anno nymus
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„Nicht schon wieder!“, dachte ich, als das Telefon erneut klingelte. Schon seit Stunden läutete es im Viertelstundentakt, seit meine Schwester beschlossen hat, eine Anzeige in der Zeitung aufzugeben. Sie hat es immer noch nicht aufgegeben zu behaupten, dass sie telepathische Fähigkeiten besitze, eine Spinnerei, die ich mit dem zu hohem Fernsehkonsum und ihren eigenartigen Freunden in Verbindung setze. Wie schon die anderen drei Mal in dieser Stunde wirft Eva nun einen kurzen Blick in den Spiegel, der neben der Wand hängt, und hebt mit ernster Miene den Hörer ab. Als sie bemerkt, dass ich ihr zusehe, wirft sie mir einen verärgerten Blick zu: niemand darf die Namen ihrer Kunden erfahren.
Das hatte ich zwar nicht vor, aber umso besser, dass sie mich raus wirft, so kann ich mich aus dem Raum stehlen, ohne nach einer Ausrede suchen zu müssen. Gelangweilt sehe ich aus dem Fenster. Die Wand des Nachbarn gehört mal wieder neu verputzt, sie bröckelt schon ab, aber um so ein „Häuslbauerzeug“ hat er sich ja noch nie gekümmert, nur der Garten ist im heilig. Der ist ja auch wirklich gut gepflegt. Aus dem Wohnzimmer dringen seltsame Geräusche, wahrscheinlich handelt es sich dabei um das, was meine Schwester „konzentrationsfördenden Rhythmus“ nennt, was aber in Wirklichkeit aber nur aus wirren Geräuschen und unzusammenhängenden Tonfolgen besteht. Dieser Rhythmus überflutet unsere Wohnung bei jeder Sitzung. Er kündigt an, dass bald wieder ein armes Schwein betrogen wird, und danach glaubt einer Künstlerin oder Übersinnlichen, wie Eva sich selbst zu nennen pflegt, begegnet zu sein. Ich habe das Läuten diesmal gar nicht gehört, falls es mein Unterbewusstsein nicht absichtlich verdrängt hat. Während Evas Sitzungen ist das Wohnzimmer immer Sperrzone, deshalb mache ich es mir in der Küche bequem und vertiefe mich in meine Sonntagszeitung. Ich muss wohl eingenickt sein, denn als Eva die Küche betritt, ist schon Stunde vergangen. „Eigentlich eine Schweinerei, wie viel Geld sie für ihre Betrügereien verlangt, so viel würde sie nie verdienen, wäre sie bei ihrem ehrlichen Beruf, Lehrerin, geblieben.“ denke ich bei mir.
„Stimmt“, sagt Eva und lächelt süffisant.
Das hatte ich zwar nicht vor, aber umso besser, dass sie mich raus wirft, so kann ich mich aus dem Raum stehlen, ohne nach einer Ausrede suchen zu müssen. Gelangweilt sehe ich aus dem Fenster. Die Wand des Nachbarn gehört mal wieder neu verputzt, sie bröckelt schon ab, aber um so ein „Häuslbauerzeug“ hat er sich ja noch nie gekümmert, nur der Garten ist im heilig. Der ist ja auch wirklich gut gepflegt. Aus dem Wohnzimmer dringen seltsame Geräusche, wahrscheinlich handelt es sich dabei um das, was meine Schwester „konzentrationsfördenden Rhythmus“ nennt, was aber in Wirklichkeit aber nur aus wirren Geräuschen und unzusammenhängenden Tonfolgen besteht. Dieser Rhythmus überflutet unsere Wohnung bei jeder Sitzung. Er kündigt an, dass bald wieder ein armes Schwein betrogen wird, und danach glaubt einer Künstlerin oder Übersinnlichen, wie Eva sich selbst zu nennen pflegt, begegnet zu sein. Ich habe das Läuten diesmal gar nicht gehört, falls es mein Unterbewusstsein nicht absichtlich verdrängt hat. Während Evas Sitzungen ist das Wohnzimmer immer Sperrzone, deshalb mache ich es mir in der Küche bequem und vertiefe mich in meine Sonntagszeitung. Ich muss wohl eingenickt sein, denn als Eva die Küche betritt, ist schon Stunde vergangen. „Eigentlich eine Schweinerei, wie viel Geld sie für ihre Betrügereien verlangt, so viel würde sie nie verdienen, wäre sie bei ihrem ehrlichen Beruf, Lehrerin, geblieben.“ denke ich bei mir.
„Stimmt“, sagt Eva und lächelt süffisant.