Schlaflos und glücklich

4,00 Stern(e) 1 Stimme
Neulich plante ich eine kleine Vergnügungsreise. Ich packte am Vortag, ging abends zeitig zu Bett, nicht zu früh, nicht zu spät. Und dann geschah, was mir nur selten widerfährt: Ich konnte nicht einschlafen. Das kannte ich bisher nur bei beruflicher Überlastung. Ich war alarmiert und begann mich zu analysieren.

In einem solchen Fall ist der Mensch gespalten. Sein Verstand versucht, seinen unbewussten Regungen auf die Schliche zu kommen. Mein Verdacht: Ich wollte gar nicht reisen, jedenfalls nicht jetzt und nicht dorthin. Aber ich hatte mich doch wochenlang auf die Reise gefreut … Vielleicht hatte ich mich dazu verpflichtet gefühlt, mich zu freuen?

Vielleicht waren das die richtigen Fragen, vielleicht auch nicht – sie beunruhigten mich indessen so sehr, dass ich erst recht nicht zur Ruhe kam. Oder erst um halb fünf und dann nur für eine knappe Stunde. Um sieben hätte ich aufstehen müssen und blieb zerschlagen bis acht liegen. Dann stand ich auf und packte alles aus und wieder in die Schränke ein. Schrieb eine E-Mail an die Pension, in der ich erwartet wurde. Allmählich kamen die Verhältnisse wieder in Ordnung.

Mir fehlte nichts. Nicht einmal die kleine Vergnügungsreise. Und in der folgenden Nacht war der Schlaf wieder da. Der Schlaf der kleine Bruder des Todes? Soll ich mich deshalb wieder beunruhigen?
 
R

Rose

Gast
Hallo Arno,

deine kleine Selbstanalyse gefällt mir. Ja, so kann es einem gehen ... Für mein Empfinden befinden sich im 3. Absatz etwas zu viele "und". Gern gelesen.

Blumige Grüße
Rose
 



 
Oben Unten