Schon wieder du

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Fencheltee

Mitglied
Worte sind Schahl und Rausch. Namen auch. Es ist also egal, wie du dich nennst. Dein Wesen veränderst du nicht dadurch. Auch die Essenz des von dir Benannten ist für immer konserviert. Ob alt, ob neu. Ob Bourgeoisie, Oberschicht oder High Society. Ob Proletariat, Arbeiterschaft oder Working Class Hero. Sie alle eint das einig sein in Ewigkeit. Aber heimlich, und das nur nebenbei, entwickeln sich mit dem Prekariat und der induzierten Geolyse neue Sprösslinge in deiner dissoziierenden Welt. In der Konsequenz ist es das anwachsende Erbe deiner gemütlichen Regungslosigkeit, das dir nur noch an seltenen, demutsschwangeren Abenden tiefere Falten beschert. Die selbstreflektierende Nachdenklichkeit fällt dir zunehmend schwer. Also hoch die Tassen. Hoch die internationale Imperialität!

Unbeirrt davon bleibt dir das Folgende zu sagen: Bist du opportunistisch, wenn du die Legitimität einer vorgelebten Hierarchie in Frage stellst, dann bist du ignorant, wenn du sie verteidigst. Das von dir Gedachte ist ein Abbild des Momentes. Ein flüchtiges Synapsenmuster deiner cerebralen Hemisphären. Aller Rationalität und deinem Bedenken zum Trotz hält das einmal Geschriebene diesen Augenblick unveränderlich für alle Zeiten fest.

Im Anschluss, so deine Vorhersage, findst du das erörternde Prinzip verdrängt von mathematischer Zerlegung, welche Axiomen gleich, keiner Beweiskraft bedürfend und abdrüssig einer solidären Basis, zu einer übereifrigen Urteilsfindung führt. Wenn du nur die Zutaten für einen Teig kennst, dann backst du immer das gleiche Brot. Aber das ist nur deine eigene Meinung.

Sei es drum, das Feld ist offen. Du bist gespannt auf das was kommt. Gestern, Heute, Übermorgen, wirst du wissen, dass es stimmt.
 

van Geoffrey

Mitglied
Fremdwort-Sintflut

Ja, das ist ein Text der auf eine überbordende Vorliebe für Fremdworte verweist.
Ich weiß nicht, wie ich da reagieren soll. Einerseits fühlt man sich herausgefordert, sich den Text zu erarbeiten, indem man zum Fremdwörterbuch greift.
Andererseits denkt man, dass fremdwörterbuchunterstützes Lesen irgendwie unökonomisch ist.
Ein wenig umständlich.
Ich bin - leider - schon im ersten Absatz ausgestiegen nach den Wörtern Prekariat und Geolyse.
Der Text bewirkt ein Unterlegenheitsgefühl einem Autor gegenüber, an dessen Wortschatz man nicht heranzureichen meint - und deshalb fühlt man sich unterlegen und wie vor einer Wand.

Das alles sage ich aus einer wirklich subjektiven Perspektive und weiß mich weit entfernt von einer objektiven Kritik. Deshalb auch
schreibe ich das unter dem Titel "spontaner Leseeindruck". (Da kann ich hinterher immer noch sagen "Ah, da war ich ein wenig ZU spontan und habe nicht überlegt, was ich da schreibe.")

Die im Text offenbar vorkommenden Gedankensprünge finde ich weit anziehender und origineller.

Das erörternde Prinzip - - oder soll es nicht vielmehr "das zu erörternde Prinzip" heißen?

Und immer wieder vom Hauch einer angenehmen Unlogik gestreifte Gedankensprünge.

Bin gespannt, was noch von dir kommt.

Jedenfalls hat der Text wenigstens einen "spontanen Leseeindruck" verdient.

LG
 



 
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