Sein eigener Feind

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Dunkelheit, schwarz, schillernd,
Glühend rot
Berg' geschwärzt,
Hügel verbrannt
Wie `s Lustschloß
Von Gevatter Tod
Da!
Keuchen, Stöhnen
Auf dunklem Sand
Wem gilt die schnaubend, dröhnend Jagd?
Wer ist so töricht
Zu glauben an die Flucht?
Doch ist es nicht ein Mensch?
Seht, seht, sagt, sagt
Bitter lachend
Er es versucht
Geflügelte Angst
In Rüstungen mit klirrenden Schellen
Schleudern silberne Lanzen
Höhnisch krächzend
Sie hetzen ihn,
Ihn aufgespießt in den Himmel zu stellen
Auf ein Dutzend Spitzen wimmernd muß er ächzen
Wenn er dann hinab
An Speeresschäften
Zu Boden sinkt
Lebenssaft und Hoffnung ihm entronnen
Er mit kräftigen Schlägen
Durch seines Blutes Fluten ringt
Nicht vergebens war der Mut,
Hinweg die Feen
Oh, armer Mensch,
Gehetzt wirst du
Von eigenen Ideen

Durch sanfte Wellen
Ein hölzern Schrein zu Ihm gekommen
Die Rettung!
Ein Ende hat das Sehnen
Lachend, befreit,
Besteigt er `s Schiff
Der Verhöhnung der Sense
Folgen die Tränen
Glaube, Hoffnung, Willen
Zersplittern am Seelenriff
Am Bug steht Datum heute
Und sein eigen Nam' geschrieben
Schwappend Blut,
Wind und Wellen
Beginnen ihm zu singen
Noch rasch zu zählen,
Wer ihn wohl lieben möcht'
Aus dem schwarzen Holze
In die See
Muß er springen
Schluckt,
Giert,
Saugt den Saft hinein,
Daß er ertrinkt
In diesen Fluten sacht,
Ruh'voll schweben
Daß er zu Boden sinkt
Als er langt an
Auf leuchtendweißem Grund
Starr sind die Formen,
Glas'ger Glanz ward ihn' verlieh`n
Dampf,
Stoßend,
Weich und weiß,
Quillt aus seinem Mund
Als heitere schwarze Lippen vor ihm steh`n
Mit aller Macht
In seinen Arm
Soll er sie schließen
Darin sie zerbricht,
Zerbirst,
Brocken weit fliegen
Eisiger Scherbenhaufen
Muß in warmen Händen fließen
Die Botschaft er erkennt,
Sie hieß ihn sie besiegen

Ein Stichwort als Lesehilfe:
Es geht um Depressionen

Danke für das Lesen
 



 
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