September Melancholie

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Carina M.

Mitglied
Sanft die gelben Blätter fallen
flatternd wie ein Schmetterling
es wird herbstlich in uns allen
wie schnell doch der Sommer ging

Doch bei jedem Sonnenstrahl
der den Tag uns heller macht
denkt man herrlich noch einmal
Farbenfrohe Welt entfacht

Noch einmal die Wärme spüren,
die Septembersonne gibt
würd sie gerne konservieren
immer noch in dich verliebt

Eine Prise send ich dir
heut davon in einem Brief
damit ich dich nie ganz verlier
bist der Geist den ich nicht rief

Leise schwingt durch alle Räume
würzig herbstlich, süßer Duft
schwebt auf Zweigen bunter Bäume
melancholisch schmeckt die Luft
 

Walther

Mitglied
Hallo Carina M.,

hier ist eine Silbe zu viel:
damit ich dich nie ganz verlier
Richtig wäre
dass ich dich nie ganz verlier
So wäre auch dieser Vers ein vierhebiger Trochäus.

Die Strophe 5 paßt insgesamt nicht gut in den Kontext. Es mag sein, daß sie sogar der Anlaß für das ganze Gedicht war, aber dennoch will sie nicht richtig überzeugen. Besonders fällt der letzte Vers ab, der zwar Goethe's Faust I evoziert, aber merkwürdig deplatziert scheint. Mein Vorschlag: Diese Strophe ersatzlos streichen.

Dem Gedicht bekäme das gut.

Gruß W.
 

Carina M.

Mitglied
Sanft die gelben Blätter fallen
flatternd wie ein Schmetterling
es wird herbstlich in uns allen
wie schnell doch der Sommer ging

Doch bei jedem Sonnenstrahl
der den Tag uns heller macht
denkt man herrlich noch einmal
Farbenfrohe Welt entfacht

Noch einmal die Wärme spüren,
die Septembersonne gibt
würd sie gerne konservieren
immer noch in dich verliebt

Eine Prise send ich dir
heut davon in einem Brief
dass ich dich nie ganz verlier
bist der Geist den ich nicht rief

Leise schwingt durch alle Räume
würzig herbstlich, süßer Duft
schwebt auf Zweigen bunter Bäume
melancholisch schmeckt die Luft
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Walther,
mein Retter in der Not. :)

Danke dir fürs Lesen und deine Meinung nebst Vorschlag zu diesem Text.

[blue]damit [/blue]habe ich durch [blue]dass[/blue] ersetzt, stimmt, passt besser.
Ob ich aber einen ganzen Vers weglasse, hmm das muss ich mir noch überlegen.

Aber ehrlich an Goethe habe ich nun überhaupt nicht gedacht.

Derweil liebe Grüße,
Carina
 

Carina M.

Mitglied
Ich noch mal,
lieber Walther,

sicherlich meinst du die 4. Strophe und den Zauberlehrling?

Klar, die könnte ich streichen und den Brief an anderer Stelle verschicken.
Was meinst du?
 

Walther

Mitglied
Hallo Carina,

letztlich ist das Dein Text, und Du mußt es entscheiden. Der Verweis auf den Zauberlehrling, den Du hier zitierst, ist etwas unglücklich; er würde eher zum Frühling passen. Wenn die Strophe also bleiben soll, wäre evtl. eine Umformulierung überlegenswert.

Mir liegt immer an der Verdichtung; hier würde der Text bei einer Streichung der Strophe 4 nicht verlieren, wenn Du das aus den Augen eines nicht betroffenen Dritten betrachten magst. Daß Du das evtl. ganz anders siehst, weil diese Zeilen ja in Wahrheit bereits einen besonderen Adressaten haben, kann man aus den Formulierungen erspüren. Die Frage ist nur: Gehört Privates in einen öffentlichen Raum, wo dieser Bezug nicht mehr besteht, und wenn ja, wieviel? Ist das für den "einfachen" Leser, den sog. "Dritten", von Interesse? Gewinnt der Text damit an Aussagewert?

Gedichte, die veröffentlicht werden, sollten daher nochmals unter diesem Blickwinkel gesichtet und bearbeitet werden. Aber das ist nur meine Ansicht, keinesfalls die einer irgendwie gearteten Mehrheit. ;)

LG W.
 

Carina M.

Mitglied
Walther, du hast mich überzeugt.

Zwar war es nur allgemein gedacht und an keinen bestimmten Menschen gerichtet aber sei's drum.
Ich muss nicht darauf bestehen.

Also schnipp schnapp Verslein ab.:)
 

Carina M.

Mitglied
Sanft die gelben Blätter fallen
flatternd wie ein Schmetterling
es wird herbstlich in uns allen
wie schnell doch der Sommer ging

Doch bei jedem Sonnenstrahl
der den Tag uns heller macht
denkt man herrlich noch einmal
Farbenfrohe Welt entfacht

Noch einmal die Wärme spüren,
die Septembersonne gibt
würd sie gerne konservieren
immer noch in dich verliebt

Leise schwingt durch alle Räume
würzig herbstlich, süßer Duft
schwebt auf Zweigen bunter Bäume
melancholisch schmeckt die Luft
 

anbas

Mitglied
Hallo Carina,

mir gefällt Dein Herbstgedicht. An einer Stelle komme ich allerdings beim Lesen ins Straucheln:
wie schnell doch der Sommer ging
Um im Rhythmus zu bleiben, muss das "wie" betont werden. Mir geht es so, dass ich vom Lesegefühl her eher das "schnell" betonen möchte. Vielleicht ist es wirklich nur mein Thema. Ansonsten wäre eine mögliche Variante:
viel zu schnell der Sommer ging
Liebe Grüße

Andreas
 



 
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