Sehnsucht

Sehnsüchtig warte ich auf deinen Anruf,
dass nun endlich Schluss ist mit uns.
Ich hoffe doch sehr, du vergisst nicht,
es mir mitzuteilen, die paar Worte...

Oder rufst du nur nicht an, weil sie
Dir so schwer über die Lippen kommen?
Das macht die Sache auch nicht gerade
einfacher für mich, wie du sicher verstehst.

Muss ich? Nein, das sehe ich nicht ein,
es liegt nun mal an dir, ich komme dir
so weit entgegen, dass ich dir immerhin
gestehe, ich warte. Sehnsüchtig. Ja?

ES gefällt mir und es gefällt mir nicht und genau das gefällt mir wieder, weil ich es nicht überlesen kann, schnell abhaken... Ich muss darüber nachdenken.

DIe IDee gefällt mir. Das ICH Sehnsucht nach einem Anruf vermitteln zu lassen, der nur dazu dient eine Beziehung zu beenden. Den satirischen Bogen, dass das ICH hofft, dass das DU es nicht vergessen möge...
Der Verweis auf die Kenntnis der Feigheit, mit dem Hinweis des DU´s, dass es ihm die Sache nicht erleichtert.... gelungen, die Gratwanderung gelungen. Nicht Vorwurf, nicht Wehmut, ohne moralische Keule.

Auch dieses Fragezeichen hinter dem letztem Wort... genial, die Auslassungen sind hier so gut und pointiert gesetzt, dass Bilder, Worte Sätze problemlos folgen.

Und jetzt sitzt ich hier und frage mich verflixt und zugenäht, was mich stört????

Vielleicht ist es das prosaische, das sich an der Form stösst. Aber auch die drei Absätze sind sinnvoll, stehen jeder für sich mit einer geschlossenen Aussage, einem geschlossenen Sinn. VielLeicht sind es die Zeilenbrüche?
Ich weiß nicht....


LG NOEL