Schriftbild

kerionga

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Die Kugelschreibermiene berührt das weiße Blatt. Der Stift huscht flink durch die Zeilen, schnell und geschickt zeichnet er kleine Buchstaben nebeneinander und das leere Blatt füllt sich langsam mit einem blauen Schriftmeer. Noch erkennt man nichts außer zahllosen, auf den ersten Blick wahllos aneinander gereihten Strichen , doch beim genaueren hinsehen zeichnen sich einzelne Wörter und später ganze Sätze ab.
Weiter bewegt sich der Stift über das Blatt und macht aus den einzelnen Sätzen ganze Absätze.
Es ist eine Entwicklung in sich und wie in Zeitraffer ensteht auf der einst weißen Fläche eine Buchstabenlandschaft in der sich alle Blicke verlieren. Die Leerzeichen zwischen den Wörtern scheinen zu verschwinden und aus dem Text tritt plötzlich eine Figur, eine Gestalt zeichnet sich ab, Blau und furchterregend liegt sie da, vor den Augen verschwimmt alles und man starrt dem aus der Schrift entstandenen Monster direkt ins Gesicht.
Inzwischen hat der Kugelschreiber halt gemacht und wartet gebannt am Seitenende.
Nach einiger Zeit schafft man es endlich den schläfrigen Blick vom Blatt zu lösen, reibt sich die Augen und widmet sich getrost der nächsten Seite, wo der Kugelschreiber erneut beginnt seine Bahnen zu ziehen.
 

MH

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hallo kerionga,

Die Kugelschreibermi[strike]e[/strike]ne berührt das... ?

Unangenehmes beschreibst du hier!

Aber, ist das wirklich Lyrik? Ich hätte dieses Werk als Prosatext gesehen, eventuell mit viel Dehnung des Begriffes als Prosalyrik!
Und als solches sollte man sich damit auseinandersetzen.

mfgMH
 



 
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