Schreibaufgabe (gelöscht)

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„Nun also auch bei dir“, sagte Esther, Miriam nickte. „Ich war die Letzte“, erwiderte sie. „Hast du schon ein Angebot?“, fragte ihre Freundin aus dem Nachbarort, der alles noch vor sich hatte. „Natürlich“, murmelte die Hausbesitzerin abwesend und steckte ihre Hand durch den Spalt. „Wirst du es eingehen?“, wurde sie wieder gefragt. „Weiß nicht“, sagte sie. „Vielleicht.“
Das Telefon funktionierte noch und ein Anruf rüttelte gerade am Hörer. Henry war dran und erfragte den Stand der Dinge. Sie müsse sofort das Haus verlassen schrie er ins Telefon. Miriam legte einfach auf, denn sie wusste, wenn sie das tat, würden nur zwanzig Minuten vergehen und er würde dort auftauchen. So wars dann auch. Der Feigling parkte sein Auto ca. zweihundert Meter entfernt drüben bei Weynhold, die hatten alles schon hinter sich. Schon von Weitem brüllte er sich die Seele aus dem Leib und blieb in Sichtweite stehen. Inzwischen passten schon beide Frauenhände durch die Risse im Haus und winktem ihm zu.
 

Ofterdingen

Mitglied
Hallo Spaetschreiber,

Mich hat es sehr gefreut, dass du gleich eingestiegen bist. Ich habe deine Fortsetzung nicht nur mit Interesse, sondern mit Vergnügen gelesen.

Ich mache mir inzwischen Gedanken zum Verfahren: Mich würde es interessieren, wie andere Lupaner diesen Einstieg fortsetzen und zu Ende führen, würde es schön finden, wenn verschiedene Leute ihre jeweils eigene Geschichte daraus machen, bis zum Schluss. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du und andere Interessierte jeweils ihren eigenen Ordner, auf Deutsch Thread, eröffnen und dort die Geschichte ab ovo, von Anfang an schreiben (wobei von meinem Eröffnungs-Vorschlag das übernommen, reinkopiert werden kann, was man mag). Zur leichteren Kenntlichkeit sollte vielleicht als Thema jeweils "Der Riss" oder etwas in der Art stehen.

LG,
Ofterdingen
 
Gegenvorschlag:

Lieber Ofterdingen, dann kramt doch wieder jeder für sich selbst herum. Richtig spannend würde ich finden, wenn ganz viele Leute dran mitschreiben würden und jeder verpflichtet werden würde immer wieder die Fäden der Vorschreiber aufzugreifen. Dann kriegt es doch erst eine besondere Farbe. Und Du, mein Lieber, bist der Chef und musst natürlich Stück für Stück die Geschichtchen, die so ungefähr den Umfang haben sollten, wie Du es vorgelegt hast, zusammenfügen. Das fänd ich spannend. Am Ende (falls es denn überhaupt eines gibt) ist das bestimmt ein dolles Ding.
Ich weiß das Es schwer wird mit der Selektierung und dass bestimmt auch Einwürfe kommen, die Dir nicht gefallen. Dann aber gibt es doch die Möglichkeit mehrere Geschichten zusammen zu basteln.
Na? Was meinst Du? Oder kommt jetzt so was, wie: „Die Geister die ich rief?“ (ich muss so lachen).
Weißt Du was? Wenn sich niemand findet, machen wir beide das eben allein. Falls Du mit meiner Qualität zufrieden bist natürlich. Mir und das sage ich ausdrücklich, kannst Du laut und deutlich ins Gesicht sagen: „DAS IST KÄSE MEIN LIEBER“.

Liebe Grüße
Tom
 
Ups, hab was vergessen.

Es könnte dann im Resultat, doch so aussehen:


(Titel)

An einem der heißesten Tage des letzten Sommers geschah das Unfassbare: Das Haus, in dem Miriam, von Urlauben und gelegentlichen Übernachtungen bei Freundinnen oder Freunden abgesehen, schon fast neunzehn Jahre lang ununterbrochen gewohnt hatte, dieses Haus war eines Tages mitten durchgerissen. Miriam entdeckte es morgens beim Aufwachen, weil ihr im Bett Staub ins Gesicht wehte. Sie stand gleich auf und fuhr zu ihrer Freundin Esther, der sie davon erzählte, und als diese mitkam, um das Unglück in Augenschein zu nehmen, sah das Haus zwar noch aus wie ein einziges, aber beim Näherkommen entdeckten die beiden Mädchen doch, dass der Riss so breit war, dass Wespen aus und einflogen und dass die zwei schräg auseinander gerissenen Haushälften fast schon fremd nebeneinander standen.

@ofterdingen

„Nun also auch bei dir“, sagte Esther, Miriam nickte. „Ich war die Letzte“, erwiderte sie. „Hast du schon ein Angebot?“, fragte ihre Freundin aus dem Nachbarort, der alles noch vor sich hatte. „Natürlich“, murmelte die Hausbesitzerin abwesend und steckte ihre Hand durch den Spalt. „Wirst du es eingehen?“, wurde sie wieder gefragt. „Weiß nicht“, sagte sie. „Vielleicht.“
Das Telefon funktionierte noch und ein Anruf rüttelte gerade am Hörer. Henry war dran und erfragte den Stand der Dinge. Sie müsse sofort das Haus verlassen schrie er ins Telefon. Miriam legte einfach auf, denn sie wusste, wenn sie das tat, würden nur zwanzig Minuten vergehen und er würde dort auftauchen. So wars dann auch. Der Feigling parkte sein Auto ca. zweihundert Meter entfernt drüben bei Weynhold, die hatten alles schon hinter sich. Schon von Weitem brüllte er sich die Seele aus dem Leib und blieb in Sichtweite stehen. Inzwischen passten schon beide Frauenhände durch die Risse im Haus und winktem ihm zu.

@Spaetschreiber
 
H

Heidrun D.

Gast
(Titel)

An einem der heißesten Tage des letzten Sommers geschah das Unfassbare: Das Haus, in dem Miriam, von Urlauben und gelegentlichen Übernachtungen bei Freundinnen oder Freunden abgesehen, schon fast neunzehn Jahre lang ununterbrochen gewohnt hatte, dieses Haus war eines Tages mitten durchgerissen. Miriam entdeckte es morgens beim Aufwachen, weil ihr im Bett Staub ins Gesicht wehte. Sie stand gleich auf und fuhr zu ihrer Freundin Esther, der sie davon erzählte, und als diese mitkam, um das Unglück in Augenschein zu nehmen, sah das Haus zwar noch aus wie ein einziges, aber beim Näherkommen entdeckten die beiden Mädchen doch, dass der Riss so breit war, dass Wespen aus und einflogen und dass die zwei schräg auseinander gerissenen Haushälften fast schon fremd nebeneinander standen.

@ofterdingen

„Nun also auch bei dir“, sagte Esther, Miriam nickte. „Ich war die Letzte“, erwiderte sie. „Hast du schon ein Angebot?“, fragte ihre Freundin aus dem Nachbarort, der alles noch vor sich hatte. „Natürlich“, murmelte die Hausbesitzerin abwesend und steckte ihre Hand durch den Spalt. „Wirst du es eingehen?“, wurde sie wieder gefragt. „Weiß nicht“, sagte sie. „Vielleicht.“
Das Telefon funktionierte noch und ein Anruf rüttelte gerade am Hörer. Henry war dran und erfragte den Stand der Dinge. Sie müsse sofort das Haus verlassen schrie er ins Telefon. Miriam legte einfach auf, denn sie wusste, wenn sie das tat, würden nur zwanzig Minuten vergehen und er würde dort auftauchen. So wars dann auch. Der Feigling parkte sein Auto ca. zweihundert Meter entfernt drüben bei Weynhold, die hatten alles schon hinter sich. Schon von Weitem brüllte er sich die Seele aus dem Leib und blieb in Sichtweite stehen. Inzwischen passten schon beide Frauenhände durch die Risse im Haus und winktem ihm zu.

@Spaetschreiber

Doch ob es sich tatsächlich um ein Winken handelte? Zuweilen konnte Henry nur die gestreckten Mittelfinger beider Mädchen ausmachen ... Sein lästiges Geschrei verstummte deshalb mit der Zeit.

Esther und Miriam gewannen der Situation inzwischen das Beste ab. Aus der gegenüberliegenden Seite höhlten sie sich eine formschöne Steinbar, auf der sie bequem ihre Getränke absetzen konnten.

Auch ein Musiker fand sich ein, der die beiden mit Stücken aus dem Repertoire von Jethro Tull unterhielt, dem erklärten Liebling der Mädchen.

Naturgemäß war diese Einrichtung nicht auf Dauer angelegt.

@ Heidrun D.
 
H

Heidrun D.

Gast
Ich bessere noch eine Kleinigkeit nach, ok? Nicht böse sein! ;)

Titel)

An einem der heißesten Tage des letzten Sommers geschah das Unfassbare: Das Haus, in dem Miriam, von Urlauben und gelegentlichen Übernachtungen bei Freundinnen oder Freunden abgesehen, schon fast neunzehn Jahre lang ununterbrochen gewohnt hatte, dieses Haus war eines Tages mitten durchgerissen. Miriam entdeckte es morgens beim Aufwachen, weil ihr im Bett Staub ins Gesicht wehte. Sie stand gleich auf und fuhr zu ihrer Freundin Esther, der sie davon erzählte, und als diese mitkam, um das Unglück in Augenschein zu nehmen, sah das Haus zwar noch aus wie ein einziges, aber beim Näherkommen entdeckten die beiden Mädchen doch, dass der Riss so breit war, dass Wespen aus und einflogen und dass die zwei schräg auseinander gerissenen Haushälften fast schon fremd nebeneinander standen.

@ofterdingen

„Nun also auch bei dir“, sagte Esther, Miriam nickte. „Ich war die Letzte“, erwiderte sie. „Hast du schon ein Angebot?“, fragte ihre Freundin aus dem Nachbarort, der alles noch vor sich hatte. „Natürlich“, murmelte die Hausbesitzerin abwesend und steckte ihre Hand durch den Spalt. „Wirst du es eingehen?“, wurde sie wieder gefragt. „Weiß nicht“, sagte sie. „Vielleicht.“
Das Telefon funktionierte noch und ein Anruf rüttelte gerade am Hörer. Henry war dran und erfragte den Stand der Dinge. Sie müsse sofort das Haus verlassen schrie er ins Telefon. Miriam legte einfach auf, denn sie wusste, wenn sie das tat, würden nur zwanzig Minuten vergehen und er würde dort auftauchen. So wars dann auch. Der Feigling parkte sein Auto ca. zweihundert Meter entfernt drüben bei Weynhold, die hatten alles schon hinter sich. Schon von Weitem brüllte er sich die Seele aus dem Leib und blieb in Sichtweite stehen. Inzwischen passten schon beide Frauenhände durch die Risse im Haus und winktem ihm zu.

@Spaetschreiber

Doch ob es sich tatsächlich um ein Winken handelte? Zuweilen konnte Henry nur die gestreckten Mittelfinger beider Mädchen ausmachen ... Sein lästiges Geschrei verstummte deshalb mit der Zeit.

Esther und Miriam gewannen der Situation mittlerweile das Beste ab. Aus der gegenüberliegenden Seite höhlten sie sich eine formschöne Steinbar, auf der sie bequem ihre Getränke absetzen konnten.

Auch ein Musiker fand sich ein, der die beiden mit Stücken aus dem Repertoire von Jethro Tull unterhielt, dem erklärten Liebling der Mädchen. - Nicht einen Augenblick zitterte die Querflöte in seinen Händen.

Naturgemäß war dieser beliebte Treffpunkt jedoch nicht auf Dauer angelegt.

@ Heidrun D.

P.S.: Ich habe nicht viel Erfahrung mit Prosa. Ihr dürft also ruhig korrigieren oder streichen ... :)
 
(Titel)

@ofterdingen

An einem der heißesten Tage des letzten Sommers geschah das Unfassbare: Das Haus, in dem Miriam, von Urlauben und gelegentlichen Übernachtungen bei Freundinnen oder Freunden abgesehen, schon fast neunzehn Jahre lang ununterbrochen gewohnt hatte, dieses Haus war eines Tages mitten durchgerissen. Miriam entdeckte es morgens beim Aufwachen, weil ihr im Bett Staub ins Gesicht wehte. Sie stand gleich auf und fuhr zu ihrer Freundin Esther, der sie davon erzählte, und als diese mitkam, um das Unglück in Augenschein zu nehmen, sah das Haus zwar noch aus wie ein einziges, aber beim Näherkommen entdeckten die beiden Mädchen doch, dass der Riss so breit war, dass Wespen aus und einflogen und dass die zwei schräg auseinander gerissenen Haushälften fast schon fremd nebeneinander standen.


@Spaetschreiber

„Nun also auch bei dir“, sagte Esther, Miriam nickte. „Ich war die Letzte“, erwiderte sie. „Hast du schon ein Angebot?“, fragte ihre Freundin aus dem Nachbarort, der alles noch vor sich hatte. „Natürlich“, murmelte die Hausbesitzerin abwesend und steckte ihre Hand durch den Spalt. „Wirst du es eingehen?“, wurde sie wieder gefragt. „Weiß nicht“, sagte sie. „Vielleicht.“
Das Telefon funktionierte noch und ein Anruf rüttelte gerade am Hörer. Henry war dran und erfragte den Stand der Dinge. Sie müsse sofort das Haus verlassen schrie er ins Telefon. Miriam legte einfach auf, denn sie wusste, wenn sie das tat, würden nur zwanzig Minuten vergehen und er würde dort auftauchen. So wars dann auch. Der Feigling parkte sein Auto ca. zweihundert Meter entfernt drüben bei Weynhold, die hatten alles schon hinter sich. Schon von Weitem brüllte er sich die Seele aus dem Leib und blieb in Sichtweite stehen. Inzwischen passten schon beide Frauenhände durch die Risse im Haus und winktem ihm zu.

@ Heidrun D.

Doch ob es sich tatsächlich um ein Winken handelte? Zuweilen konnte Henry nur die gestreckten Mittelfinger beider Mädchen ausmachen ... Sein lästiges Geschrei verstummte deshalb mit der Zeit. Esther und Miriam gewannen der Situation mittlerweile das Beste ab. Aus der gegenüberliegenden Seite höhlten sie sich eine formschöne Steinbar, auf der sie bequem ihre Getränke absetzen konnten. Auch ein Musiker fand sich ein, der die beiden mit Stücken aus dem Repertoire von Jethro Tull unterhielt, dem erklärten Liebling der Mädchen. - Nicht einen Augenblick zitterte die Querflöte in seinen Händen. Naturgemäß war dieser beliebte Treffpunkt jedoch nicht auf Dauer angelegt.


@Spaetschreiber

Henry schnaufte die kleine Anhöhe hinauf und wischte sich von Zeit zu Zeit mit dem Ärmel über sein Gesicht. Heute muss er es ihr sagen, heute. Aber er muss es vorsichtig machen, sehr vorsichtig, es ging schließlich um Millionen. Den Bericht des deutschen regionalen seismischen Netzes kann man nicht länger von der Öffentlichkeit fernhalten und wenn Miriam mitkriegen würde, wie die Sache stand, also alle Daten kennen würde, dann hätte ihr Revolverblatt endlich wieder Futter in diesem Sommerloch, in dem einfach nichts passierte. Seit fast einem Jahr war Ruhe und die Wogen hatten sich in der Medienlandschaft geglättet. Die ganze Sache war aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwunden und Henry hatte einen beachtlichen Anteil daran. Zwei Millionen Euro Bestechungsgelder hatte er gezahlt und das Konsortium, dass die alten Bergwerke verwaltete, vertraute ihm. Dass nun gerade seine Liebste, die Letzte in der Reihe der Haus und Grundstücksbesitzer war, lag ihm auf der Seele. Heute muss sie den Kaufvertrag unterschreiben. Heute! Wenn nur diese blöde Esther nicht anwesend wäre. Die hatte ihm gerade noch gefehlt. Die kann doch nicht die Klappe halten. Details über Kaufsumme und Stand der Dinge dürften niemals an die Öffentlichkeit kommen, dann würden sich die Entschädigungen in den Nachbarorten vervierfachen, davor hatte man ihn gewarnt, obwohl das nicht nötig gewesen wäre, denn es ging auch um sein Geld, um seine Provisionen. Unten an der Haustür hörte er ihre Stimmen. Die Frauen unterhielten und betranken sich. Ein Blick genügte und ihm standen die Haare zu Berge. Der Riss im Haus war inzwischen zwanzig Zentimeter breit und die Damen warfen gerade wieder eine Flasche Sekt in seine Richtung. Ok, dachte er, vielleicht ist es leichter, wenn sie betrunken sind. Aus dem Radio brüllte irgendein Engländer was von „To old to Rock’n Roll, but too young to die“, wenn der wüsste …
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Ofterdingen,
lieber Tom,

mir ist noch etwas zum bestehenden Verfahren eingefallen, das sich in der bisherigen Art auf Dauer evtl. chaotisch gestalten könnte, weil
a) nur schlecht nachgebessert werden kann und
b) der jeweilige Autor den Nachfolgenden seine Sicht der Story gewissermaßen "aufzwingt."

Wäre es nicht einfacher, Ofterdingen lieferte eine kurze Hintergrundstory (oder ein Motiv) und die teilnehmenden Autoren übernähmen jeweils einen Protagonisten und dessen spezifischen Charakter?
Den könnten sie kurz vorstellen und nach und nach prägnant ausarbeiten (in eigenen Threads).

Im Arbeitsmittelteil würden dann einige Charaktere zusammengeführt und am Ende träfen sich alle Protagonisten an einem fiktiven Ort (hier vielleicht einem Friedhof ;) ) zum bombastischen Finale. -

Diese Methode kenne ich aus einer spielfreudigen Autorengruppe. - Auch bei uns kristallisieren sich ja bereits Vorlieben für Personen heraus ...

Was meint ihr?

Fragende Grüße
Heidrun
 

Rhea_Gift

Mitglied
das nimmt 1. die Spannung unerwarteter Wendungen raus, die andere Autoren in den Text bringen und 2. kann doch jeder Autor dem Zwang mit etwas Gehirnschmalz und Kreativität entgehen und zu "seiner" Story-Passagen-Idee zurückführen, in die er das Neue einbindet - sonst ists zu sehr die übliche Schreibaufgabe - schreib was zu einem Thema - nur etwas erweitert mit den Anfang zu übernehmen und am Ende beteiligt zu sein...

Ich kenne einige Endlosstories, und das Spannende ist ja gerade das sich verknüpfen vielfältigster Ideen und Stile zu EINER Geschichte - klappt im Normalfall auch ganz gut :)

LG, Rhea

Im Folgenden mein Beitrag...
 

Rhea_Gift

Mitglied
@ofterdingen - Titel

An einem der heißesten Tage des letzten Sommers geschah das Unfassbare: Das Haus, in dem Miriam, von Urlauben und gelegentlichen Übernachtungen bei Freundinnen oder Freunden abgesehen, schon fast neunzehn Jahre lang ununterbrochen gewohnt hatte, dieses Haus war eines Tages mitten durchgerissen. Miriam entdeckte es morgens beim Aufwachen, weil ihr im Bett Staub ins Gesicht wehte. Sie stand gleich auf und fuhr zu ihrer Freundin Esther, der sie davon erzählte, und als diese mitkam, um das Unglück in Augenschein zu nehmen, sah das Haus zwar noch aus wie ein einziges, aber beim Näherkommen entdeckten die beiden Mädchen doch, dass der Riss so breit war, dass Wespen aus und einflogen und dass die zwei schräg auseinander gerissenen Haushälften fast schon fremd nebeneinander standen.


@Spaetschreiber

„Nun also auch bei dir“, sagte Esther, Miriam nickte. „Ich war die Letzte“, erwiderte sie. „Hast du schon ein Angebot?“, fragte ihre Freundin aus dem Nachbarort, der alles noch vor sich hatte. „Natürlich“, murmelte die Hausbesitzerin abwesend und steckte ihre Hand durch den Spalt. „Wirst du es eingehen?“, wurde sie wieder gefragt. „Weiß nicht“, sagte sie. „Vielleicht.“
Das Telefon funktionierte noch und ein Anruf rüttelte gerade am Hörer. Henry war dran und erfragte den Stand der Dinge. Sie müsse sofort das Haus verlassen schrie er ins Telefon. Miriam legte einfach auf, denn sie wusste, wenn sie das tat, würden nur zwanzig Minuten vergehen und er würde dort auftauchen. So wars dann auch. Der Feigling parkte sein Auto ca. zweihundert Meter entfernt drüben bei Weynhold, die hatten alles schon hinter sich. Schon von Weitem brüllte er sich die Seele aus dem Leib und blieb in Sichtweite stehen. Inzwischen passten schon beide Frauenhände durch die Risse im Haus und winktem ihm zu.

@ Heidrun D.

Doch ob es sich tatsächlich um ein Winken handelte? Zuweilen konnte Henry nur die gestreckten Mittelfinger beider Mädchen ausmachen ... Sein lästiges Geschrei verstummte deshalb mit der Zeit. Esther und Miriam gewannen der Situation mittlerweile das Beste ab. Aus der gegenüberliegenden Seite höhlten sie sich eine formschöne Steinbar, auf der sie bequem ihre Getränke absetzen konnten. Auch ein Musiker fand sich ein, der die beiden mit Stücken aus dem Repertoire von Jethro Tull unterhielt, dem erklärten Liebling der Mädchen. - Nicht einen Augenblick zitterte die Querflöte in seinen Händen. Naturgemäß war dieser beliebte Treffpunkt jedoch nicht auf Dauer angelegt.


@Spaetschreiber

Henry schnaufte die kleine Anhöhe hinauf und wischte sich von Zeit zu Zeit mit dem Ärmel über sein Gesicht. Heute muss er es ihr sagen, heute. Aber er muss es vorsichtig machen, sehr vorsichtig, es ging schließlich um Millionen. Den Bericht des deutschen regionalen seismischen Netzes kann man nicht länger von der Öffentlichkeit fernhalten und wenn Miriam mitkriegen würde, wie die Sache stand, also alle Daten kennen würde, dann hätte ihr Revolverblatt endlich wieder Futter in diesem Sommerloch, in dem einfach nichts passierte. Seit fast einem Jahr war Ruhe und die Wogen hatten sich in der Medienlandschaft geglättet. Die ganze Sache war aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwunden und Henry hatte einen beachtlichen Anteil daran. Zwei Millionen Euro Bestechungsgelder hatte er gezahlt und das Konsortium, dass die alten Bergwerke verwaltete, vertraute ihm. Dass nun gerade seine Liebste, die Letzte in der Reihe der Haus und Grundstücksbesitzer war, lag ihm auf der Seele. Heute muss sie den Kaufvertrag unterschreiben. Heute! Wenn nur diese blöde Esther nicht anwesend wäre. Die hatte ihm gerade noch gefehlt. Die kann doch nicht die Klappe halten. Details über Kaufsumme und Stand der Dinge dürften niemals an die Öffentlichkeit kommen, dann würden sich die Entschädigungen in den Nachbarorten vervierfachen, davor hatte man ihn gewarnt, obwohl das nicht nötig gewesen wäre, denn es ging auch um sein Geld, um seine Provisionen. Unten an der Haustür hörte er ihre Stimmen. Die Frauen unterhielten und betranken sich. Ein Blick genügte und ihm standen die Haare zu Berge. Der Riss im Haus war inzwischen zwanzig Zentimeter breit und die Damen warfen gerade wieder eine Flasche Sekt in seine Richtung. Ok, dachte er, vielleicht ist es leichter, wenn sie betrunken sind. Aus dem Radio brüllte irgendein Engländer was von „To old to Rock’n Roll, but too young to die“, wenn der wüsste …

@Rhea_Gift

"Guck mal..." lachte Esther angetrunken, "wie Henry da hochgeschnauft kommt..." Miriam schaute durch den Riss in die gedeutete Richtung. "Ja..", lachte sie, "da kommt das unfreiwillige Unheil... Du, ich will gar nicht umziehen... wie mach ich ihm das bloß klar? Ich hab irgendwie das Gefühl, das ist kein Zufall... guck doch mal, die ganzen Häuser... das ist doch nicht normal. Da steckt doch irgendeine Immobilienfirma dahinter... Die hier wer weiß was bauen will... Nur - wie kriegen die das hin, die Häuser zerplatzen zu lassen?"
Esther hickste kurz.
"Hmpf, das klingt mir zu sehr nach Verschwörung... ist sicher nur ne Störung im Boden oder sowas... und das Mauerwerk ist halt grob gehauen..."
"Ach was, das stände längst in der Zeitung - bei so vielen Häusern ists ne verdammt GROSSE Bodenstörung - und ICH wüsste das doch dann noch, bevors gedruckt erschiene, hmmmm...?" kicherte sie.
"Stimmt", nickte Esther.
"Weißt du, was ich wirklich glaube?" nuschelte Miriam, langsam träge werdend vom Sekt und der schwirrenden Hitze.
"Nö, was?"
"Das ist 'n Traum", flüsterte sie geheimnisvoll, "oder ich lieg eigentlich irgendwo auf ner Freud-Couch und sehe unter Hypnose mein Ich-Haus gespalten... hihihi... und die vielen Wespen, all die vielen emsigen Einflüsterer, tu dies tu das summsumm... hihihi..."
"Ach Miriam, du bist nur betrunken", mahnte Esther lakonisch, "dein Haus ist hin, da gibt's kein Vorbeigucken..."
Nun lachte Miriam erst richtig los.
"Na, ich guck nicht vorbei, ich sehe doch gerade genau hin - und du, du bist die Ablenkung, die Beruhigung, die Wogenglättung - dich gibt's gar nicht - Du bist nur ne Stimme in meinem Kopf, hahaha..."
Esther starrte sie besorgt an.
"Also ehrlich, Miriam... ich glaub, du trinkst besser nichts mehr."
Miriam stierte böse zurück.
"Ja, Mama, genau Mama - haha, damit hast du dich selbst verraten!"
Und noch bevor Esther den Mund öffnen konnte, kamen die Wespen.
 
Da muss ich Rhea Recht geben. Gerade das: "SICH-DEM-ZWANG-DES-VORSCHREIBERS-ANZUSCHLIESSEN" macht doch den Reiz. So kann keiner nur seine eigene Sicht auf die Dinge runterrasseln. Soll mal jeder immer schön den Faden seines Vorgängers aufnehmen und weiterspinnen. Das soll aber nicht heißen, dass hier jeder irgendwelchen Unfug reinschreibt. Die Vorgabe ist doch ganz klar von Ofterdingen gegeben worden.

Und noch was. Bitte haltet euch an die deutsche Rechtschreibung! Zum Korrigieren ist keine Zeit. Ihr wisst ja;sonst brechen die Häuser zusammen noch bevor der Kasper die Gretel heiratet. :)

Und noch was:

GUTEN MORGEN FRÜHLING!
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi Spaetschreiber -

ich hoffe, mit Unfug war nicht mein Text gemeint - denn ein Riss im Haus ist einfach inspirierend, und dass die zwei Sekt nüppeln hat mich noch befördert, mal das Ganze so weiterzuspinnen - und ich bleib ja in der Geschichte, auf die schnell zurückzuführen ist, durch den ankommenden Henry - immerhin ist Miriam ja auch etwas unter Schock, würde ich meinen - ist ja nicht alltäglich, dass ein Haus sich zerteilt... und Heidruns fantasievolle Steinbar lud dazu ein, entsprechend fantasievoll weiterzuspinnen... ;)

LG, Rhea
 
ne, ne, ich meine nur die, die eventuell das ganze als puren spass betrachten. am ende sollte es doch eine schöne, geschlossene geschichte werden oder?

inzwischen aber hab ich auch ein wenig herzklopfen ob wir das alles so hinkriegen. hach, schön weitermachen ihr lieben. und nicht vergessen: radio an und musik gehört. ich schlag mal die "einstürzenden neubauten" vor. :)


LG
Tom
 
H

Heidrun D.

Gast
Könnte aber sein, dass die Mods irgendwann wegen des "verschwendeten" Platzes insistieren werden ...
Reichte es nicht, wenn wir nur den letzten Text wieder einkopierten? Den Rest kann man doch selber bei Bedarf nachlesen. - Vielleicht nimmt einer von ihnen mal irgendwann Stellung? Denn es gab ja hier bereits Experimente dieser Art.

Und wo bleibt überhaupt der Initiator des Threads? Was meint der?

Fragende Grüße
Heidrun

P.S.: Schade finde ich übrigens, dass keine Absätze mehr erscheinen. Das nimmt beispielsweise meinen Text jeglichen Sinn. - Ist das vielleicht eine Forumsvorgabe (Platz)?
 
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