Shakespeare 'Sonnet #4' übertragen von Bernd

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Shakespeare 'Sonnet #4' übertragen von Bernd


Sonett 4
Was reichst du deiner Schönheit Überschwang
nur dir allein verschwenderisch zum Lohn?
Natur schenkt nichts auf Dauer, freiem Drang
leiht sie zu Zeiten Platz auf ihrem Thron.
Was, Schönling Geizhals, schmähst du ihrer Gunst
Geschenk zu spenden, das sie dir verehrt?
Was, armer Wucherer, übst du die Kunst,
mit der trotz Fülle sich das Leben leert?
Hast du alleine mit dir selbst Verkehr,
empfängst vom süßen Selbst nichts als Betrug,
wenn die Natur dich ruft, was zeigst du her
beim letzten Gang? Sag, wäre es genug?
Wird ungenutzte Pracht mit dir begraben,
so wird kein Erbe dasein, sie zu haben.


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Shakespeare's 'Sonnet #4' was originally published in Shakespeares
Sonnets: Never before Imprinted (1609).



UNTHRIFTY loveliness, why dost thou spend
Upon thyself they beauty's legacy?
Nature's bequest gives nothing but doth lend,
And, being frank, she lends to those are free.
Then, beateous niggard, why dost thou abuse
The bounteous largess given thee to give?
Profitless userer, why dost thou use
So great a sum of sums, yet canst not live?
For, having traffic with thyself alone,
Thou of thyself thy sweet self dost deceive:
Then how, when Nature calls thee to be gone,
What acceptable audit canst thou leave?
Thy unused beauty must be tombed with thee,
Which, usèd, lives th' executor to be.
 

Jamie Avery

Mitglied
Hi

ich werde im Herbstsemester an der Austin Peay State University... einen Kurs in Shakespeare belegen (Bachelors Degree in English) - freue mich auf eine Auseinandersetzung mit Shakespeare, an den ich mich vorher nie ran getraut habe...

die übersetzung gefällt mir gut - da ich selbst Übersetzerin bin und um die Schwierigkeit weiß, das Original im Sinn zu erhalten und die Schönheit der Sprache in der Zielsprache wiederzugeben!

glückwunsch...

:) Bea
 



 
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