wie schon der Titel und das dahinter stehende Fragezeichen bleibt unklar, welchen Weg man nun einschlagen soll, aber gerade das ist der Sinn des ganzen.
Dem Einzelnen seine ganz individuelle Entscheidung überlassen und ihn danach trotzdem so nehmen, wie er ist.
 
R

ralph raske

Gast
du brauchst keine scheu haben

lieber löwe,
ich mag keine gedichte bewerten
dein gedicht ist mir zusehr leierkasten - offen gesagt
die ein oder andere strophe hätts allein getan
denke immer daran, daß das nur meine persönliche
meinung ist
du hast dir sicher mühe gemacht
wie gefällt dir dein gedicht eigentlich selbst?
bist du damit zufrieden?
ist es das, was du dir unter einem gelungenen gedicht
vorstellst?
was ist ein gelungenes gedicht?
wenn es positive bewertungen kriegt?

wie gesagt, ich mag es anders lieber

ralph
 

Löwengeist

Mitglied
Scheu ? Wovor denn ?

Lieber Ralph,

zugegeben, Du beeindruckst mich selbst bei Deinen Kommentaren :)
Wo nimmst Du blos diese Gedankengänge her ?
Ob Du meine Gedichte bewertest, ist mir eigentlich egal.
Du stellst mir so viele Fragen, mir schwirrt der Kopf.
Offen gestanden, nein, ich mag keins meiner Gedichte sonderlich...sie sind geschaffen, um den Lesern zu gefallen, nicht um das Ego zu befriedigen :)
Und Mühe gebe ich mir beim Schreiben auch nicht, das fällt mir leider alles so ein, ich schätze, Dir geht es genauso. Zumindest habe ich bei Deinen Gedichten den Eindruck...sag mal, hast Du eigentlich irgendeine Erfahrung auf dem Gebiet der Poesie und Lyrik, oder postest Du hier als "Hobbyschriftsteller" ?
Was ein gelungenes Gedicht ist, fragst Du mich ? Für mich ist ein Werk gelungen, wenn es einen bestimmten Dunstkreis erreicht, der die Worte versteht und als schön empfindet.
Was hat eine positive Bewertung damit zu tun ? Gar nichts !
Ich bin für konstruktive Kritik, da hat ein jeder mehr von.
Ich freue mich schon auf Deine Antwort.

Hochachtungsvoll
Löwengeist
 



 
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