Ich seh - mein Triolettchen ist nicht so leicht zu verstehen - drum ein paar Deutungshilfen - ja Jacko, du bist einerseits nah dran, andererseits voll daneben...
Du hast recht damit, dass hier nicht der Lichtschein im üblichen Sinne gemeint ist, der kann natürlich nicht zugleich hell und schwarz sein, das liegt so sehr auf der Hand, dass ich hoffte, dadurch die Metaphorik deutlich zu machen (denn real machts keinen Sinn).
Wenn Masken fallen, wird das, was man sonst im "normalen" Licht sieht (bei - genauer: mit - Licht betrachtet) heller, manches aber zugleich schwarz - es wird klar, was mehr Schein als Sein war, und zugleich, dass etwas, was nicht zu sein schien, plötzlich hell aufleuchtet, also da ist, hell wie nie... was wir sehen ist ja Lichtreflexion, also ist das, was wir sehen, eigentlich Licht, nicht Materie - drum ists schon auch das Licht, das Erkannte, hell, dunkel, schwarz weiß - mit diesem beleuchten wir - andererseits sehen wir auch das, womit wir beleuchten, seine Reflexion eben... äh ja. Hoffe, halbwegs verständlich formuliert...
Zudem werden aber auch, wenn die Masken fallen, aus den Bruchstücken ein harmonischer Fluss, Niveauunterschiede werden deutlich wie nie, der Bogen vom schwarz-weiß-Denken wird zum harmonischen von schwarz bis weiß mit allen Graustufen Erkennen dazwischen.
Zudem bleibt das weiß nicht länger neutral - es wird gedeutet in hell oder schwarz (schwarz: eben doch nicht weiß, wie es erst schien, wird nicht mal dunkel (dunkel: vorhanden, aber unliebsam, schwarz: nichtig, farblos, nicht vorhanden oder nicht erfassbar zumindest, weiß: vorhanden, aber wurscht, neutral), das schwarz wird gedeutet als dunkel - oder eben nicht schwarz, sondern weiß... oder grau... oder hell -
es geht darum, dass ohne Fassade schwarzweiß-Eindrücke desjenigen, der "beleuchtet" = Licht hier - erstens klarere oder neue Wertungen erhalten (hell-dunkel) und zudem Übergänge, der Zusammenhang, im Grau deutlich wird (pures schwarzweiß-Denken löst sich auf), zudem auch deutlich wird, was denn tatsächlich schwarzweiß ist - was neutral oder nichtig ist... nicht hell, nicht dunkel...
Das "flappsige" nie mehr gegen Grenzen knallen ist eine Art Forderung, Wunschdenken, und daher mit Nachdruck formuliert - vielleicht sollte ich noch ein Ausrufungszeichen setzen, damits klar wird?
Ich seh ein - das Ganze ist recht komplex und sehr metaphorisch gedacht - aber naja, muss ja net immer alles leicht durchschaubar sein
Man muss dem Gedicht halt die metaphorische Maske runterreißen...
Danke für die Mühe des Maske Durchschauens - behauptet ja keiner, dass das einfach ist, sonst gäbs net so viele Masken und Fassaden, die man nie ganz fallen sehen wird...
LG, Rhea