So bescheiden

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Walther

Mitglied
So bescheiden


Die Mitte ist nicht einfach medioker,
Sie ist dazu noch völlig überfüllt.
In Klumpen ist gepresst und fest verknüllt,
Was mittig wird im Fähigkeitenpoker

Und aus den Rändern der Verteilungsglocke
Des alten Gaus ins Zahlenzentrum treibt.
Wer hinten nicht am langen Zipfel bleibt,
Hockt jetzt mit mir, wo auch ich leider hocke:

Im unerkannten Mittelmaß, dem Grau,
Wo sich nicht mal die eitlen Geister scheiden:
Man ist im Nirgendwo, weiß nicht genau,

Wo man verortet ist, und muss beneiden,
Wer aus dem Ganzen ragt, dem Mittelstau:
Man muss sich, ewig leidend, so bescheiden.
 
H

Heidrun D.

Gast
Hihihi, Walther,
woran gemahnt dies nur? :D:)

Sehr nett! Nur ein Verslein löst Minderhagen aus:
Hockt jetzt mit mir, wo auch ich leider hocke:
[blue]Hockt jetzt mit mir, wo leider ich nun hocke[/blue]
schmiegt sich wohl besser ...

Lächelnde Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
So bescheiden


Die Mitte ist nicht einfach medioker,
Sie ist dazu noch völlig überfüllt.
In Klumpen ist gepresst und fest verknüllt,
Was mittig wird im Fähigkeitenpoker

Und aus den Rändern der Verteilungsglocke
Des alten Gaus ins Zahlenzentrum treibt.
Wer hinten nicht am langen Zipfel bleibt,
Hockt jetzt mit mir, wo ich nun leider hocke:

Im unerkannten Mittelmaß, dem Grau,
Wo sich nicht mal die eitlen Geister scheiden:
Man ist im Nirgendwo, weiß nicht genau,

Wo man verortet ist, und muss beneiden,
Wer aus dem Ganzen ragt, dem Mittelstau:
Man muss sich, ewig leidend, so bescheiden.
 

Walther

Mitglied
Lb. Heidrun,

An- und Abwesende sind nicht angesprochen. :D

Danke für Deinen Eintrag und den Hinweis, oben habe ich den Test geändert. Ich habe eine Variante Deines Vorschlags genommen. ;)

LG W.
 
H

Heidrun D.

Gast
:) Und deine Variante ist besser, weil schlichter ... aber wie`s so ist, fällt einem das Einfache oft erst später ein ... :D

Dir einen schönen Abend
Heidrun
 
G

gitano

Gast
Hallo Walther!
Ich lese viel Wortspiellust, die Dich weiß Gott nicht traurig stimmen muß! Sehr schön die Idee zur Gauschen Glocke!
In Z4 könnte ich mir auch vorstellen:
Was mittig ist vom Fähigkeitenjoker

würde einwenig mehr noch den "Gewinner" herausstellen und vielleicht auch das Glück der Gegebenheit.

Besonders gefällt mir (auch klanglich) "hockt/hocke".

-s3 scheint mir aber auch nicht so erstrebenswert-immerhin fällt dies auch aus dem Grau-

Der Text kann für sich einnehmen: das man die Gedanken weiterspinnt, so: was wäre ohne Mitte?, oder die im Minusbereich stehenden sehnen sich zur Mitte,-es regt an,
"und der Blick nach oben", da denke ich gleich an Saleri und Mozart.(Film "Amadeus" Milosz Forman).

Die von Heidrun angesprochene Zeile würde ich so belassen wie sie oben steht-klar ist sie proppe voll-
Ich könnte mir anstelle des "nun"

Hockt jetzt mit mir, wo ich nun leider hocke:
ein "schon" oder "auch" vorstellen. Klanglich/inhaltlich wäre wahrscheinlich das "schon" nach meinem Empfinden günstiger.
Schöne Idee, witzig und atmosphärisch anregend
gitano
 

Walther

Mitglied
So bescheiden


Die Mitte ist nicht einfach medioker,
Sie ist dazu noch völlig überfüllt.
In Klumpen ist gepresst und fest verknüllt,
Was mittig wird im Fähigkeitenpoker

Und aus den Rändern der Verteilungsglocke
Des alten Gaus ins Zahlenzentrum treibt.
Wer hinten nicht am langen Zipfel bleibt,
Hockt jetzt mit mir, wo leider ich schon hocke:

Im unerkannten Mittelmaß, dem Grau,
Wo sich nicht mal die eitlen Geister scheiden:
Man ist im Nirgendwo, weiß nicht genau,

Wo man verortet ist, und muss beneiden,
Wer aus dem Ganzen ragt, dem Mittelstau:
Man muss sich, ewig leidend, so bescheiden.
 

Walther

Mitglied
Hallo gitano,

danke für Deinen Eintrag und Deinen interessanten Vorschlag, den ich ober umgesetzt habe. Ich werde diese Variante ebenfalls zu meinen Unterlagen nehmen. Sie hat ihren Charme, auch wenn sie den Sinn etwas verändert.

Nun ist das Wortspiel für mich ein wesentliches Element der Lyrik. Neue Bilder lassen sich am besten über diesen Weg erschaffen.

Frohes Dichten und Werken!

LG W.
 



 
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