Schlaflos

meine Stadt
schläft nie

im Halbdunkel
Herzschlagfunken
aus Leuchtreklamen

in Deiner Hand
sind sie
heißes Gold
von den Inseln
zwischen dem Asphalt

Blues
wiegt sich
in alten Mauern
eine Tatoocirce
sprüht mit Graffiti
Lächeln
in tristes Atmen

meine Stadt
schläft nie

auf ihren Wangen
suhlen sich Nächte
aus trägen
Sommern
deine Lippen malen
südliches Flüstern
mit Wodka - Lemmon
auf meine Haut
wann fällt endlich
Stadtregen
auf diesen
endlosen Hunger?

ich zerre
hastig
mein feuchtes Shirt
vom Leib
renne
jage
mit schweren Füßen
über blanke Straßenbahnschienen
meine Sohlen
kleben
an dieser Hitze

bald wird
ein Morgen
Seide
über die Dächer
der Stadt
werfen

kühles Türkis lichten

eine
einsame Klarinette
lockt

weit
aus der Ferne

Liebe Mara,

ein Schlaglicht wirfst Du auf diese sommernächtliche Stadt, lässt die Befindlichkeiten der Personen mit dem nächtlichen Geschehen und den örtlichen Gegebenheiten verschmelzen.

"Im Halbdunkel Herzschlagfunken aus Leuchtreklamen", ja es scheint fast als würde sie nicht belebt, sondern hätte längst ein Eigenleben, diese Stadt, immer dürstend und klebend vor Hitze.

Ich kann es mir gut vorstellen.

Liebe Grüße von Vera-Lena

Liebe Vera-Lena,

ich freue mich sehr über Deine Antwort und Deine gelungene Interpretation zu meinem Gedicht.

Ja, sie hat ein Eigenleben, diese Stadt, schön und auch grausam, in - und außerhalb der Protagonistin.........ihre Sehnsucht nach dem "Aufregenden" ist längst zur Übersättigung geworden
Sie spürt, dass dieser Brand gelöscht werden muss, wenn sie nicht darin verglühen will...............und zum Glück, lockt eine neue Sehnsucht, die ihr helfen wird.

Ganz liebe Grüße in Deinen Samstag

Mara

Liebe Mara,

ein zauberhaftes Werk
in dem die Hoffnung nicht fehlt.

der einsamen Klarinette solltest du noch das *n*
nehmen

Lächelnde Grüße
Kleine

Liebe Kleine,

ich danke Dir für Dein "Zauberhaft" und vor allem auch für das "n", ich habs schnell entfernt, merci..............

Herzliche Grüße aus dem Norden

Mara