...ich denke, es macht keinen Sinn, wenn der Schreiber eines Gedichts anfängt, selbiges erklären zu wollen, dann hätte er, was er sagen will, gleich in Prosa schreiben können.
Aber zum Text einige Anmerkungen:
Mich hat das Gedicht angerührt, weil es einen Hinweis auf die Verfassung des Schreibers gibt: Das Staunen über das Alltägliches; einen Stein: ich denke, mit dieser Art von Sicht auf die Umgebung kann Lyrik erst beginnen. So weit gut. Aber der Text ist ungenau, es wirkt als wenn eine Idee schnell zu Papier gebracht wurde, und der Ttexte nie wieder bearbeite wurde. Vielleicht muß er das nicht, aber zum Schreiben gehört auch viel Schleifen, viel Nachbessern, Handwerliches also. Einpaar Indizien dazu:
In einem so kurzen Gedicht ein Substantiv zweimal verwenden betont es sehr und wenn es dann auch noch um 'Sehnsucht' geht, dröhnt es ohrenkrachend (jedenfalls für meine Ohren).
Der Halbreim 'fühlen' / 'spüren': ist es nicht ein Unterschied ob ich etwas 'fühle' oder 'spüren'?. Auch stocke ich bei der Wendung 'in etwas fühlen'. Dann das Bild 'In jedem Stein' ist ein 'Edelstein' zu finden ist nicht genau. Auch ein Edelstein ist ein Stein, soll darin noch ein weiterer Edelstein gefunden werden? Weiter die Aussage 'kannst du seine Sehnsucht....', nein, ich, der Leser, der hier mit 'du' angeredet wird, kann das vielleicht nicht, entweder müsste hier der Konjunktiv stehen oder ein 'ich'.
Man könnte über das Gedicht noch einiges schreiben (.zb. über das 'aufwachen' in St. 3 - wie, wenn man schläft, konnte in den ersten strophen spüren oder fühlen, dann die Kommasetzung, die beliebig mal da ist, mal nicht), aber ich denke, du merkst, worauf es mir ankommt. Allerdings bin ich nicht das Maß aller Dinge., im Grunde freue ich mich über jeden, der sich an Gedichten versucht...
Gruß
lester