Schreibtischlampe

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ThomasRanndy

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Schreibtischlampe


Ich sitze in meiner Bude,
starre in das düstere Licht
der Schreibtischlampe.
Er ist gegangen.
Schon sehr lange her.
Manchmal seh ich ihn wieder
auf dem Sofa liegen,
auf dem ich jetzt sitz.
Sein junger Körper,
war irreal verdreht.
Augen offen -
ein kalter, leerer Blick.
Das Blut in seinem Mundwinkel
war geronnen -
sah aus wie Erdbeerkonfitüre.
Ich nahm die Utensilien vom Tisch
und warf sie weg.
Zog ihm die Spritze aus der Vene,
löste den Gürtel
und rief die Bullen.

Ich starre immer noch
in die Schreibtischlampe.
Genau diese Momente,
erzählen mir von der Endlichkeit,
berichten vom Vergänglichen.
Sind der Wahrheit so nah,
das es schmerzt.

Ich bin betrunken -
damals war ich es auch.
Ich sehe einen Schatten an der Wand,
stehe auf und ergebe mich dem Unvermeidlichen.
Mein Freund -
diesen Schmerz bewahre ich mir !

Versprochen !
 



 
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