Scheinmonster

4,00 Stern(e) 1 Stimme

Sun Kiss

Mitglied
Gestresst von einem langen Schultag bahne ich mir den Weg durch die Menschenmassen. Ich schreite davon, Hauptsache so schnell wie möglich nach Hause. Doch plötzlich bleibe ich stehen. Betrachte die Menschen um mich herum. Noch nie ist mir das aufgefallen.
Sie sind Monster. Scheinmonster.
Jeder von ihnen trägt eine Maske, will sein wahres Gesicht nicht an die Sonnenstrahlen bringen, die am heutigen Tage so schön auf der Haut prickeln. Ich schaue sie mir genau an. Alles scheint perfekt zu sein. Doch was verbirgt sich dahinter?
Die Neugierde packt mich. Ich erwähle mir ein Opfer. Jetzt will ich das einfach wissen. Ich laufe ganz unscheinbar in seine Richtung und dann versuche ich ihm die Maske abzureißen. Doch mit aller Kraft schlägt er mich von sich und schreit mich an. Schlussendlich läuft er dann schnell fort. Ich liege auf dem Boden, keiner hilft mir wieder hoch.
Mühsam rackere ich mich auf und laufe Richtung Straßenbahn. Auch da bietet sich mir das gleiche Schauspiel. Vor was haben die Menschen Angst? Plötzlich fühle ich mich hier auf dieser Welt unglaublich unwohl. Was soll ich von diesen Menschen halten?
Endlich, hier muss ich aussteigen. Ich eile nach Hause, wenigstens dort kann ich mich sicher fühlen. Endlich bin ich an der Tür angelangt, schließe sie auf. Dann gehe ich ruhig Richtung Gaderobe.

Unachtsam lasse ich den Schlüssel fallen,

als mein Blick in den Spiegel fällt.
 

nachtsicht

Mitglied
Hi Sun Kiss.

Versuchs mal ohne die vielen adjektivierten Verben. "Eilig schreite" und so weiter. Klingt nicht gut. Spricht niemand aus, dafür aber dann Dinge wie "Na dann, vielen Dank.", das passt nicht zusammen.

Nachtsicht.
 

Sun Kiss

Mitglied
Hallo!
Danke für den Hinweis. Ich habe das "Na dann, vielen Dank." gestrichen, jedoch brauche ich dieses "Eilig" gerade an dem Punkt ja. Sonst hört es sich nicht gut an. Außerdem will ich damit ja betonen, dass ich zwar schnell nach Hause will, aber dass ich dann etwas entdeckt habe, das mir es Wert schien, stehen zu bleiben.
Abgesehen davon habe ich auch nur noch ein adjektiviertes Verb gefunden, das etwas zu überzogen klang, der Rest ist denke ich so okay.
Danke.

Sun Kiss
 

Anhalli

Mitglied
Hallo Sun Kiss,

ein schöner Text, der teilweise surrealistische Elemente zeigt. Drei Sachen stören mich, aber ich denke, die kannst du überarbeiten, wenn du möchtest. 1.Kann jemand eilig schreiten? Ich glaube kaum, dies ist schon ein Widerspruch in sich.Wenn du schreibst "Schnell nach Hause, Hauptsache nach Hause" treibt das die Handlung schon genug voran.
2.Fast rennend eilen, ist auch eine unglückliche Aktion. Ich würde in einem solch kurzen Text auf Wiederholungen unbedingt achten(eilen). Es gibt für jedes Verb ein anderes, wenn nicht sogar besseres.
3."Ist Perfektion wirklich so wichtig, dass man sein wahres Gesicht nicht zeigen mag?" Klingt für mich nach Autorenkommentar.Wir alle wissen, dass Menschen sich maskieren, egal aus welchen Günden.
Gelungen finde ich den Schluss, sehe ich richtig angedeutet, dass du dich im Spiegel auch als Monster erkennst?
Das passt gut zum gesamten Text.
"Umachtsam" ist überflüssig, wie wäre es mit "der Schlüssel fällt mir aus der Hand, als ich in den Spiegel blicke."
Kannst du damit etwas anfangen?
Anhalli
 

Sun Kiss

Mitglied
Hi Anhalli,
du hast recht, ich habe den Text deswegen noch nen bisschen ausgebessert. Das 'Unachtsam' will ich da aber stehen lassen... ;)
Ja, hast richtig erkannt.
Dankeschön.

Sun Kiss
 



 
Oben Unten