Sie

Kierkegaard

Mitglied
Sie

Ich erinnere mich,
damals,
als ich Dich das erstemal sah,
dass ich erinnert wurde
an ein sanftes Leben
vor meiner Geburt,
welches aufblitzte aus jenen Augen,
die mich vorher schon kannten.
Wie die Konturen jener Schattenbilder,
die schwarz und verzerrt,
je nach Sonnenstand,
ein verschwommenes Bild der Wahrheit abgaben,
blieb die Ahnung vorhanden
und erst auf dem Weg nach Hause
fiel sie mir überhaupt erst auf.
Die Ahnung trat auf die Seite des Mondes,
mit dem Licht der Sonne suchte ich nach ihr
und schien sie schon vor Augen zu sein,
verschwand sie in der Dämmerung.
365 Tage Vollmond.
So lange dauerte meine Liebe
und nie konnte ich etwas
von jenem sanften Leben in Erfahrung bringen.
Mag es denn sein, das es die Liebe vor dem Leben gab?
 
M

Maike

Gast
Hi Rainer

garnicht so einfach dieses Gedicht zu verstehen.
Mich interessierts aber brennend ob ich ungefair recht habe mit der Übersetzung. Aufklärung nicht nötig wäre aber schön.

Beim ersten Mal durchlesen dachte ich erst "SIE" ist oder war deine Mutter doch du sprangst zuviel rum- Gegenwart-Zukunft-Gegenwart.Außerdem kann man sich als Säugling in dem sinne nicht erinnern, sondern fühlen das irgedwas ist oder war.
Wie die Luftlöcher aus deinem Gedicht"Vom fliegen"...
übrigens an dieser Stelle: mir gefallen deine Texte sehr gut.
Also zurück zu den Luftlöchern: Sie sind gefüllte Räume nur nicht mit Luft gefüllt es sind leere Räume die du dennoch nicht auszuweichen weißt also ist doch etwas da , gefüllt mit etwwas was man nicht anfassen, nicht begreifen kann sondern nur fühlen.deshalb schließe ich das jetzt aus das dieses Gedicht mit der Frau zu tun hat die dich einst zur Welt brachte.Nicht böse sein wenn ich versuche dein gedicht zu verstehen,bin nicht neugierig,( nein garnicht).:)

Ich werde noch dran arbeiten.
 

Kierkegaard

Mitglied
Hi Maike,

natürlich darfst Du mein Gedicht interpretieren, dafür ist dieses Forum doch wohl auch da. Mach´ Dir da mal keine Sorgen. ;)

Das Gedicht hat aber auch nix mit meiner Mutter zu tun. Mir fällt es selber schwer dieses Gedicht zu erklären. Stell Dir mal folgendes vor...

Du stehst an einer Bushaltestelle und unterhältst Dich mit einer Frau bzw. Mann. Irgendwie hast Du das Gefühl, das ihr euch schon seit Ewigkeiten kennt, habt euch aber zu vor nie getroffen. Vielleicht war es Liebe auf dem ersten Blick, vielleicht auch nicht. Ihr geht auseinander und seht euch nie wieder. Zu Hause läßt Du Dir das Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen und denkst, dass Dir so etwas noch nicht passiert ist. Du hast das Gefühl, das ihr euch aus einem vorherigem Leben kennt...

Gruß

Rainer
 
M

Maike

Gast
so weit war ich auch schon dennoch verstehe ich diese 365 Tage vollmond noch nicht so recht.
365 Tage blind? Nur eine Ahnung und schnell wieder verdrängt?
Nicht wahr haben wollen?

schön das du geantwortet hast ob du es glaubst oder nicht
ich habe es auch erlebt.
Liebe Grüße
Maike
 

Kierkegaard

Mitglied
Hi Maike,

ich habe geschrieben, dass die Ahnung auf die Seite des Mondes getreten ist. Die Ahnung also von dem Leben vor meiner Geburt. Gleichzeitig ist aber auch jene Person, die auch ins Dunkel übergetreten ist, gemeint. Nun habe ich mit meinen Suchscheinwerfern aus Sonnenstrahlen in der Nacht nach dieser Ahnung und nach dieser Person gesucht. Alles was ich gesehen habe war aber nur der Vollmond, der meine Strahlen zurückreflektiert hat. Wie das so bei Vollnondnächten ist, leuchtet der Mond so hell, dass er andere Sterne überstrahlt. Das Suchen nach einem bestimmten, vielleicht nicht ganz so hellleuchtenden Stern, wird somit zu einem schwierigen Unterfangen. Wenn man 365 Tage auf der Suche ist, ist das eigentlich schon eine lange Zeit...

Gruß

Rainer
 

Feder

Mitglied
Hi,
schönes Gedicht, wenn auch schwer zu erklären. Aber ich bin im Vorteil, weil ja schon Kommentare standen. Es gibt dieses Gefühl des Verbundenseins, des Nachhausefindens, selbst wenn man einen Menschen erst kurz kennt. Es ist etwas Besonderes. Ich kenne es auch, aber ich weiß nicht, wie die Geschichte weitergehen würde, wenn man die Chance hätte. Ihr? Ich frage mich, ob es eine Sinnestäuschung ist, weil man im Moment etwas hineinreflektiert.

Würde mich interessieren, welche Theorie (???) ihr habt!

Gruß,
Feder
 



 
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