Schatzsuche

2,30 Stern(e) 3 Bewertungen

anbas

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Schatzsuche

Ich stand am Ende des Regenbogens. Direkt vor meinen Füssen traf er auf das regennasse Gras. Er war sehr schmal und leuchtete doch so kräftig, wie ich noch nie etwas anderes habe leuchten gesehen. Je höher er in den Himmel stieg, um so schwacher wurden seine Farben. Aber gemeinsam mit der tiefstehenden Sonne zauberte er ein wunderbares Lichterspiel an den dunkelblauen Himmel.

So stand ich da und staunte. Vor Ergriffenheit war ich nicht in der Lage, mich zu bewegen oder einen klaren Gedanken zu fassen.
"Tu etwas!" sagte meine innere Stimme. "Am Ende eines jeden Regenbogens ist ein Schatz vergraben, eine große Truhe voller Gold!"
"Ich kann nicht", antwortete ich und schwieg weiter.
"Unternimm doch endlich etwas!" mahnte die Stimme nach einiger Zeit erneut. "Sonst ist die Chance vorbei."
"Ich habe Angst, dies wunderbare Schauspiel zu zerstören, wenn ich jetzt mit dem Graben beginne", flüsterte ich.

Und so blieb ich weiterhin andächtig schweigend stehen. Langsam begannen die Farben zu verblassen, bis sie ganz verschwunden waren. Erst sehr viel später, als sich bereits die Nacht über die Wiese gelegt hatte, konnte ich mich aus meiner Verzauberung lösen.
Der Goldschatz blieb mir verwehrt, doch mein Erlebnis am Ende des Regenbogens kann mir niemand mehr nehmen.
 

anbas

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Hallo, Ihr beiden Anonymen,

schade, dass Euch der Text nicht so zusagt. Aber trotzdem Danke fürs Lesen und Werten.

Liebe Grüße

Andreas
 

anbas

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Moin,

ich bin etwas ratlos wegen der eher schlechten Bewertungen. Ich würde sie wirklich gerne nachvollziehen können.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Mir geht es nicht um ein Buhlen für bessere Wertungen, oder Mitleidsbekundungen :D. Nein, ich möchte wirklich wissen, warum dieser kleine Text nicht so gut ankommt, was ich ändern könnte/sollte.
Es gibt andere Texte von mir, bei denen ich fast schon mit dem roten Balken (oder einem sehr kurzen grünen :D) gerechnet habe. Hier überrascht es mich.

Trotzdem danke ich auch dem anonymen 3er-Werter fürs Lesen und Werten.

Liebe Grüße

Andreas
 

steyrer

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Nun, ich habe zwar nicht bewertet,

aber ich versuche es trotzdem: Es ist ein schönes märchenhaftes Traumbild. Der Icherzähler gerät mit sich selbst (seiner inneren Stimme) im Konflikt und dieser Konflikt macht die Szene auch darüber hinaus einigermaßen interessant. Allerdings heißt es im letzten Satz: „Der Goldschatz blieb mir verwehrt …“ Wer hat ihm den Schatz verwehrt? Er wollte einfach nicht. Und danach: „… mein Erlebnis am Ende des Regenbogens kann mir niemand mehr nehmen.“ Wer kann es ihm nicht nehmen?

Dieser letzte Satz klingt für mich, als wäre der Icherzähler ein Opfer von irgendwas oder irgendwem, was der Text so aber nicht hergibt.

Grüße
steyrer
 

anbas

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Hallo steyrer,

vielen Dank für Deine Rückmeldung. Damit kann ich was anfangen.

Im Moment weiß ich allerdings noch nicht, ob und wenn ja, wie ich die Stelle ändern möchte - aber ich lasse meine Gedanken weiter kreisen.

Liebe Grüße

Andreas
 



 
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