Slam-Revue-Kalkscheune

Rike

Mitglied
Ach, es ist wie immer amüsant zu sehen, wie schnell sich auch Poeten für eine Institution halten. Der Frontman und Oberslammer Boris, die obligate Zigarette etwas zu dämlich abgespreizt(was soll man daraus schließen), tönt institutionell tönern. Klar, es gewinnen wieder Jubelpreise die, welche fürs Althergebrachte (Illiesmarken) zuständig sind. Wir wollen uns wohlfühlen und Spaß, warum kommen wir sonst aus den Löchern oder Puschen? Denken ist uncool, wenn die Anschlussparty schon gebooted ist. Da bringt man sich allenfalls in Stimmung und Monika und Mara, die sich qualitativ abstrampeln, haben nicht den Hauch... und Björn mit Budapest, ach geh...
 
K

kaffeehausintellektuelle

Gast
ich würd das gern verstehen wollen, geht das?
also würdest du mir bitte behilflich sein, das in worte zu kleiden, die eine simple kaffeehausintellektuelle kapiert?

danke für die mitarbeit
die k.
 

Rike

Mitglied
Liebe Kaffeehausintellektuelle,

ich war bei einer sog Poetry-Slam (Internationales Literaturfestival, Berlin). Hatte sowas noch nie erlebt. Entschieden wird so ein Wettbewerb oder soll ich fetziger sagen contest, weil Testosteron offenbar im Spiel ist (siehe Fußball), durch die Länge und Phonzahl des Jubilierens im Publikum. Gewonnen haben nicht die, die leise aber anspruchsvolle Töne von sich gaben, sondern die Klamaukhansel. Und in die Brust warfen sich oder blickten sich bedeutungsschwer ständig die um, die irgendwie als literarische Nullen auf Foren gelangt sind, nur weil sie wen in der Szene kennen, der wen kennt.Da nenn ich mal einen Nick: Lotos, sagt vielleicht jemand was. Um bedeutsamere Namen zu nennen, Monika Rinck hatte trotz ausgezeichnetem, freien Vortrag keine Chance. Aber als wir reinkamen, saß sie da schon und schaute uns so verschmitzt an, dass man den Eindruck hatte, sie wisse schon, was das werden würde.

Dank für die Nachfrage. Rike

PS Die kenianische ist die beste brand oder?
 

Rike

Mitglied
Da sagst du was, krieg ich endlich mal meinen Mann dazu, sich literarisch einzulassen, wird einem sowas geboten. Danach empfand er dann Literatur und literarisches Getriebe als ziemlich redundant und war somit nicht einmal mehr für eine Lesung von Günther Grass "Letzte Tänze" in der Urania heut abend zu gewinnen. Irgendwann will man ja auch mit "Das ist was anderes" einen Gestressten, der weiß, dass er einen vernachlässigt, nicht bekümmern und sagt okay, "Dann tob dich aus im See". Womit noch nichts verloren ist.;)

Gruß Rike
 



 
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