Schrecken des Sonntagabend- Montagmorgen

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Keks

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(hoffe ich hab die augenaggressssifsten Fehler besser versteckt ;)

Der Wecker klingelt- zu laut. Hartnäckig hämmert sein sirenenartiges Gebrüll gegen meine Ohren. Mein Schweinehund sucht gequält das Weite und ich fahre aus meinen süßen Träumen. Ade Jonny, ade Orlando.
Aus dem Bett steigen- anstrengend. Meine Decke nimmt mir die Überwindung ab und wickelt sich um meine Beine. Ächzend rolle ich über die Bettkante und mit einem Bmpf plumpse ich auf den viel zu harten Boden.
Ins Badezimmer gelagen- in 80 Tagen um die Welt. Ich finde mich mit meiner derzeitigen Position, eingewickelt neben meinem Bett, als gottgewollt ab und robbe über den Flur ins Badezimmer. Verdammt sind die Fliesen kalt! Ich nehme mir vor später den Vermieter für den harten, kalten Boden zu verfluchen.
Über mir prangt das Waschbecken. Mir waren noch nie die Zahnpastastreifen auf seiner Unterseite aufgefallen. Interessant.
Was wollte ich hier eigentlich? Ach, kaltes Wasser- bestes Mittel gegen Morgenkater (der mir trotzt Schweinehund Gesellschaft leistet).
Zehn Minuten und siebzehn Sekunden betrete ich wieder den Flur. Vier Minuten zum Entrollen und Anderwandhochschieben, anderthalb Minuten um den Wasserhahn zu finden (der Hahn scheint sich nicht mit dem Kater zu vertragen), halbe Minute um das Wasser auf die richtige Temperatur zu bekommen, zwei Minuten zur Überwindung mir dieses Kalt-Lauwarme Wassergemisch ins Gesicht zu spritzen und eine Minute, siebzehn Sekunden um nach der Überwindung zu prusten. In die Kleidung geschlüpft (natürlich habe ich vergessen meine Bluse zu bügeln) tapse ich in die Küche.
Frühstück- Gesunde Ernährung ist das A und O. Kaltes Wasser, zwei Löffel Kaffe, drei Löffel Zucker. Ein Blick auf die Uhr- ein Blick in mein Inneres. Ergebnis: ich bin in Eile, mein Adrenalinpegel steigt. Ein Zahnpflege-Bleichungs-Kaugummi in den Mund geschoben, Schlüssen finden (zehn deprimierende Minuten) und Schuhe anziehen. Ich nehme mir vor den Schuhverkäufer für die Breitfußdiskriminierung der Schuhindustrie anzuzeigen.
Jacke an, Schal um, Mütze übersehen (man denkt an die nicht gemachte Frisur, die gewollt aussehen muss) und Kragen aufstellen.
Ab in die Schule. Die Kinder werden sicher genauso müde sein wie ich. Hoffnung war mir geblieben- bis ich die Klasse betrat. Die Uhr war umgestellt worden- eine Stunde zu früh. Fünfzehn Minuten schreien, fünfzehn Minuten schluchzen, fünfzehn Minuten über brennende Augen und rauen Hals jammern. Sechs Stunden in die Gesichter gelangweilter Schüler blicken.
 



 
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