Shiva und die Eule

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Florasoft

Mitglied
Shiva und die Eule

<Guten morgen>
sagt Shiva zu der auf dem Baum sitzenden Eule.
Die Eule wundert sich.
<Wo kommst du denn her?>
Shiva:<Ich bin wie der wind, mal hier mal dort.>
<Und wenn es mir nicht mehr gefällt, dann flieg ich fort,> ergänzt die Eule.
<Ja, Du> antwortet Shiva
<ich bin immer überall und nirgends gleichzeitig.>
<Ich bin beseelt vom heiligen Geist,>spricht die Eule wuerdevoll.
<Ich rede zu Jenem, jeden morgen unter der Dusche.>
antwortet Shiva.
<Warum hast du denn vier Arme, das habe ich ja noch nie gesehen?>
<Die brauch ich,> antwortet Shiva
<Wozu?>
<Einen zum rauchen,
einen zum trinken und
einen zur Befriedigung.>
<und den vierten?>
<Der vierte ist frei.>
<Frei wie Freitag?> fragt die Eule.
<nein, nicht frei wie Freitag,
frei>
betont Shiva,
<und was machst du mit deinem freien Arm?>

< nichts>


Einen Bleistift in der Hand
macht noch keinen Dichtermann
 
S

Sandra

Gast
Das hat was!

Ich kann noch nicht genau sagen warum, aber dein Text spricht mich sehr an und ich werde ihn mehrmals lesen.

LG
Sandra
 

fenestra

Mitglied
Hallo, Florasoft,

eine interessante Geschichte! Etwas schwierig ist es, auf Anhieb mitzubekommen, was die Eule sagt und was Shiva, denn beide sprechen vom heiligen Geist, beide könnten fliegen:

Shiva:<Ich bin wie der wind, mal hier mal dort.>
Der Wind fliegt ja auch irgendwie, daher ist hier der Unterschied zur Eule nicht so deutlich.

Shiva unter der Dusche? Das hat natürlich eine gewisse Komik, dieses Alltagsbild auf Shiva übertragen zu sehen, aber ganz schlüssig ist es leider nicht, hat keinen Doppelsinn.

<und was machst du mit deinem freien Arm?>

< nichts>
Die Pointe finde ich sehr gelungen! Ja, einen Arm zum Nichtstun, den bräuchte man ganz bestimmt!

Viele Grüße
fenestra
 



 
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