Schreck- wir bin ich

3,20 Stern(e) 5 Bewertungen

Eve

Mitglied
Hallo Milko,

müsste es nicht am Ende eher heißen "wir ist NICHT ich"? Weil die Kälte, die Fehler, das Vor-Nichts-Zurückschrecken eben kein wirkliches Verschmelzen zulässt? Nur eines, das nach außen wirkt?

Sehr treffsicher:
wir sind gnadenlos
Wiederholung garantiert

Fehler machen wir
bewusst sicher
Viele Grüße,
Eve
 

Milko

Mitglied
Hallo

Eve,
erstaunlich für mich
deine Wahrnehmung
beim
WIR und ICH
-----------
fast gegenteilig zu meiner
----------
genau das wollte ich damit ausdrücken
- eine gegenteilige Wahrnehmung-
das "Wir" steht bei mir für eine bestehende Verbindung
wodurch dieses "Wir" erst entstand ( eine lange gemeinsame Vergangenheit ...)


Opfer und Täter sind für Aussenstehende nicht leicht zu erkennen, oder gar nicht,
auch Entschuldigungs- / Erklärungsversuche des Täters sollen damit ausgedrückt werden,
" wir sind gnadenlos
verzeihen nichts "

bis zur "Erkenntnis
WER
TÄTER ist
nur das
ICH"
und nicht
das wir

zu deinem:
"treffsicher", hmmm stimmt schon aber .........
das ist schon so :
man weiß das man schießt,,, auf irgendetwas zielt
das Ziel ist also klar, da man ja was treffen will,

nein das ist zu bewusst dargestellt
ohne irgendeine Art von Gefühl s
.........
"treffer......"

gruss m
 

Eve

Mitglied
... ich hatte das als "Beziehungs-Ding" gesehen, nicht mit Opfer und Täter ... oder wenn du die beiden Beteiligten so nennen willst ;-)

Ist eine unterschiedliche Wahrnehmung deines Textes denn zugelassen? Ich kann mich nicht zu dem "wir ist ich" durchringen ... das stimmt für mich nicht ...

Viele Grüße,
Eve
 

Milko

Mitglied
ja

Hallo eve , natürlich
selbstverständlich was für eine Frage, und zur
Aussage " Beziehungskiste" hast du recht,

doch du stellst es an den Anfang einer Beziehung bzw. es entstand nie ein
WIR,
oder konnte nie entstehen,egal wie lange sie bestand,
- so wie ich dich verstand

ich wollte die Situation verdeutlichen
wo es um Nicht-Beachtung
um Schuld
um Rechtfertigung geht,
wenn eine bestehende Beziehung
zerbricht
Unterstellungen
all die Vorwürfe die plötzlich im Raum stehen
aber auch "die Fragen"
des Betrogenen" ( deswegen dann auch Täter und Opfer ) UND

das Verhalten des Gegenüber
des "Lügners"
& Betrügers ( Täter ), die Rechtfertigungsversuche dessen dargestellt durch das beharren auf das "WIR"
but
wir ist
ICH

....................

fliesen in den Flüssen

inden Flüssenliegen ( find ich besser .- danke
--
fließendes Wasser
Urquell des Lebens
die Herzen einst embryonal vereint
treiben im Lebensfluss ( warm ).......

plötzlich
verendet am Grund liegend (neu)
gruss
m
 

Milko

Mitglied
Schreck- wir bin ich

wir schrecken
vor nichts zurück

sagen uns
nicht die Meinung

halten hinterm Berg
nicht nur
bedrückt

wir sind gnadenlos
Wiederholung garantiert

Fehler machen wir
bewusst sicher

verzeihen nichts

werfen es vor
die Füße
tun weh

kalte Herzen
fliesend
inden Flüssenliegend
Kühle
trocknet
unsere Lippen

-bekenntnisse

wir
ist
ich
 

Eve

Mitglied
Hallo Milko,

danke für deine ausführliche Erklärung ... ich sehe es dann als "ich bin wir" - ist jetzt vielleicht Haarspalterei ;-) ... dann kommt es mir aber näher. Ich denke doch, dass am Anfang aus dem Ich ein Wir geworden ist - als Bedingung, um sich später so schwer aus dem Wir zum Ich rückwandeln zu können.

Viele Grüße,
Eve
 
H

Hakan Tezkan

Gast
Hallo Milko,

hat mir sehr gut gefallen, dieses Gedicht.
Ich würde aber den Anfang straffen.
Ungefähr so:

wir schrecken
vor nichts zurück

Fehler machen wir
bewusst sicher

verzeihen nichts

werfen es vor
die Füße
tun weh

kalte Herzen
fliesend
inden Flüssenliegend
Kühle
trocknet
unsere Lippen

-bekenntnisse

wir
ist
ich

So würde e smir persönlich besser gefallen, zumal der Schluss wirklich großartig ist. Also das "Fehler machen wir bewusst sicher" ist sehr schön formuliert, das "werfen es vor die Füße tun weh" ist aufgrund seiner Zweideutigkeit sehr gelungen, und die "fliesenden" Herzen, welch ein schönes Bild, welch ein schöner Neologismus. Fliesen, dieser kalte, abweisende Bodenbelag. Herrlich.
Also: Kürze den schwächeren Anfang und lasse den starken zweiten Teil damit mehr zur Geltung kommen.
Das wäre mein Vorschlag.
Bin gespannt auf deine Antwort.

Liebe grüße,
Hakan
 

Milko

Mitglied
Schreck- wir bin ich

wir schrecken
vor nichts zurück

wir sind gnadenlos
sagen uns

nicht die Meinung


Fehler machen wir
bewusst sicher

verzeihen nichts

werfen es vor
die Füße
tun weh

kalte Herzen
fliesend
inden Flüssenliegend
Kühle
trocknet
unsere Lippen

-bekenntnisse

wir
ist
ich
 

Milko

Mitglied
Schreck- wir bin ich

wir schrecken
vor nichts zurück

wir sind gnadenlos
sagen uns

nicht die Meinung


Fehler machen wir
bewusst sicher

verzeihen nichts

werfen es vor
die Füße
tun weh

kalte Herzen
fliessend
inden Flüssenliegend
Kühle
trocknet
unsere Lippen

-bekenntnisse

wir
ist
ich
 
T

Thys

Gast
wir ist ich und ich ist wir - so ziemlich alle, milko.
das letzte
wir
ist
ich
find ich überflüssig

gruß

thys
 

Milko

Mitglied
Schreck- wir bin ich

wir schrecken
vor nichts zurück

wir sind gnadenlos
sagen uns

nicht die Meinung


Fehler machen wir
bewusst sicher

verzeihen nichts

werfen es vor
die Füße
tun weh

kalte Herzen
fließend
inden Flüssenliegend
Kühle
trocknet
unsere Lippen

-bekenntnisse

wir
ist
ich
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Milko,

sehr treffsicher in der Aussage, Dein Text jetzt.

Wer hat es nicht erlebt? Das Verbundensein, das "wir", welches sich dann doch im "Ich" und "Du" wieder behaupten muss.

Und plötzlich zerbricht das "Wir" und das "Ich" steht ganz sicher bereichert aber vereinzelt wieder auf sich selbst geworfen da.

Sprachlich interssant die Strecke, welche die Beiden da abschreiten, sich nichts ersparen,im Jetzt verbleiben, als sollte nichts zu einem Ziel führen.

Gerne gelesen!

Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
Oben Unten