Schnäwiddal und de simm Zwäagal

Englhauser

Mitglied
Ein Märchen im Mischdialekt: (vorwiegend bayerisch)

Es war amoi a Kinifrau, det möchsd net globn, die woid an Lütten, abr koan normaln Schraazn, na de woid wos bessas, wos vui wos bessas, so wos richdigs leiwands.
De Huck, hom sei miassn, wia da Schnä vom Killämandscharo, de Lippschchä so rut, wia an Flönz und de Hoore, so schwoaz wä Evvensholz.
Drr Kini hod sei beschds do und ei vabibschd, hieghaud hods a glei, sei Oide hatte aufgnomma.
De Jeburt, war net einfasch, es trate Komplikatione uff und se hod an Leffe abgebbe müsse.
Abba janz ährlisch, det Jöör, war weaglisch deamaßn schnieke und schnafte, so wia ses de Kinifrau imma voagschdööd ghabd hod.
Ja mei, da Kini hod se hoid wieda an fäschn Hoosn, jesucht und ooch jefundn.
Schee wars scho, nua einjebildet war de, bis zum jetnichmehr.
Se jlotzte ollawei in da Friah in so a däbbads Zaubaschbiegelschche unn hod gfrochd:
„Schbiegelschche, Schbiegelschche, op de Wändle, wea isch na dä schänsde im ganze Ländle?“ „Ja, nuu, wea weads denn scho sei, Du natierlisch, Du Quadratratschn, dammische!“
Eenes Daages hatte se widda nachgefracht und de iblische Antwurt seensischdisch erword.
„Hey, Quadratratschn, Du bisd imma no gans schee, schee, aba des Schnäwiddal is scho bedeidnd scheena wia Du, himmiheägodsaggra, is de schee.“
Agfressn wars, wia een volljemästeta Broiler. „Jäscher, kumm mal hea do, Du muaschd s Schnäwiddlsche in Woid bringa und a bissalle deedn. Unda uns gsogd, dea hods aba ned gmacht, dea hod blos so do.
Umanandglaffa is nachad, ganz dammisch, bis an a gloans Heisl keema is, de dia war offa, eineganga is na ano.
Gfrässa, gsuffa und ins Bett gfolla isch dann. De Hauseigendiemer, die sebben Zwersche, kummen heem und krieschn sisch nisch mea.
“Jo wos is na des, ick globe hier war een Eenbrescher zujegen.“, bemerkte der ödesde Zweaag.
Schnarcha habbe se wos ghead und do ham ses a scho jesehn, wias bredlbroad im Bette jeflackt is. Aufwegga woidn ses ned, aba am nächsdn Morsche, ham de, de rischdisch zum Säule gmached. Se hodde jedoch Erbarme und sochten, wenn se de Haushold mache däd, känne se bleibe.
Inzwische hod de Kinifrau widda ihran Schbiegl befrachd und ghoffd dos na sie wieda de scheensde im Land warad. Aba Pfiffkaas, da Schbiegl sogd zu iah rotsfräch:
„Do gibds no a Scheenare wia Du, dat Schneewittche hinda de sibba Bersch, bei de sibba Zwersch, isch no a bissale schnieka wie Du.“
Zornisch war se und is jleich losjedüsd, dat oame Maadl umzugragln.
Ois Beirin vagleidet, hods ihra an vogiffdn Opfe gschengd. Freschsüschdich, wie se nun mol woa, hods n glei zamkabed und hie wars.
Son Schietkram, die is mausedod dachten sich die Zweagal und beschlossn noch eener zinftign Drauafeia, Schneewittchen einzuäschern.
Und die Moral von der Geschicht:
Feuerbestattungen sind unwiderruflich, Schneewittchen und andere vergiftete Apfelesser, hätten vielleicht durch schusselige Sargträger gerettet werden können.
 

Pinky

Mitglied
nicht ganz einfach

Nicht schlecht, dein Schneewittchen, wenn auch nicht ganz leicht zu lesen (aber mindestens genauso schwer zu schreiben). Das Ende hat mir besonders gut gefallen, aber soll das wirklich Bayrisch sein? Schien mir ein bißchen Berlinerisch angehaucht, aber vielleicht kenn ich mich da auch bloß nicht so aus.
Trotzdem, großes Lob, ich weiß, wie schwer es ist, Mundart zu schreiben.
 

Englhauser

Mitglied
wirklich nicht ganz einfach zu lesen

Danke für Deinen netten Kommentar,
es handelt sich hier um einen Kauderwelsch von Dialekten,
Bayrisch, Berlinerisch, Schwäbisch, Wienerisch, Hessisch
u.a.
Leider ist vom Tiroler Dialekt nichts dabei, aber der ist ja eigentlich dem Bayrischen sehr ähnlich.
Liebe Grüße nach Innsbruck von Willi aus Rosenheim.
 



 
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