Schecks auf Esspapier

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klaatu

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Schecks auf Esspapier

Hände wurden wegrationalisiert.
Die Leute sollen zum Arbeiten
nur noch den Mund benutzen,
damit sie aufhören zu plappern.
Gehaltsschecks werden nur noch
auf Esspapier gedruckt.
Und statt in die Hände,
wird in Gesichter gespuckt.

Weil die Köpfe vom vielen Nicken
schlaff nach unten hängen,
wo sich Schuhe scheinbar planvoll bewegen,
gerät der Horizont in Vergessenheit.
Nur noch die Schuhe sind real.
Und stehen die Schnürsenkel offen,
bleibt ihnen nur zu hoffen,
dass sich irgendwer findet,
der sie wieder zu bindet.
 

Tula

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Hallo
Ich bin verwirrt. Die zweite Strophe liest sich nach Altersheim, die erste aber nicht. Vielleicht kannst du dem Leser hier mal einen Schlüssel reichen (?)

LG
Tula
 

klaatu

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Hallo Tula,

Altersheim trifft es nicht ganz, auch wenn es da die ein oder andere Gemeinsamkeit gibt. Es sind eher ein paar allgemeine Gedanken zur Arbeitswelt und dem Verhältnis, das viele Menschen zu ihrem Job haben.

LG
 

Tula

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Hallo klaatu

Danke für deine Antwort. Jetzt verstehe ich es im Zusammenhang (liest sich auch wie ein Job im Call Centre).

Der Text ist 'ok', vielleicht etwas übertrieben, ist auch Geschmackssache.

Ein Versuch einer Textarbeit:

Hände wurden [red]bereits [/red]wegrationalisiert.
[red]Bräuchten wir nicht unseren Mund,
wäre der Kopf als nächstes dran.[/red]
Gehaltsschecks werden nur noch
auf Esspapier gedruckt.
Und statt in die Hände,
wird in Gesichter gespuckt.

Die letzten beiden Zeilen sind hart, d.h. gut! Schmerzhaft, wenn man sich ins Gesicht gespuckt fühlt. Bei mir nicht der Fall, bei dir hoffentlich auch nicht.

LG
Tula
 

klaatu

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@Tula
"Schmerzhaft, wenn man sich ins Gesicht gespuckt fühlt. Bei mir nicht der Fall, bei dir hoffentlich auch nicht."

Nein, zum Glück nicht. Ich würde auch zurück spucken. Es scheint da aber einen gewissen Trend zu geben, was den Respekt zwischen Arbeitgeber und -nehmer angeht.
 



 
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