Sesundzwanzigstes Märchen: Von allerlei Geschichten über den Fin

VikSo

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Sechsundzwanzigstes Märchen: Von allerlei Geschichten über den Fin
„Die Geschichte erinnert mich an etwas.“, bemerkte Kai. Er hatte, die Beine von sich gestreckt, auf dem Boden Platz genommen, den Rücken an ein Bücherregal gelehnt. „Sind da noch mehr solcher Märchen?“
Viola ging die butterbrotpapierdicken Blätter durch. „Das nächste scheint eine Art Lied zu sein.“, antwortete sie. „Hör zu:

Es war der Bäcker Kuchenbox
in unserm Dorf der größte Ochs‘.
Zum einen, weil der gute Mann
fast täglich in die Kneipe kam
und wenn den Krug er nicht geschont
er wie ein Rindvieh brüllen konnt‘.
Zum andern wegen seiner Frau.
Die wusste nämlich ganz genau,
dass bis zum ersten Morgenschein
der Gatte nicht zuhaus‘ würd‘ sein.
Drum gab sie manchem Wandersmann
das Schlaflager ihr nebenan.

Wie eines schönen Abends nun
die Bäckerin sich legt‘ zu ruh’n,
da klopft’s an ihrer Türe keck
und draußen steht ein schicker Geck,
gar wohlgefällig anzuseh’n.
Die beiden sich sofort versteh’n
und bald, noch vor dem nächsten Märzen,
der Bäcker einen Sohn kann herzen.
Nur dass der Knabe tendenziell
ihm gar nicht ähnlich schauen will.

Wie nun die Jahre zieh’n ins Land
müht sich des Bäckerleins Verstand.
Wie kommt es, dass die Bäckerstube
flieht jedes Mädel, jeder Bube,
ja, selbst mit süßem Marzipan
er keins davon bewegen kann
zu seinem Laden hinzulaufen
und mit Mama dort einzukaufen?

Ach je, er sieht ja nicht den Knaben,
der allen leidet leck’re Gaben.
Die Leute aber wissen wohl:
Der Kleine, der ist tückevoll!
Wer hat das Hündchen zum Unglück
vergiftet mit dem Kuchenstück
und Großmutter das Brot gegeben,
an dem statt Mehl Arsen blieb kleben.
Freilich, der Schelm wirkt gar zu lieblich
und auch sein Lächeln ist vorzüglich.
Und oft die Mutter traurig denkt:
Das hat sein Vater ihm geschenkt.
Doch lässt sich täuschen nur allein
davon das arme Bäckerlein.
Der gibt sich liebevoll ihm hin
und streichelt seinen kleinen Finn.“

„Klingt eher nach einem Wirtshausschwank.“, grinste Kai.
„In vino veritas.“, erwiderte Viola. „Und außerdem: Wer hat behauptet, Erzähler gingen nicht ins Wirtshaus. Alkoholische Getränke sollen ja in Maßen der Muse sehr willkommen sein.“
„Gib mal her.“, forderte Kai, und streckte die Hand nach der Akte aus. Sie bestand noch aus allerlei weiteren Zetteln, allesamt mit unterschiedlichen Handschriften bedeckt, mal mehr und mal weniger ordentlich beschrieben. Zwischendurch gab es sogar bedruckte Blätter, meist Zeitungsartikel, wie etwa diesen:

Familiendrama bei Leipzig
Vater tötet dreijährigen Sohn nach psychotischem Schub
Meuselwitz (Thüringen). Einen grausigen Fund machte der Hausmeister eines Mehrfamilienhauses am gestrigen Donnerstag. Hubert K. befand sich auf seinem allmorgendlichen Rundgang, als ihn eine Anwohnerin ansprach. In der Nachbarwohnung, so die Frau, hätte es am vorigen Abend eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen zwei Eheleuten gegeben, die erst durch die fluchtartige Abfahrt der Frau beendet wurde. Wenig später sei kurz nacheinander dreimal ein lauter Knall zu hören gewesen.
Hubert K. läutete nach dieser Schilderung zunächst an der Tür der Wohnung. Als auch nach langanhaltendem Klingeln niemand öffnete, ließ er sich schließlich selbst ein. Was ihn erwartete, war ein Bild des Schreckens: Im Kinderzimmer der Zwei-Zimmer-Wohnung lagen die Söhne der Familie (3, 6 und 7 Jahre alt). Sie waren jeweils mit einem Schuss durch die Schläfe getötet worden. Der 38-jährige Familienvater Kai G. wartete im Nebenraum. Er stand offenbar unter Schock. Der Mann wurde umgehend in Gewahrsam genommen.
Einer vorläufigen Stellungnahme der Polizei zu Folge gab Kai G. zu, seine drei Kinder nacheinander mit einer Jagdwaffe erschossen zu haben. Nach Aussage der Ermittler sei es möglich, dass der Mann zum Tatzeitpunkt geistig nicht zurechnungsfähig war. Nach seiner Schilderung habe Kai G. am Tattag herausgefunden, dass seine Frau ihn im Laufe der zehnjährigen Ehe immer wieder betrogen habe. Kai G. sei überzeugt davon, dass ein anderer Mann der Vater seiner Kinder sei. Bei dem Unbekannten, so der Familienvater, müsse es sich um eine Art Teufel gehandelt haben. So erkläre sich der 38-jährige deutlich „dämonenhafte“ Züge bei den drei Jungen. Nachdem ihm dies klargeworden sei, habe er sich gezwungen gesehen, die Welt vor diesen „Unholden“ zu retten.
Die schockierte Ehefrau verweigerte das Interview.
Wir berichten weiter.

„Furchtbar.“, flüsterte Viola.
„Ja.“, stimmte Kai zu. „Der arme Mann.“
„Ich dachte eher an die toten Kinder.“
Erstaunt riss Kai die Augen auf. „Hab ich was nicht mitbekommen? Ich dachte, die Fins sind die Bösen? Sollten wir uns nicht freuen, wenn jemand sie unschädlich macht?“
„ ‚Unschädlich machen‘ und ‚töten‘ sind nicht unbedingt Synonyme.“, bemerkte Viola trocken. Ihr Gesicht war gefährlich neutral. Kai zog es vor, nicht weiter darauf einzugehen und zog stattdessen ein paar Seiten hervor, die anscheinend aus einem Buch gerissen worden waren. Am rechten unteren Rand der ersten stand die Zahl 265; oben in der Mitte „Kapitel 7: Erinnerungen aus der Mühle“. Der Text war in Fraktur gedruckt und lautete:

„Als der große Krieg begann, war ich 16 Jahre alt. Meine Eltern hatten mich als Magd in die städtische Mühle gegeben, wo ich Böden schrubbte, das Essen für die Müllersfamilie und vier Knechte kochte und Säcke schleppte, nachdem drei der Knechte eingezogen worden waren. Auch meine zwei Brüder waren im Krieg, aber ich erhielt keine Post von ihnen, weil meine Eltern das Porto sparen wollten. Ich wäre sehr elend darüber gewesen, aber die Müllerin tröstete mich so gut sie konnte und behandelte mich wie eines ihrer Kinder. So verlor ich im Krieg zwei Brüder – einen an die Franzosen, einen an die Russen – aber ich gewann ein paar Eltern und zwei jüngere Geschwister.
Max und Mathilda, die Müllers-Kinder, waren mit weitem Abstand voneinander geboren worden. Mathilda war gerade zwei Jahre geworden, als Deutsche und Franzosen sich bei Verdun im Sterben die Hände reichten. Ihr älterer Bruder war 15, ungewöhnlich groß und stark für sein Alter, aber zu jung, um zu kämpfen.
Nun gab es in der Stadt einen Offizier namens Golcick, der jüngere Sohn eines niederen Adligen. Er war kaum 30, hatte sich aber binnen Kurzem hochgedient und hatte einen sicheren Posten als Werbeoffizier. Seine Aufgabe war es, diejenigen Männer zum Kriegsdienst zu überreden, die bis jetzt nicht in die Armee eingetreten waren, weil sie sich an der Heimatfront unentbehrlich gemacht hatten. Manchmal nahm er auch Frauen, Unverheiratete oder Witwen, denen er ein selbstständiges Leben und sichere Arbeit in den Munitionsfabriken versprach. Am Anfang, in der ersten Begeisterung, waren ihm die Menschen scharenweise nachgelaufen. Jahre später gingen ihm die Leute aus dem Weg, wo sie konnten. Wir hatten nämlich gemerkt, dass keiner, der mit ihm zog, je mehr von sich hören ließ, geschweige denn zurückkehrte.
Eines Tages – ich erinnere mich, es war mitten im Winter – klopfte es an der Tür. Das erstaunte uns alle; die Mühle stand abseits und kaum jemand machte sich dieser Tage die Mühe, seine warme Behausung für einen abendlichen Besuch zu verlassen. Wir waren auch gar nicht darauf eingestellt. Im Gegenteil: Jeder Fremde kam uns ungelegen, denn einmal hieß das, die kärglichen Vorräte teilen zu müssen, und zum anderen lag Mathilda mit einer schweren Grippe darnieder. Wir alle hatten Angst, vor der Ansteckung ebenso wie vor dem Tod der Kleinen. Max öffnete trotzdem.
Vor der Tür stand Golcick, in festen Stiefeln und einem neuen Wintermantel – wir hatten Tilda in Mehlsäcke gehüllt gegen die Kälte. Beim Anblick des Mannes sprang die Müllerin vor Schreck auf. Der Müller blieb gefasster, kaute aber heftig an seiner leeren Pfeife. Golcick grüßte, als habe er nichts bemerkt. Er dankte für den hastig angebotenen Malzkaffee, ignorierte, dass Max und die Müllerin standen, damit er sitzen und die Beine hochlegen konnte und begann, jovial Konversation zu betreiben.
Wie zufällig kam er dann auf die Lage an der Front, auf den Zustand der Armee und den Mangel an Freiwilligen zu sprechen. „Eine Schande.“, polterte er. „Vaterlandsverräter, allesamt. Dein Sohn, Müller“ – dabei blickte er schelmisch auf den schlotternden Max – „wäre genau der Rechte.“
Der Müller kaute noch erregter auf seinem Pfeifenstiel. „Mein Sohn ist 15.“
„Er ist stark.“, entgegnete der Werber und lächelte bedrohlich.
„Seine Stärke wird in der Mühle gebraucht.“
„Er setzte sie lieber als Soldat ein.“
„Er mahlt das Mehl, aus dem für die Soldaten Brot gebacken wird.“
„Wir brauchen kein Brot, wenn wir keine Soldaten haben. Kurzum, Müller, ich habe einen Einberufungsbefehl für euren Jungen.“
Die Müllerin schrie. Mathilda hustete. Max gewaltiger Körper sank zu einem Häufchen Elend zusammen. Der Müller biss den Pfeifenstiel durch.
„Nein!“
Der Ruf war heraus, bevor jemand nachdenken konnte. Golcicks Auge verfinsterte sich.
„Das will ich nicht gehört haben. Ihr macht euch des Landesverrates strafbar, Müller.“
„Es bleibt dabei, er geht nicht.“
Die Müllerin schrie wieder. Das Mädchen stöhnte im Fieber.
Max schluckte, trat vor und sprach mit zittriger Stimme: „Ich komme mit.“
„Und ich sage nein.“ Der Müller hatte sich erhoben. Ärgerlich schlug er mit der Faust auf den Tisch.
Auch Golcick hievte seinen Körper in die Höhe. „Droht ihr etwa einem Offizier der kaiserlichen Armee? Dafür könnte ich euch hier und jetzt standrechtlich erschießen lassen.“
Nun presste die Müllerin die Faust auf den Mund. Mathilda war erwacht und schrie zum Erbarmen.
„Tut es nur!“, brüllte der Müller.
„Gnade!“, bettelte die Müllerin.
Max schwieg. Er wusste, wo er Mitleid zu erwarten hatte – und wo nicht. Immer noch kreischte das Kind.
Da wandte Golcick sich zu dem greinenden Häufchen Fieber um. Ein Glanz trat in seine Augen und sein Blick schärfte sich. So muss ein Adler aussehen, dachte ich, bevor er auf seine Beute niederstößt.
„Ich könnte vergessen, was hier geschehen ist.“ Seine Stimme troff vor falscher Liebenswürdigkeit. „Ich könnte es vergessen und würde euch sogar den Jungen hierlassen. Unter einer Bedingung: Ihr überlasst mir das andere Kind.“
Der Müller legte langsam die Pfeife zur Seite. Bedächtig schritt er auf das Kinderbettchen zu. Die Müllerin ihrerseits baute sich entschlossen davor auf. Zornig starrte sie ihrem Mann in die Augen. Auch ich schob mich ängstlich zu der Kleinen hin, die jetzt nur noch kläglich vor sich hin jammerte. So hörte ich den Müller wispern:
„Denk nach, Frau. Das Mädchen ist krank. Es wird die nächste Nacht vielleicht nicht überleben. Max dagegen ist stark und gesund. Die vermaledeiten Gewehrträger werden ihn uns nicht wiedergeben. Dann haben wir zwei Kinder verloren. So können wir eines davon retten.“
„Und eines dafür opfern?“, schluchzte die Müllerin unhörbar.
„Mama?“ Max Stimme klang unsicher wie die eines gefangenen Vögelchens. Hinter ihm beobachtete Golcick selbstzufrieden sein Werk. „Mama, ich gehe mit. Sorge dich nicht, mein Glück wird mich schon beschützen.“
Die Müllerin krampfte die Hände zu Klauen. Ihre Brust weitete sich, als wollte sie schreien. Sie wandte sich zu dem wieder unruhig schlummernden Mädchen um. Vorsichtig, um es nicht zu wecken, nahm sie es hoch und wickelte es mit sorgsamen Bewegungen in einen Kartoffelsack. Dann ging sie auf den Werber zu, jeden Schritt so setzend, als stapfe sie durch ein Moor. Wortlos drückte sie ihm das kleine Bündel in die Arme. Golcick nahm es mit siegreichem Blick entgegen. Doch im Moment, als die das Mädchen hätte loslassen sollen, klammerte sich die Müllerin daran fest. Für wenige Sekunden hingen alle drei – Golcick, das Mädchen und die Mutter – aneinander.
„Ich verfluche dich.“ So sprach die Müllerin mit fester Stimme. „Ich fluche dir um meiner Tochter willen. Von heute an soll ihr Schicksal das deine sein; ihr Glück sollst du teilen, ihr Unglück soll dich um ein Vielfaches treffen und ihre Todesstunde soll auch die deine sein. Und zu alledem füge ich auch noch dies hinzu: Das du sie lieben sollst, als wäre sie dein eigenes Fleisch. Der Wunsch, sie zu schützen, soll dich auffressen und die Sorge um sie das letzte Haar von deinem Kopf fressen und bis zu deinem letzten Tag soll der Gedanke an sie nie aus deinem Geist weichen.“
Dann, endlich, ließ sie das Kind los. Erschöpft ließ sich die Müllerin gegen ihren Mann sinken. Der nahm sie still in die Arme. Max stand in ohnmächtigem Entsetzen gegen die Wand gelehnt. Ich wagte mich nicht zu rühren. Golcick aber blinzelte erstaunt und zum ersten Mal wortlos. Er war bis in die Haarspitzen erblasst. Mechanisch presste er das dünne Bündel an sich und verließ ohne ein weiteres Wort die Stube.
Das Leben ging danach seinen Gang wie zuvor. Der Krieg dauerte an, noch etliche Monate, nachdem wir glaubten, es nicht mehr länger ertragen zu können, bis er schließlich mit einem Knall endete, mit dem die Welt in sich zusammen zu fallen schien. Kurz danach traf ich einen jungen Mann, einen Ingenieur, der am Bein amputiert worden war; dem folgte ich in die Stadt, wo er sein Glück bei einer der noch tätigen Fabriken versuchen wollte.
Dort in der Stadt sah ich dann Jahre später Golcick noch einmal wieder. Seit dem Abend bei den Müllersleuten war er in unserem Dorf nicht mehr aufgetaucht. Fast hätte ich ihn nicht erkannt und es war wohl eher seine Stimme, die die Erinnerung in mir weckte. An einem sonnigen Nachmittag kam er in das Café, in dem ich zu dieser Zeit servierte, und orderte „Ein Kaffee schwarz, ein Kakao.“
Ich bezweifle, dass er sich an mich erinnerte. Allenfalls wunderte er sich, warum ihn die freche Kellnerin an diesem Tag so neugierig anstarrte. Ich betrachtete aber weniger ihn – in der Tat hatte er sich lediglich insofern verändert, dass er jetzt keine Uniform mehr trug, sondern einen Anzug, wie man ihn sich nur angesichts des neuen Wohlstandes vorstellen konnte, der seit wenigen Monaten in Deutschland blühte. Nein, viel interessanter war für mich seine Begleiterin: Ein Schulmädchen von sechs oder sieben Jahren mit kurzem Rock und langen Strümpfen. Jemand hatte ihr sorgfältig die weizenblonden Haare zu zwei langen Zöpfen geflochten. Sie saß sehr aufrecht und bediente sich des Teegeschirrs mit filigraner Virtuosität. Ihr Gesicht wirkte auf mich unverhältnismäßig erwachsen. Keine Mine, keine Geste wurde ausgeführt, ohne damit einen bestimmten Zweck zu verfolgen. Auf beängstigende Weise schien sie eine jüngere Kopie des Mannes zu sein.
Eine halbe Stunde lang bediente ich die beiden, ohne mehr zu sagen als „Sie wünschen?“ und „Sehr wohl, der Herr.“ Die ganze Zeit überlegte ich, sie anzusprechen. Wie hätten sie wohl reagiert, wenn ich gefragt hätte „Guten Tag, Herr Golcick, wie haben Sie den Krieg überlebt?“ oder „Mathilda, hast du deine Eltern einmal wiedergesehen? Weißt du nicht, dass sie dich vermissen?“
Natürlich traute ich mich nicht. Ich schrieb auch später nicht den Müllersleuten. Was hätte das auch genützt? Stattdessen kassierte ich ab, nahm das reichliche Trinkgeld, brachte den beiden die Mäntel. Noch als sie den Laden verließen, kroch ein Schrei in mir hoch: „Stopp! Halt!“ Irgendetwas. In diesem Moment drehte sich Golcick zu dem Mädchen an seiner Seite um. Die Kleine sah auf und für einen Moment tauschten sie einen Blick aus. Ein Blick, darin ein Ausdruck lag, ein inniges Einverständnis, ein herzliches Einander zugetan sein, wie zwischen Vater und Tochter. Da stockte der Schrei in meiner Kehle. Ich schloss den Mund. Die Tür schlug zu. Und ich kehrte zurück ein meine Arbeit, aufgewühlt und nachdenklich, aber auf gewisse Weise beruhigt.“

„Wie seltsam.“, kommentierte Viola.
„Was meinst du?“
„Das ist der erste Bericht, in dem einem Fin so etwas wie Gefühle zugebilligt wird.“
„Nun ja, du kannst ihnen nicht verübeln, dass keiner von diesen Menschen das Seelenleben dieses Monsters genauer erforschen wollte.“
„Möglicherweise ist das ja ein Fehler.“
„Viola, bitte…“
„Viola!“
Vor Schreck schoss Kai in die Höhe. Fluchend rieb er sich den Kopf, den er sich an einem Regalbrett gestoßen hatte.
„Viola! Kai! Wo seid ihr?“ Marias Stimme schrillte vor Aufregung, was an sich schon ein beunruhigendes Zeichen war.
Viola war bereits auf den Füßen und hatte die Akte im Regal verstaut. „Hier drüben! Was ist passiert?“
In der gleichen Sekunde erschien das erhitzte Gesicht der Hexe am unteren Ende der Regalreihe.
„Viola, was treibt ihr denn hier? Komm mit! Komm schon, es ist wichtig!“
Und mit der Heftigkeit eines Wirbelsturms packte sie die Elfe und den Erzähler bei den Armen und zog sie mit sich.
 

molly

Mitglied
Hallo VicSo,

von diesen drei Finn-Geschichten gefällt mir die letzte am besten.
Den Zeitungsbericht über die Tötung der drei Kinder habe ich nur kurz überflogen. Solche Berichte muss man leider heutzutage immer wieder mal in der Zeitung lesen.

Der Titel: [blue]Sesund[/blue]zwanzigstes Märchen
Du kannst Flammarion bitten,ihn richtig zu schreiben.

Was Dir auch fehlt, sind Kommentare zu Deinen Geschichten. Aber da Du selbst keine schreibst, wirst Du, was echt schade ist, kaum welche bekommen.

Du bist eine gute Erzählerin und könntest im Märchenforum den anderen Märchenerzähler vielleicht Tipps geben.

Liebe Grüße
molly
 



 
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