Schwindlig

Schwindlig

Ich schließe die Augen
Denn so sehe ich dich

Glühende Wärme
strömt in mich
Füllt mir den Mund
mit heißem Honig
Den klebrig süß
Für mich wunderbar wonnig
Ich tropfe
auf deinen Lippenrand

Strömt in meine zärtliche Hand
Die so heiß
über deine Haut dann schwebt
Dass diese im Fieberschauer erbebt

Strömt in die Mitte meiner Lust
Erhitzt uns beide
Brust an Brust
Deine Männlichkeit
wird zum Flammenmeer
Und löschen
kann mich gar nichts mehr

Siedend verglühe ich in deiner Glut
Zerschmelze in deinem heißen Blut
Und fließe wie gleißender Lavastrom
Mitten in deine Explosion

Ich öffne die Augen
Und du bist nicht hier
Nur ein Schwindel der Hitze
Brachte dich zu mir

ups, das ist schlecht.
das ist sogar ziemlich schlecht.
ich las selten ein so schlechtes gedicht.

du wirst nun fragen, was daran schlecht ist.
nimm dein bett und geh.

bon.

oh weh!
als erstes natürlich einmal trotzdem herzlichen dank, dass du dir die mühe gemacht hast.
dann - ich hab mein bett ja anschließend auch genommen ...
und -
eigentlich denke ich mir trotzdem, dass es vielleicht ein "frauen"-gedicht ist. immerhin habe ich mich einfach so gefühlt. und ich bin eine bauchschreiberin. es könnte also noch mehr in der art kommen, denn mir gefällt es sehr gut.
es tut mir deshalb leid, dass du nicht näher auf das schlechte darin eingingst, denn ich kenne meine schwächen recht gut. ich bin einfach eine gebrauchslyrikerin, wie ich das nenne. das zeigt sich dann im erfolg bei meinen lesungen und im buchverkauf. die leute fühlen sich verstanden und ich glaube, dass ich das auch will.
das heißt aber natürlich noch lange nicht, dass ich schlecht sein will.
das ist wie bei udo jürgens, den ich selber nicht hören oder sehen kann, aber deshalb finde ich immer noch, dass der mann was kann.
ich wäre dir wirklich sehr dankbar, wenn du mir bei den folgenden werken, mit denen ich dir hier nun offensichtlich "drohe", vielleicht doch näher darauf eingehen könntest. ich bin deshalb hier ...
beifall und kommerziellen erfolg hole ich mir anderswo, ok?

danke noch einmal!
alles liebe aus wien
lintschi

den kommerziellen erfolg wünsche ich dir.
meine komments richte ich nach meinem gefühl aus und
nicht nach den wünschen der autoren(innen).

bon.

Nein, nein, nein... so bitte nicht, liebe Lintschi. Da hat Bonanza Recht. Für mich klingt es in erster Linie... wunderlich.

LG
Inu

liebe inu, lieber bonanza,

schön langsam krieg ich wirklich das gefühl, ich kann mich nicht verständlich ausdrücken.
deshalb in meinen klarsten worten:
ich stelle meine gedichte hier herein, weil ich kritik suche. DESHALB bin ich hier.
nur - einfach zu sagen, es ist schlecht, oder es ist wunderlich ist doch keine kritik.
aber vielleicht habe ich die vorgaben der leselupe falsch verstanden ...

schönen abend
lin

hey lintschi,
ich muß zugeben, daß mich deine vermutung
dies sei "ein frauengedicht" neugierig gemacht
hat. (weil ich nicht so recht weiß, was ein
frauengedicht sein soll.)
das erste bild, das mit dem honig, finde ich
schon furchtbar. heißer honig von mund zu mund?
keine schöne vorstellung. sowieso honig im bett.
viel zu süß, viel zu klebrig. also auch das,
wofür es metaphorisch steht: viel zu zuckrig.
und alles andere ist mir auch zu heiß.
lava... bitte dich. den männern die explosion,
den frauen die lava?
ich sträube mich gegen diese schilderung.
ob als frau oder als was auch immer.
vielleicht ist das auch nicht die art kritik,
die du dir wünscht. aber was zum teufel soll man
sagen, wenn einen ein gedicht so absolut überhaupt
nicht gefühlsmäßig anspricht?
was mich nach wie vor interessieren würde:
warum meinst du, dieses sei ein frauengedicht?
viele grüße,
denschie

Auch ich halte dieses Gedicht für wenig gelungen, obwohl aussagen wie 'tropfe auf deinen Lippenrand' (genial) dein Potenzial erkennen lassen.

Warum es mich so wenig ansprechen mag, liegt an der Übertreibung, an der Abstraktheit. Ich kann es einfach nicht nachfühlen und das liegt sicher nicht daran, dass ich ein Mann bin. Warum so übertreiben?

Stell dir doch selber mal die Frage:
wie sieht das aus, wenn eine Männlichkeit zum Flammenmeer wird?
wenn man siedend in Glut verglüht? und dann im heißen Blut zerschmilzt?

Das ist einfach viel zuviel der Bilder, die sich beißen, der Abstraktheit.

Aber lass dich bitte nicht entmutigen!

*winke*
Goldmund

liebe denschie, lieber goldmund,

ich darf hoffentlich "gemeinsam" antworten.
ja, DAS ist nun sehr wohl die art von kritik, die ich mir gewünscht habe.
und die werde ich jetzt einmal überdenken. und auch versuchen, sie für mich zu verwenden.

ich danke euch vorläufig einmal vielmals!
schönen feiertag!
lin

Hallo,

alles ein wenig prägnater,kürzer.
So als "Essenz"?

Nur für die erste Strophe mal meine Gedanklen=Interpretation.

Ich schließe meine Augen,
nur so kann ich dich sehen.

Brennende Wärme
füllt mir den Mund
mit heißem Honig,
strömt in mich
klebrig süß
Wunderbar wonnig
und es tropft
auf deiner Lippen Rand

durchaus ausbaufähig,mach was dran

LG
Sanne

liebe sanne,

danke für deinen kommentar und auch deine "schützenhilfe".
wie vorher schon geantwortet, mache ich mich nun einmal an die arbeit. nicht, dass ich das gedicht nun umschreibe, es ist ja auch schon veröffentlicht, aber für mich werde ich es überarbeiten und, auf jeden fall, bei meinen neuen arbeiten darauf achten.
ja und vielleicht entsteht dann doch ein neues daraus.

danke noch einmal und liebe grüße aus wien
lin

Hi lintschi,

also, Du kannst doch am Originaltext verändern, wenn Du es willst?
Wäre schön.

lG
Sanne

MODERATION

Hallo Inu und bonanza,

bitte benennt, wenn ihr ein Gedicht kritisiert, konkrete Stellen oder erklärt, warum ihr einen Text schlecht findet.

Eine Äußerung wie "ist schlecht, ist gut, ist merkwürdig" ohne jeglichen weiteren Hinweis hilft dem Autor nicht weiter und wird, wie in diesem Fall auch geschehen, lediglich wegen Plauderei ausgeblendet.


Hallo Stoffel,

bitte mäßige dich bei deinen Kommentaren! Persönliche Angriffe haben nichts auf den Werkeforen verloren!
Ich habe deinen Kommentar entsprechend editiert.
Mach deinen Zwist mit bonanza bitte mit ihm privat aus!

Grüße von Zeder

liebe denschie,
in dem wirrwarr, das hier um meinen beitrag entstanden ist, hätte ich beinahe übersehen, dass du eine konkrete frage gestellt hast. du verzeihst ...
ich dachte deshalb "frauen"gedicht, weil ich mich so fühlte und ich halt eine frau bin. und dachte, ein mann, der fühlt sich eben nicht so und kann deshalb damit nichts anfangen. nun musste ich in der zwischenzeit ja erkennen, dass mein gedicht "einfach schlecht" ist, für männlein und weiblein. hab's akzeptiert, mehr kann ich glaube ich nicht machen, es scheint zu viel verbaut zu sein. dann lieber gleich ganz schlecht, als krampfhaft auf besser gedrimmt und auch nichts damit verbessert.

was du aber ebenfalls direkt angesprochen hast:
mein mann explodiert in mir. und ich bin keine explodiererin, ich fließe. und es ist mir sehr heiß dabei. so heiß, dass mir regelmäßig das bewusstsein schwindet.
aber vielleicht sollte ich abstand nehmen, von derartigen intimen abläufen zu schreiben, wenn das nicht richtig rüberkommt. oder zumindet, sie zu veröffentlichen. ich schreibe aus dem bauch und wenn es andere bäuche nicht erreicht, sollte ich es wohl für mich behalten.
ich danke dir sehr für deinen kommentar, es war in jedem fall die "richtige" kritik.

lg lin

Liebe lintschi !
"Ich öffne die Augen
Und du bist nicht hier
Nur ein Schwindel der Hitze
Brachte dich zu mir"

Nach fünf Strophen Phantasie kommt der "Schwindel" ans Tageslicht.
Das macht die Übertreibungen wieder etwas gut.
Das ist auch kein "Frauengedicht", nur, weil es von einer Frau (von einem Frauenbauch) geschrieben ist.
Männer interessieren sich für Frauen.
Also ist es auch ein Männergedicht.
meint Stephan

hey lintschi,
vielen dank für deine ausführliche
antwort.
ich glaube, ich kann nachvollziehen, was
du mit gedichten für frauen meinst.
für mich spielt die differenz der geschlechter
nicht diese fundamentale rolle, deshalb war
ich zuerst auch so perplex, als du
von frauengedichten sprachst.
ich denke, eigene "räume" für frauen sind nicht
das schlechteste. wer das bedürfnis danach
empfindet, frauengedichte zu lesen oder in
frauencafes zu gehen, soll das meinetwegen
tun. was mir an solchen einrichtungen nicht
gefällt, ist die betonung der differenz.
von einer ursprünglich negativen, der unterdrückung
des charakters der einen hälfte der menschheit,
zu einer "positiven" hervorhebung der
unterschiedlichkeit, die aber schließlich nichts
daran ändert, dass die geschlecher in einer dichotomie
gedacht werden. ich denke, es gibt diese dichotomie
nicht, sondern viele verschiedene ausprägungen.
warum sollte uns ein gemeinsames bauchgefühl verbinden,
nur weil wir das gleiche biologische geschlecht
haben?
mich stört die (für mein empfinden) klischeebehaftete
sprache. was dir dein bauchgefühl ist, sorgt in
meinem kopf für bilder, die mir nichts neues bieten.
gerade diese lava und explosionsgeschichte
erinnnert mich einfach an viel zu viele liebesromane,
als dass ich sie auf mein eigenes empfinden
beziehen könnte. da setzt mein bauch einfach aus und
ich weiß nicht, wie ich ihn wieder anschalten soll.
nach wiederholtem lesen und stephans kommentar
fiel mir z.b. auf, dass ich die schlusspointe
noch gar nicht recht beachtete hatte. die hat was.
da schaltet er sich plötzlich wieder ein.
viele grüße,
denschie

liebe denschie,

auch dir danke für deine ausführliche antwort.
eigentlich sind wir absolut einer meinung. ich halte auch nicht viel von der trennung. es war nur in diesem zusammenhang irgendwie für mich (vielleicht ein rettungsanker, hihi), dass es von bon sooo schlecht bewertet wurde, weil er sich nicht in das gefühl eines feuchten frauentraumes einspüren konnte.
na wie gesagt, bin ja inzwischen eines besseren belehrt worden.

aber auch das mit dem klischee ist mir in der zwischenzeit schon aufgegangen. ich habe nämlich hier in einen prosa-text hineingelesen, da kam die beinahe identische wortwahl. (ich weiß jetzt im augenblick nicht von wem der beitrag war, würde aber wahrscheinlich sowieso nicht gut sein, zu zitieren, aber DU weißt es sicher, hast dort auch geantwortet). na und damit ist mir natürlich schon auch einiges aufgegangen. es ist zwar ein altes gedicht, aber ich werde mir nun wirklich die "mühe" machen, neue wortkreationen für diesen zustand zu finden.
wenn ich fündig werde, dann werde ich es hier wieder vorlegen.
macht spaß! danke!

lg aus dem heute strahlend sonnigen wien
lintschi