Schachmatt - Sonett

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Walther

Mitglied
Schachmatt
- In Memoriam Rolf Roller -

Wie elend dieses Leben jenes Edlen endet:
Den Weinberg jätet er bei über dreißig Grad -
Der eine opfert sich für seine Saat!
Und wieder wird ein volles Blatt gewendet,

Wo man ein Schicksal aufgeschrieben hat:
Der Held hat für die Seinen sich verschwendet -
Sein Körper hat kein Notsignal gesendet,
Dann setzt sein müdes Herz ihn auf Schachmatt.

Uns bleiben Trauer und die harten Tränen.
Es bleiben Schrecken und auch Dankbarkeit.
Wir alle, die wir uns so sicher wähnen,

Sind neu gewarnt: Für jeden kommt die Zeit!
Es flechten sich schon erste weiße Strähnen
In unser Haar - stets seien wir dafür bereit.
 

Walther

Mitglied
Schachmatt
- In Memoriam Rolf Roller -

Wie dieses Leben jenes Edlen endet:
Den Weinberg jätet er bei dreißig Grad -
Der eine opfert sich für seine Saat!
Und wieder wird ein volles Blatt gewendet,

Wo man ein Schicksal aufgeschrieben hat:
Der Held hat für die Seinen sich verschwendet -
Sein Körper hat kein Notsignal gesendet,
Dann setzt sein müdes Herz ihn auf Schachmatt.

Uns bleiben Trauer und die harten Tränen.
Es bleiben Schrecken und auch Dankbarkeit.
Wir alle, die wir uns so sicher wähnen,

Sind neu gewarnt: Für jeden kommt die Zeit!
Es flechten sich schon erste weiße Strähnen
In unser Haar - stets seien wir bereit.
 
Lieber Walther,
dein Sonett hat mich sehr berührt. Es ist schon grausam, wenn ein Mensch plötzlich aus dem Leben gerissen wird.
Doch wenn man einen geliebten Menschen lange leiden sieht, das ist m. E. noch schlimmer.

Mein Großvater zitierte oft: Rasch tritt der Tod den Menschen an, es ist ihm keine Frist gegeben (Schiller)
Trotzdem wurde mein Großvater 92 Jahre.

Viele Grüße
Marie-Luise
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ist es Rolf Roller aus Glems?
(Nachruf) http://www.swp.de/metzingen/lokales/ermstal/art5662,556025

Er hat viel für die Gemeinschaft getan, war auch im Ortschaftsrat.

Gut, dass Du die Krankheit herausgelassen hast. Es ist ein würdiges Gedicht der Trauer.

EIn Freund von mir hat mir mal einige Wörter genannt, bei denen man vorsichtig sein muss. Dazu gehört "dieses". Ich denke aber, bei "dieses Leben" ist es kein Problem, da es das diesseitige assoziiert.
 

Walther

Mitglied
Hallo Bernd,

Rolf kenne ich seit über 30 Jahren. Er war kein lauter Mensch, aber sicherlich ziemlich lauter. Ich war nicht immer seiner Meinung, aber er hatte meinen ganzen Respekt. Für seine Familie, die Kinder noch in der Ausbildung, das Haus noch nicht abbezahlt, ist das ein harter Schlag, für seine Freunde und das Dorf Glems auch.

Danke für Deine Sucharbeit. Ich dachte mir, es könnte einmal gut sein, ein herausragenden Menschen über Tag und Region hinaus zu ehren. Ich hoffe, das war mir gestattet.

LG W.

korrigierter und funktionierender Link zum Nachruf: http://www.swp.de/metzingen/lokales/ermstal/art5662,556025,556025

Lb. Marie-Luise,

danke für Deine mitfühlenden Worte. Besonders der Familie gilt mein Denken und Fühlen.

LG W.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es tut mir wirklich sehr leid. Er hat nicht soviel Glück gehabt, wie ich. Ich bin nach meinem Lungeninfarkt vor drei Jahren umgekippt, aber wieder aufgewacht.

Möge es ein Trost sein, wenn er nicht lange leiden musste.

Ich habe auch mal einen Nachruf geschrieben, für einen guten Bekannten, einen Freund. http://www.leselupe.de/lw/titel-Computer-Baer--ein-Freund-63991.htm

Seine Tochter hat es in Netz gefunden und sich bei mir bedankt.

Ich schreibe das, weil Du nicht auf den Zufall zu warten brauchst. Ich hatte mich nicht getraut, es an die Familie zu schicken.

Ich denke, Du wirst Rolf in guter Erinnerung behalten.
 

Walther

Mitglied
Lb. Bernd,

danke für Deine einfühlsame Antwort. Es ist mir lieber, daß, wenn die Familie es bemerkt, sie diese Sache nicht von mir erfährt. Ich möchte mich nicht aufdrängen. Mir reicht das Wissen, sein Gedenken etwas mehr als normal üblich verbreitet zu haben. Vorbilder sind heute selten. Er war wenigstens in seinem Engagement für seinen Verein und sein Dorf ein solches.

Ich habe Deinen Text gelesen. Es ist schwer, einen Freund durch ein unerklärliches Verbrechen zu verlieren. Man fühlt sich dadurch noch ausgelieferter, als wenn nur das Schicksal zuschlägt.

Stay tuned!

LG W.
 



 
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