Sinnesrauschen

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Sinnesrauschen

Der Sommer war fort geschritten und angenehm mild. Altweibersommer. Eine Frau mittleren Alters saß in einem Kölner Straßencafés und trank Tee. Ihre Nase nahm sie recht gelangweilt aus ihrer Lektüre heraus und ließ ihren Blick ziellos durch die vorbeispazierenden Menschen schweifen.

Plötzlich erblickte sie sein Gesicht im Profil. Diese Gesichtszüge hätte sie überall erkannt, sie hoben sich wie funkelnde Diamanten aus der Menge hervor. Sie sprang von ihrem Stuhl auf und rief laut jauchzend seinen Namen. Inzwischen war sie vielleicht schon 52 Jahre alt, sehr rund im Gesicht und füllig auf den Hüften. Die weichen fließenden Kleider schmeichelten ihr.

Der Gerufene drehte sich um, stockte einen kleinen Moment und bewegte sich strahlend behände auf diese ältere Frau zu. Er trug ein ähnliches Alter im Gesicht, wenngleich der Körper viel drahtiger durch die Jahre gezogen war.

"Elke!" rief er strahlend ihr entgegen. Elke hatte sich aus den Stühlen um sich herum befreit und kam ihm eilig entgegen. Trotz ihrer Fülle bewegte sie sich nahezu anmutig. Vermutlich zitterten ihr die Knie ein wenig.
"Thomas, du bist es wirklich!" Und plötzlich schossen ihr Tränen über die Wangen, während sie ihn anlachte und mit ihrer Hand zärtlich an seine Wange berührte. Er legte warm und weich seine starken Arme um ihre Hüften und zog sie eng zu sich heran.
"Thomas!", freudig schluchzend drückte Elke ihm ihre weichen Lippen an den Hals und an die Wangen, vergrub ihr Gesicht an seiner Brust; die Freude schüttelte ihren ganzen Körper.
"Mein Gott, Elke! Liebe liebe Elke", scheinbar konnte auch Thomas diese Gefühle kaum fassen, als rauschte das Meer der Gefühöe gegen die Brandung der Vernunft.
Inzwischen hatte Elke seine Hände gefasst und hielt sie fest, als sie ein wenig auf Abstand ging und ihn fröhlich liebevoll betrachtete. Ihre Augen ruhten warm auf ihn.
"Du siehst wunderbar aus. So habe ich dich all die Jahre gesehen!", eine leichte Röte überzog ihre weichen Gesichtszüge wie eine Sommerbrise.
"Du bist weich geworden!"
"Kinder!", lachte sie, und es klang nicht mal wie eine Entschuldigung für ihre Formen.
Er zog sie wieder in seine Arme, schaukelte sie liebevoll hin und her, lange standen sie wortlos eng umfasst. Viele Schaulustige hatten wohlwollend dieses Zusammentreffen verfolgt und gingen wieder ihren unzähligen Beschäftigungen nach. Allmählich gingen sie Hand in Hand an ihren Tisch. Eine Kellnerin brachte einen Piccolo Sekt auf Kosten des Hauses und zog sich lächelnd zurück.
Sie sahen sich tief in die Augen, ihre Hände mit den unterschiedlichen Eheringen waren ineinander gehakt. Kein Wort fiel zwischen ihnen, lange Zeit nicht. Elke suchte aus ihrem Portemonnaie einige Geldstücke zusammen und legte sie auf den Tisch. Er strich ihr liebevoll über die Stirn, eine Träne rollte ihm am Nasenflügel vorbei; sie legte den Kopf schräg und gab ihren Hals frei.
Plötzlich fragte er fast heiser, ob sie vielleicht zu weit gingen und sie schüttelte fast mühsam den Kopf. Sie standen auf, ineinander verschmolzen und gingen, der Sekt blieb verschlossen.

Elke wusste, dass er verheiratet war, damals hatte er es entschieden. Jahre lag es zurück. Sie trafen sich im Stammcafé, denn seine damalige Freundin mochte nicht, wenn Thomas Elke sah. Nur wegen dieser Dummheit hatte sich Elke von ihm getrennt. Sie bereute. Sie wollte eine zweite Chance, als sich bereits Marie in seinem Leben breit gemacht hatte. Er wollte sie nicht so plötzlich vor den Kopf stoßen und blieb noch. Elke erwartete nach all ihrer ungeduldigen Warterei, dass er sich endlich für sie entschied. Er schüttelte traurig den Kopf und sagte mit belegter Stimme, dass er heiraten würde. Marie erwartete ein Kind. Elke wusste, dass Marie alles getan hätte, damit Thomas bei ihm bliebe. Und sie kannte Thomas; er würde sein Kind großziehen wollen, er würde als Mann von Ehre der Frau beistehen, auch gegen seine Gefühle.
Elke ist damals so sauer geworden und hatte Marie ein hinterhältiges Miststück genannt, Thomas verwies sie aus Anstand der Tür. Davon war sie so schwer getroffen, dass sie aus der Stadt fortzog und Thomas zu verdrängen versuchte.

Er hielt ihre Hand noch immer sicher gefasst, als sie zum nahe gelegenen Hotel im Wasserturm kamen. Sie führte ihn.
"Wir haben nicht reserviert. Aber wir befinden uns seit gerade eben in den Flitterwochen. Sie sollen hier das beste Hotel der Stadt haben; finden Sie für zwei frisch Vermählte nicht noch ein kleines Zimmer?"
Elke versuchte ihr erstaunen zu verbergen, Thomas log. Das war ganz offensichtlich für ihre Ohren. Er hatte den Portier belogen und das auch noch sehr geschickt.
Sie bekamen sogar eine Suite für zwei Nächte, mehr konnte der Mann nicht tun, er zwinkerte ihnen freundlich zu und schrieb das Ehepaar Kamm in sein Fremdenbuch.
Im Aufzug sah Thomas sie an, grinste verlegen und sagte: "Politik!"; es klang wie eine Erklärung, nicht wie eine Entschuldigung. Elke zog die Lippen zu einem spitzen lächeln zusammen und knuffte ihn leicht in die Seite.

An dem Tag, als sie in eine andere Stadt gezogen war, hatte in ihrem Briefkasten die Einladung zur Hochzeit gelegen. Sie warf den Umschlag ungeöffnet irgendwann auf den Weg in die Fremde tränendurchweicht in einen Müllkorb. Sie hatte davon geträumt, mit Thomas Kinder zu haben und als Künstlerin arbeiten zu können, während er für die Familie das Geld verdiente. Plötzlich wurde durch so eine kleine unschuldige Schwangerschaft leichtfertig alles verändert. Weshalb war sie nicht bauernschlau schwanger geworden? Während sie noch darüber nachdachte, was für eine Mischung aus Marie und Thomas entstehen müsste, befiel sie mit nicht mal 24 Jahren eine ausgereifte Torschlusspanik. Sie hatte an in den Taschenspiegel gesehen und sich gefragt, ob sie überhaupt Kinder würde bekommen können.

Er sah sie an, strich ihr über die Stirn und flüsterte ihren Namen, dabei spürte Elke seinen Atem an ihrer Wange. Langsam beugte sich Thomas ihrem Gesicht entgegen und küsste sie sanft auf ihre Lippen. Er drängt sich nicht auf, alles war behutsam, als tasteten die beiden ihre Liebe durch all ihre Sehnsucht hindurch.

Keine besondere Vorliebe hatte sie nach Köln ziehen lassen, man hatte ihr nur immer wieder erzählt, wie schön Köln sei. So war sie Mitten in die Innenstadt von Köln gezogen, hatte dort in einem Restaurant gekellnert, bis sie ihren Mann kennen gelernt hatte. Er war ein ehrlicher Mensch, er hatte allerhand Prinzipien und er liebte seine Gewohnheiten. Er wollte sie heiraten. Viele Verhaltensweisen erinnerten Elke an Thomas, wenn er auch korpulenter und weniger sportlich war. Sie teilten zwei Hobbys miteinander, bis sie nach und nach abstarben. Sie hatte zwei Kinder mit ihm zusammen, für die sie alle Zeit aufbrachte, die sie hatte, als sie klein waren. Sie kannte die Gewohnheiten ihres Mannes, sie kannte seine Wünsche und sie wusste um seine Ängste. Sie fühlte sich wachen Auges wie im Dornröschenschlaf. Das häufige Träumen hatte sie sich verboten und nicht einmal mehr bemerkt, wenn es dennoch geschah.

Ihre Körper drängten sich eng aneinander, als der Aufzug sanft zum stehen kam. In ihrer Suite angekommen registrierten sie nicht einmal die frischen Blumen auf dem Tisch, ihre Augen galten lediglich dem anderen Menschen. Sie betraten vertrautes Land, das sich doch in all den Jahren völlig verändert hatte. Ohne Scheu oder Verlegenheit legten sie still und langsam ihre Kleidung ab. Elke ging hüfteschwingend nur mit ihrem Slip bekleidet ins Badezimmer.
"Die Wanne für die Hochzeitssuite", rief Elke freudig durch das Zimmer. Warmes Wasser rauschte literweise in die runde Wanne. Elke entdeckte ein Badezusatz mit Hotelemblem und goss den Tüteninhalt in das heiße Wasser. Ein angenehmer Rosenduft verbreitete sich in dem hellen warmen Badezimmer.

Als die Kinder noch sehr klein waren, hatte Elke sehr viel zu tun. Ständig standen andere wichtige Termine im Familiekalender. Das sie keine Lust auf Zärtlichkeiten und Sex mit ihrem Ehemann hatte, war ihr im Trubel völlig entgangen. Das Thema war immer brenzliger in ihrer Ehe geworden, so dass Elke sich ein Ritual hatte einfallen lassen. Sie hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, ihn sowohl am Abend des 14. als auch am Abend des 27. eines Monats zu verführen. Beide Tage wirkten unverfänglich. Hatten er Geburtstag oder stand der gemeinsame Hochzeitstag an, gab es sozusagen ein Extra für ihn. Mit diesem Abkommen an sich selbst hatte sie sich immer gut arrangieren können. Er hatte das Maulen gelassen und sich gewöhnt.

Als sie das Wasser ausmachte, kreiste sie mit ihrem faltigen Arm einige Mal eine liegende Acht durch das Wasser.
"Ich habe Kerzen gefunden!" Leise war er an sie heran getreten und fixierte drei Kerzen mit Wachs auf dem Wannenrand.
Elke stand schräg hinter ihm und küsste ihm die Schulter, schon lange unterdrückte sie den Impuls, sich auf ihn zu stürzen. Sie wollte jeden Moment ganz und gar auskosten, wollte sich alle Zeit nehmen, so als könne sie damit die vergangenen Jahre auslöschen. Allerdings wurde der Impuls immer stärker, so ausgetrocknet war das Flussbett ihrer Lust gewesen.
Thomas drehte sich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr: "Weißt du, ich habe mich oft gefragt, was ich am meisten vermissen würde, wenn ich nun an diesem Tage stürbe. Die Antwort warst stets du. Dich wollte ich noch einmal in meinen Armen halten. Mit dir noch einmal eine einzige Nacht verbringen dürfen. Mit dir noch ein einziges Mal einen Sonnenaufgang beobachten. Mit dir wollte ich nur noch ein einziges Mal sprechen und dir sagen, dass ich mit dir noch so vieles gemeinsam erleben wollte."
Das war der Moment, in dem Elke ihren Impuls nicht mehr unterdrücken konnte. Sie drückte ihm fordernd und fest ihre schmalen Lippen auf den Mund und hielt ihn fest. Ihre Fingernägel zeichneten sich in seinen Schultern ab. Sanft drückte er sie nach einem langen Kuss nochmals von sich und lud sie mit einer kleinen Geste ins Becken ein. Beinahe hätte sie ihren Slip vergessen. Sie streifte ihn schnell ab und schlüpfte ins Wasser.
Ein vertrautes Spiel, er seifte sie ein, sie seifte ihn ein. Erst der Rücken, dann die Beine und die Arme, dann wurden Bauch und Brust gereinigt. Am Gipfel der Sauberkeit tauchten sie in die Lust ab. Er begann sie sanft überall zu küssen, an den Füssen, den Schenkeln, in der Armbeuge und am Hals. Er begrüßte jede Körperstelle, an der er Halt macht wie einen vertrauten Bekannten. Sie bog sich ihm entgegen, er genoss das Spiel mit der langsamen Qual. Früher vielleicht wäre er nach diesem ersten Appetithappen nochmals aus der Wanne gestiegen, hätte eine duftende Lotion geholt, hätte sie zuerst abgetrocknet, ganz vorsichtig und langsam, anschließend die Lotion großzügig auf ihren einladenden Körper verteilt und langsam in ihre weiche Haut massiert. Seufzend verschob er diesen Teil auf später, denn er selbst konnte sich kaum noch zurückhalten.

Wie sehr hatte er sie in all den Jahren vermisst. Als er vor dem Standesbeamten gestanden hatte, mit Marie an seiner Seite, hatte er gehofft, sie würde kommen und diesen Fehler verhindern. Sie war die Frau mit dem Löwenherz und dem unbeherrschten Naturell. Ihr Zigeunerblut – so hatte sie es immer genannt – ging mit ihr so oft durch. Sie aber war nicht gekommen.
Als er später erwartete, dass sie ihm gratulieren würde, wenigstens der Höflichkeit halber, wurde er enttäuscht. Wieder nach einiger Zeit rief er an, sucht ihre alte Wohnung auf, doch alles war vergebens, denn seine Elke war fort. Er hatte auf ein Lebenszeichen gehofft.

Elkes Haare klebten nass am Rücken und an den Wangen, rote Flecken im Gesicht waren Echo des Flammenmeeres ihrer Leidenschaft. Sie fühlte, dass Thomas nun nicht länger würde ausweichen können und drehte ihm ihren Hintern zu. Er drang langsam und vorsichtig in sie ein, sie stöhnte leise auf und drückte ihre Stirn gegen die kühlen Kacheln an der Wand. Wasser perlte von ihrer Haut. Thomas zog sein Glied langsam raus, nur die Eichel war noch in ihr und schob ihn ebenso langsam wieder hinein. Elke rollte lustvoll mit den Augen und biss sich auf die Knöchel ihrer rechten Hand.

Er hatte verloren, auf ganzer Linie. Und das war ihm passiert, dem Planer. Er konzentrierte seine ganze Liebe auf das Mädchen, welches Marie mit einem Kaiserschnitt zur Welt gebracht hatte. Nachdem das Mädchen gesund geboren war, ließ er sich sterilisieren. Er kümmerte sich um das kleine Wunderwesen und dachte oft, dass es ein Kind mit Elke hätte sein müssen. Für die kleine junge Dame hatte er immer Zeit. Er machte den Erziehungsurlaub; er war bei der Einschulung dabei, er wälzte sich schlaflos im Bett, als sie bei einer Freundin übernachtete und er streichelte ihr den ersten Liebeskummer aus dem Gesicht. Marie aber war ihrer Wege gegangen, sie hatten nur nebenher gelebt.

Immer wieder trieb Thomas sein Glied langsam in Elkes Vulva, immer wieder zog er ihn langsam hinaus. Dann hielt er inne, blieb in ihr, hielt ihre Hüften fest umschlungen und schloss die Augen. Elke spannte den Beckenboden rhythmisch an, Thomas begann zu stöhnen. Sie wechselte das Tempo und er wiegte sie hin und her auf seinem Glied als tanzten sie. Wie schon früher kamen sie beide nahezu gleichzeitig zum Höhepunkt. Die Spannung verlierend rutschten sie zurück in das warme Wasser und blieben eng umschlungen. Irgendwann glitt sein Glied aus ihr raus und Thomas tastete sich zu ihrer Klitoris vor. Ihn berauschte es zu sehen, wie sie sich lustvoll wand und bog unter weiteren Orgasmen.

Als Angelika langsam zu einer jungen Dame herangewachsen war, existierte die Ehe zwischen ihm und Marie nur noch auf Papier. Eines Abends eröffnete sie ihm, dass sie seiner müde war. Schon lange vermutete sie, dass er eine andere Frau habe. Anders könne sie sich sein Desinteresse nicht erklären. Er hatte dazu nichts gesagt. Sie hatte die Koffer gepackt und war zu ihrem neuen Freund gezogen.

Sie drehte sich zu ihm, bedeckte sein Gesicht mit Küssen, Tränen standen ihr im Gesicht.
"Warum nur?", fragte sie leise.
Thomas schüttelte den Kopf.
Sie weinte und er hielt sie fest. Das Wasser wurde kalt. Er trocknete sie ab und sie krabbelten frierend ins Bett. Eng schmiegten sie sich aneinander und sagten lange nichts.

"Ich werde nicht in mein altes Leben zurückgehen. Es bestand nur aus Lügen. Ich habe gedacht, es wäre nicht schlimm, wenn ich dich so heimlich noch ein bisschen lieben würde. Ehrlich gesagt, ich kann so nicht mehr leben!", sie nahm seine Hand und küsste jeden Finger. Er sagte nichts.
"Ich habe meine Liebe verraten, hörst du!", sie war lauter geworden.
"Ich auch. Ich habe gedacht, es macht nichts. Ich habe gedacht, es macht mir nichts aus", er sah sie traurig an. "Viele Jahre sind das inzwischen. Fünfzehn Jahre. Und wir haben nicht mal nur andere belogen. Wir haben uns belogen und verraten. Unsere Liebe."
"Ja", hauchte Elke, "ich werde es ihm sagen und die Scheidung einreichen."
"Und deine Kinder?"
"Sie werden damit leben müssen. Sie sind auch nicht mehr so klein. Sie werden damit leben lernen."
Sie legte den Kopf zurück an seine behaarte Brust, die Haare kitzelten in der Nase.
"Lass uns von hier an den Weg zusammen gehen! Egal was kommt. Egal was vor uns liegt, Elke. Das ist vermutlich unsere letzte Chance!"
"Und das sagst du! Das wäre mein Part gewesen", sie suchte in seinem Gesicht und entdeckte erste Fältchen, die Schläfen waren lichter geworden. Er hatte sich verändert. Ihr gefiel der Gedanke, dass sie ihm neu begegnen würde, dass sie unbekannte Saiten an ihm entdecken würde.
"Ja, gehen wir gemeinsam. Es wird wohl unsere einzige Chance sein", sie kräuselte seine Haare mit ihren Fingern.
"Und lass uns gemeinsam spielen", er lachte und zog die Decke über ihre Köpfe.
"Auszeit", rief Elke mit Stoff im Mund, doch Thomas war bereits wieder dabei ihren veränderten Körper zu erkunden, wanderte mit der Zunge ihren Rücken entlang bis zu den wogenden Hüften.
 
M

MichaelKuss

Gast
Wo rauschen hier die Sinne?

Zunächst: Wieso eigentlich "Sinnesrauschen"? Das einzige was hier wirklich rauscht, sind das Badewasser im Hotel, die Tränendrüsen deiner Protagonisten, der Kitsch und die Fehler in deiner Geschichte.

Über die zahlreichen Rechtschreibefehler (die du als Lehrerin längst hättest berichtigen können) kann ich gerade noch hinweg sehen. Aber was diese kitschige Tränenlangzeitgeschichte im Forum "Kurzgeschichten" soll, bleibt mir ein Rätsel. Hier wurden alle handwerklichen Werkzeuge einer Kurzgeschichte vernachlässigt. Hier wurde wieder einmal der Fehler gemacht, ein ganzes Leben, einen endlosen Roman in eine einzige Geschichte zu packen; mit Rückblenden, Szenenwechsel, mit mehr Tränen als Badewasser, mit dem langatmigen Aufrollen zweier Leben, mit einer Anhäufung von Kitsch und Klischees, dass man vor Wut nicht mehr sachlich kritisieren kann. Und ganz schlimm wird es durch den Versuch der Autorin, wahrscheinlich eigenes Erleben (oder Erleben aus dem Bekanntenkreis) in einer Kurzgeschichte zu verarbeiten, ohne bereits die nötige Distanz, ohne die nötige Reflektion zu haben. Schade, dass es in der LL kein Forum "Kitsch und Triviales" gibt. Da hättest du von mir eine 9 und eine Top-Besprechung bekommen; bei der hier vergebenen 4 war ich mehr als großzügig.

Wie ich deiner Signatur entnehme, möchtest du "sachliche" Kritik mit Sahne. Um sachlich zu kritisieren, und obendrein mit Sahne, dazu müsstest du erst einmal eine sachliche Geschichte vorlegen und mindestens etwas Vollrahmmilch. Die vorliegende Geschichte ist aber nur lauwarmes und trübes Abwaschwasser. Wer möchte dazu seine Zeit für eine sachliche Kritik opfern, wo es hier in der LL so viele andere gute Geschichten zu beurteilen gibt?!

Ich sehe ein, dass es tausende solcher "Wiedersehen" gibt, bei denen man noch mal Lebensrückblenden einschaltet, Vergleiche zieht, neue Perspektiven anpeilt (und mitunter sogar im Bett landet). Deine Grundidee, dein Anliegen ist also gut und nachvollziehbar. Aber die Realisierung dieser "Frau-mit-Herz" oder "Neue-Revue"-Geschichte ist einfach peinlich, meint
Michael
 



 
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