Schlecht geträumt

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Walther

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Schlecht geträumt


Es könnte sich ein Geist um diese Ecke quälen,
Erschüttert von der Welt, die sich zugrunde richtet.
Nicht dass er sich im Stande wähnte und verpflichtet,
Daran zu drehen oder auch zu schrauben. Aber zählen,

So ganz klamm heimlich, würde man auf ihn wohl können,
Wenn es drum ginge, hier und dort etwas zu ändern.
Es schien mir, als begänne an den Außenrändern
Des Raums ein Raunen und ein Flüstern: Sie gewönnen

Ätherisch, wie sie seien, tiefen Einblick, sagte
Der Geist für seine Art mir ins Gesicht mit kalter
Und fahler Leichenbittermiene und beklagte:

„Ihr Menschen seid schon miserable Sachverwalter
Der Schöpfung. Nichts kriegt Ihr gebacken, wirklich nichts.“
Da wurde er das Opfer ersten Sonnenlichts.
 

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Huh Walther!

ich hatte gerade ein Deja Vu, naja, oder so ähnlich. Jedenfalls fiel es mir diesmal besonders leicht deinen Gedankengang nachzuvollziehen.

In meinem ersten Leselupen-Leben schrieb ich
Unverständlich

Ich träumte:
Halbgesehene Gestalten
wogten - wallten
zupften an mir ohne Ruh
und wisperten mir zu
Menschenkendlicht
doch ich verstand sie nicht.
Bestürztem Erstaunen
folgte dringliches Raunen
Menschenkendlicht?
Wieder verstand ich nicht.

Benommen floh ich den Traum,
der Beklemmung entrinnen;
ich verstehe es kaum,
komme wieder zu Sinnen.

War nur ein Traum!

Menschenkendlicht


mir gefällt dein Text, auch wenn er nicht gerade aufheiternd ist. Überhaupt gefallen mir deine Texte die philosophisch/psychologisch angelehnt sind, heiter oder nicht, besonders gut. Habe ich aber schon mal gesagt - glaube ich.
Gut gemacht!
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