Schneegestöber (gelöscht)

hallo Tante Oma

lass uns Textarbeit machen:

Ich sitze im Erker meines Wohnzimmers an einem hölzernen Tisch auf einer gepolsterten Bank und blicke aus dem Fenster.
In deinem Eröffnungssatz gibst du gleich vier verschieden Standpunkte bekannt. Das ist mindestens einer zuviel. Durch "einem" und "einer" entsteht der Eindruck, dass da noch mehrere Tische und Bänke stehen. Also Artikel verwenden oder in Beziehung schreiben: "meinem, meiner"
"hölzern" ist nicht so ein gutes Wort für den Tisch aus Holz, außerdem sind das die meisten, also streichen.
Vorschlag: [blue]Ich sitze im Wohnzimmer auf meiner gemütlichen Eckank bei Tisch und blicke aus dem Fenster.[/blue]Du siehst, ich habe die Bank und den Tisch getauscht. Immer die Reihenfolge beachten. Denn, erst musst du dich auf die Bank setzen, damit du am Tisch sitzt. Das "gepolsterte" liest sich zu hart für die Gemütlichkeit, die du beim Leser hinterlassen willst. Also sag's ihm gleich: ist bequem. "Bank" ist zu oberflächlich beschrieben, also hab ich eine Eckbank daraus gemacht.

Schnee, viel Schnee rieselt vom Himmel auf die Häuser, Bäume und Sträucher herab.
Ich glaub, es gibt für Schnee fällt, kein abgegriffernes Wort wie "rieselt". Solchen oft gebrauchten Sachen solltest du unbedingt aus dem Weg gehen. "Schnee, viel Schnee" diese Doppelung steht im krassen Gegensatz zu "rieselt".
"Häuser, Bäume, und Sträucher", das weiß jedes Kind, wenn du erwähnen willst, wohin der Schee fällt, dann schreib nicht so etwas Alltägliches.
Vorschlag: [blue]Schnee, viel Schnee kommt vom Himmel herab und eine wunderschöne Winterlandschaft liegt vor meiner Tür.[/blue]
Fasziniert blicke ich dem Schauspiel zu.
Es gibt viel die besseren Worte wie "Fasziniert" (Wenn dir mal keines einfällt, dann such nach Synonymen im Netz, dabei kannst du sehr viel lernen und viele Worte bleiben dir auch im Gedächtnis.)
Vorschlag: [blue]Gebannt sehe ich dem Schauspiel zu.[/blue]
"blicke, hatte wir oben schon, Wortwiederholungen vermeiden.

Ich liebe es den Schneeflocken zu zusehen wie sie vom Himmel schweben.
Hier könntest du eine Erinnerung wach werden lassen, an die Kindheit usw.
Beispiel: [blue]Schon als Kind liebte ich es, den Schneeflocken zuzusehen, wie sie vom Himmel fielen.[/blue]

[blue]Zwei Kinder toben im Schnee herum.[/blue]Das ist zuwenig, schreib: [blue]Lustig toben draußen zwei Kinder im Schee herum.[/blue]

Sie drehen Schneekugeln und bauen einen Schneemann.
Das kommt zu abgehackt daher.
Vorschlag: [blue]Lachend drehen sie dicke Kugeln und machen einen Schneemann daraus.[/blue]

„Grüß´ dich“, sagen sie höflich, „hast du einige kleine Kohlen, eine Karotte und einen Hut für den Schneemann?“
Schreib hier nur "Grüßgott" und kein "dich", die Kinder sind ja höflich. Lass die Kinder das Lyrich vielleicht besser mit "Sie" anreden. Sind ja keine Bekannten.

Ich hole die Sachen, gebe sie den Kindern und gebe ihnen zusätzlich einen roten Schal mit Glitzerfäden und ein paar Kekse, die nach Zimt duften.
2x "gebe"- ändern.
Vorschlag: [blue]Ich hole die Sachen, überreiche sie den Kindern und gebe ihnen zusätzlich einen roten Schal mit Glitzerfäden und ein paar Kekse, die herrlich nach Zimt duften.[/blue]Du siehst, ich hab hier "herrlich" eingefügt. Wenn du einen Text wie diesen schreibst, dann trau dich auch schöne Worte einzubringen.

Mir gefällt er auch und ich winke den Kindern zu, als sie nach Hause laufen.
"Mir gefällt er auch",- liebe Tante Oma, diese Aussage kommt so etwas von beiläufig daher, das musst du unbedingt ändern. Emotionen!!! schreib, schreie, schreib nochmals und freue dich, zeig das dem Leser.

Mit dem Schlusssatz machen wir dann auch noch was anderes. Überarbeite bitte erst einmal dieses und dann machen wir weiter, ok?

liebe Grüße
Gernot
 
S

suzah

Gast
hallo tanta oma, hallo gernot,

ich finde auch, dass du, tante oma, den text noch schöner schreben könntest, bin aber auch nicht mit gernots kommentar einverstanden.

"entsteht der Eindruck, dass da noch mehrere Tische und Bänke stehen."
den eindruck habe ich nicht, es ist sicherlich auch keine eckbank, weil eine bank im erker meist an einer seite steht, denn auf einer eckbank würde man entweder mit dem rücken zum fenster sitzen odr sie würde den zugang zum erker versperren.
"bei tisch" bedeutet gewöhnlich: beim essen.

also besser gleich in einem satz:

"ich sitze gemütlich auf meiner bank im erker und schaue zu, wie der schnee in dichten flocken vom himmel fällt. das macht mir noch genau so viel freude wie früher in der kindheit. bäume, sträucher und dächer sehen schon aus wie mit einer schicht weißer watte bedeckt."
dann könnte etwas über die schneekristalle kommen.

die kinder "toben" nicht, sie bauen einen schneemann, und zwar ganz ernsthaft normalerweise, also "eifrig" würde vielleicht besser sein. lachen werden sie, wenn sie um den fertigen schneemann herumtanzen..

"grüß gott" und die anrede "du" ist ok, kinder sagen nicht immer "sie", erst wenn sie älter sind.

"frohgemut" und "gut gelaunt" passt eher für erwachsene, das könnte ruhig entfallen.
du hattest ja schon gesagt, dass sie glücklich strahlen, ...mit begeisterung...

liebe grüße suzah

hallo gernot,
der folgende satz klingt gelinde gesagt etwas belehrend:
(Wenn dir mal keines einfällt, dann such nach Synonymen im Netz, dabei kannst du sehr viel lernen und viele Worte bleiben dir auch im Gedächtnis.)

lg suzah
 
hey suzah

hallo gernot,
der folgende satz klingt gelinde gesagt etwas belehrend:
(Wenn dir mal keines einfällt, dann such nach Synonymen im Netz, dabei kannst du sehr viel lernen und viele Worte bleiben dir auch im Gedächtnis.)
als ich vor etwas mehr als einem Jahr angefangen habe zu schreiben, liebe suzah, und einen von meinen Texten in ein Forum stellte, da hat mir ein Mitglied dieses Forums öffentlich nahe gelegt, ein Buch mit Synonymen zu kaufen. Das beherzigte ich und kaufte eines. Und ich verrat dir noch was: Es war einer der besten Tips, den ich je bekommen habe.

Manchmal verstehe ich deine Denkweise nicht. Du siehst oftmals Schlechtes, wo anderes gemeint ist.


Gruß Gernot
 
S

suzah

Gast
lieber gernot,

es mag ja sein, dass für dich ein buch mit synomymen hilfreich war und vielleicht auch für tante oma. trotzdem scheint es dir nicht immer zu helfen, den richtigen ausdruck zu wählen.

was ich meinte, war dieser oberlehrerhafte ton in deinem kommentar für tante oma!

u.a. auc: "Mit dem Schlusssatz machen wir dann auch noch was anderes. Überarbeite bitte erst einmal dieses und dann machen wir weiter, ok?"

liebe grüße suzah
 
tante Oma und ich haben das ja schon mehrmals gemacht, wie du sicher weißt.

aber deine Nörgeleien sind mir langsam verleidet.

nerv einen anderen.

gernot
 
S

suzah

Gast
lieber gernot,
das ist kein nörgeln, das war ein hinweis. denk mal daran, dass andere vielleicht genau so sensibel wie du sind.

liebe grüße suzah
 

Tante Oma

Mitglied
Hallo Gernot, hallo Suzah!

Streitet Euch nicht!
Jeder hat eine andere Ausdrucksweise und ich weiß Gernot meint es ja nur gut mit seinen Vorschlägen und Verbesserungen.
Ich schätze Eure Tipps und Anregungen sehr und freue mich darüber!
Ich will ja noch sehr viel lernen.
Ich werde den Text nochmals überarbeiten.
Vielen Dank Euch beiden!

Liebe Grüße
Tante Oma
 

Tante Oma

Mitglied
Hallo Suzah, hallo Gernot!

Ich habe den Text geändert, einiges von Euch übernommen und einiges neu gemacht!
Ich hoffe, jetzt ist der Text besser!?

Herzliche Grüße
Tante Oma
 
S

suzah

Gast
hallo tante oma,
jetzt ist der text sehr schön geworden!

dass die bank u-förmig ist braucht eigentlich nicht erwähnt zu werden.

Schon als Kind liebte ich es, den großen und kleinen Eiskristallen zu zusehen.

nach "es" würde ich ein komma setzen.
ob "zuzusehen" nun ein wort ist, wie früher, oder wie man das nach der neuen rechtschreibung schreibt, weiß ich nicht. ich stehe damit immer noch auf kriegsfuß. aber vielleicht liest flammarion den text, die ist expertin.

liebe grüße suzah
 

gerian

Mitglied
Schneegestöber

Hallo Tante Oma,

der Titel verheißt "Schneegestöber"
Mir scheint,er kommt nicht recht zustande.

Stattdessen beginnst du mit einer Art Berichterstattung:
"Ich sitze (gemütlich -überflüssiges Adjektiv ) im Erker meines Wohnzimmers auf einer (u-förmigen, weichgepolsterten - überflüsiges Adjektiv)) Bank.
"Ein ovaler Buchentisch", scheint mir auch, wie Berichterstattung.
Dann deine Rückblende: "Schon als Kind liebte ich es...(Eiskristalle beobachten - wieder nüchterne Berichterstattung).

Und plötzlich - ohne Übergang stehen da zwei Kinder.

"Winkte ich ihnen (freundlich - Adjektiv) zu.

Fazit: Gleichwohl du eine schöne Winterstimmung zaubern möchtest, bleibt es bei einer Berichterstattung. Die Adjektive sind meist überflüssig. Versuch bitte das aufzuzeigen, was deine Protagonistin wirklich in sich spürt, ihre Kindheitserinnerungen, die in den Kindern sich widerspiegeln.

lg
Gerian
 

Tante Oma

Mitglied
Hallo Gerian!

Ich danke Dir für Deinen Kommentar!
Was das Schneegestöber betrifft – die Handlung ist ja an einem
stürmischen Wintertag und die Protagonistin beobachtet das Geschehen von der warmen Stube aus.

Herzliche Grüße
Tante Oma
 



 
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