So könnte man sich einigen

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poetix

Mitglied
So könnte man sich einigen

Oh nein! Herr A. hatte die Nase voll. Seine Frau hatte noch ein Schuhgeschäft entdeckt. Schon wieder! Warum musste sie nur immer Schuhe kaufen? Ihre Schuhschränke (ja, sie hatte mehrere) quollen doch schon über.

Und er sollte immer gute Miene zum bösen Spiel machen! Wie wäre es mal umgekehrt, wenn sie ihn zu einem Fußballspiel begleitete? Oder wenigstens nicht wegzappte, wenn Fußball im Fernsehen lief? Oder ihn anfeuerte, wenn er samstags bei den Amateuren mitspielte? Oder sogar selbst mal mitspielte?

Da hatte er die glorreiche Idee: Er ging mit ihr in das blöde Schuhgeschäft, zog sie dann aber in eine andere Abteilung, als sie dachte.

„Wie wär’s, wenn wir dir jetzt Fußballschuhe kaufen?“, regte er an.
Na ja, es hätte ein Kompromiss sein können. Sollte wohl nicht sein.
 
A

Alberta

Gast
Lieber @poetix, den Schluss finde ich irgendwie unlogisch: Warum sollten sie Fußballschuhe für sie kaufen - die sich ja nie die Bohne für diesen Sport interessiert hat?
Wenn er ihr eins auswischen will, wär`s besser, er würde sagen: "...und jetzt, Schatz, gehst du mit MIR Fußballschuhe kaufen!"


Und als Überschrift vielleicht: Ausgleich.
 

poetix

Mitglied
Liebe Alberta,
danke für deinen Kommentar.
Eins auswischen wollte er seiner Frau sicher nicht. Eher versucht er, einen Kompromiss zu finden, der beiden zusagt (Schuhe kaufen+Fußball). Daher die Überschrift.
Leider hat es dann doch nicht geklappt, letztlich, weil die Fußballschuhe eine Mogelpackung waren. Sie heißen zwar Schuhe, aber es geht doch hauptsächlich um Fußball. Im Grunde hat er sich mit diesem Kompromiss nur selbst etwas vorgemacht. Das ist eben das fehlende Gespür des Mannes.
Ich wollte das andererseits nicht zu ausführlich im Text besprechen, um die Situation nicht überzuanalysieren.
Viele Grüße
poetix
 

poetix

Mitglied
So könnte man sich einigen

Oh nein! Herr A. hatte die Nase voll. Seine Frau hatte noch ein Schuhgeschäft entdeckt. Schon wieder! Warum musste sie nur immer Schuhe kaufen? Ihre Schuhschränke (ja, sie hatte mehrere) quollen doch schon über.

Und er sollte immer gute Miene zum bösen Spiel machen! Wie wäre es mal umgekehrt, wenn sie ihn zu einem Fußballspiel begleitete? Oder wenigstens nicht wegzappte, wenn Fußball im Fernsehen lief? Oder ihn anfeuerte, wenn er samstags bei den Amateuren mitspielte? Oder sogar selbst mal mitspielte?

Da hatte er die glorreiche Idee: Er ging mit ihr in das blöde Schuhgeschäft, zog sie dann aber in eine andere Abteilung, als sie dachte.

„Wie wär’s, wenn wir dir jetzt Fußballschuhe kaufen?“, regte er an.
Na ja, es war als Kompromiss gedacht. Sollte wohl nicht sein.
 

molly

Mitglied
Lieber Christoph,

schön mal wieder was von Dir zu lesen.

Der arme Herr A., schon allein der Gedanke, dass eine Frau sich beim Schukauf überlisten ließe, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Und dann noch mit Fußballschuhen!

Herr A. hatte die Nase voll, wieso gute Miene machen? Schließlich leidet er doch.

Die zwei, die Du für die Geschichte bekommen hast, darfst Du nicht ernst nehmen, den der Anonyme Werter hat nichts zu Deiner Geschichte geschrieben.

Ich finde aber, dass Du noch viel mehr aus Deiner Storry holen könntest. Nicht alle Männer sind bereit, ihre Frauen auf den Schuhtouren (Torturen) zu begleiten.

Liebe Grüße und Dir einen schönen Sonntag

molly
 
A

aligaga

Gast
Wer nicht fähig ist, im s. o. das significant other zu erkennen und anzuerkennen, sollte nie am Geschlechtsverkehr teilnehmen - er wird so viele Unfälle bauen, dass er schon nach einer halben Woche keine Lizenz mehr hat. Oder im Grab liegt.

Das hier ist ein wohlgelungene Realsatire. Es gibt Typen, die sind längst tot und merken's gar nicht.

Heiter, sehr heiter

aligaga
 

poetix

Mitglied
Liebe molly,
vielen Dank für deine Bemerkungen.
Ja, das ist die Frage, wer hier zu bemitleiden ist.
Im Grunde fand ich es einfach amüsant, wie die verschiedenen Interessen aufeinandertreffen. Da muss es nicht Gewinner und Verlierer geben. Beide Seiten müssen sich Mühe geben, dann geht es.
Viele Grüße
poetix
 

poetix

Mitglied
Hallo aligaga,
vielen Dank für deine freundlichen Worte.
Du hast recht, dass das Auskommen mit dem anderen Geschlecht eine Kunst ist, die manche erst noch lernen müssen.
Viele Grüße
poetix
 
Die Story an sich wirkt amüsant.

Der Text scheint mir etwas seltsam geschrieben.
Es stockt teils sehr. So als wäre er mehrfach überarbeitet worden und jetzt würden die einzelnen Sätze nicht mehr zusammen gehören.

Gruß
Helene
 

poetix

Mitglied
Hallo Helene,
danke für deinen Kommentar.
Es freut mich, dass dir die Idee gefällt.
Ja, der Text ist mehrfach überarbeitet worden. (Das mache ich fast immer.) Dass es jetzt beim Lesen stockt, ist mir nicht aufgefallen. Vielleicht kannst du ja ein paar Beispiele nennen?
Viele Grüße
poetix
 

poetix

Mitglied
So könnte man sich einigen

Oh nein! Herr A. hatte die Nase voll. Seine Frau hatte noch ein Schuhgeschäft entdeckt. Schon wieder! Warum musste sie nur immer Schuhe kaufen? Ihre Schuhschränke (ja, sie hatte mehrere) quollen doch schon über.

Und er sollte wie immer gute Miene zum bösen Spiel machen! Wie wäre es mal umgekehrt, wenn sie ihn zu einem Fußballspiel begleitete? Oder wenigstens nicht wegzappte, wenn Fußball im Fernsehen lief? Oder ihn anfeuerte, wenn er samstags bei den Amateuren mitspielte? Oder sogar selbst mal mitspielte?

Da hatte er die glorreiche Idee: Er ging mit ihr in das blöde Schuhgeschäft, zog sie dann aber in eine andere Abteilung, als sie dachte.

„Wie wär’s, wenn wir dir jetzt Fußballschuhe kaufen?“, regte er an.
Na ja, es war als Kompromiss gedacht. Sollte wohl nicht sein.
 
Hallo poetix,

ich möchte es mal so sagen: Es ist das Gesamtbild, was mir nicht stimmig erscheint.

Wenn ich versuche das im Einzelnen zu erklären:
Warum musste sie nur immer Schuhe Kaufen? Ihre Schuhschränke ... quollen schon über.
- der Übergang von einem, zum anderen Satz wirkt auf mich als würde etwas fehlen. Als wäre einer der beiden Sätze fehl am Platz.

Vielleicht ist es gewollt, aber die drei Sätze, hintereinander, die mit "Oder" anfangen wirken irgendwie seltsam, fast schon kindlich, auf mich.

Der Satz:
Er ging mit ihr in das blöde Schuhgeschäft, zog sie dann aber in eine andere Abteilung, als sie dachte.
Wirkt auf mich vollgestopft.

Ich hoffe, ich konnte das, was ich meine, verdeutlichen.


Gruß
Helene
 

molly

Mitglied
Hallo Christoph,

Ihre Schuhschränke quollen schon über...

Stimmt, aber wenn (manche) Frau Schuhe sieht, denkt nur der Mann an die übervollen Schuhschränke.
Das ist schon so, wie Du das geschildert hast, auch die heimlichen "Seufzer":
"Wie wäre es mal umgekehrt, wenn...

Übrigens, Taschen sind auch sehr begehrt, obwohl Frau ja immer nur eine mitnehmen kann ;)

Liebe Grüße

molly
 

poetix

Mitglied
Hallo Helene,
zu deinem ersten Punkt: Der Mann versteht nicht, warum die Frau noch Schuhe kaufen will, obwohl ihre schuhschränke schon überquellen.
Zum zweiten Punkt: Die Wiederholungen des "oder" stellen eine rhetorische Figur dar, die Anapher genannt wird.
Zum dritten Punkt: Der Satz muss an der Stelle "vollgestopft" werden, weil man sich der Klimax, der Pointe nähert. Das Tempo muss da gesteigert werden.
Das waren in etwa meine Gründe für die Formulierungen. Dass du darüber stolperst, macht mich nachdenklich. Ich werde mal in mich gehen.
Dir vielen Dank und Grüße
poetix
 

poetix

Mitglied
Hallo Monika,
ja, diese kleine Satire stellt die Sicht des Mannes dar und macht sich darüber lustig. Eigentlich werden sogar beide Geschlechter mit ihren Eigenheiten aufs Korn genommen, aber der Mann mit seinem faulen Kompromiss ist in diesem Fall das Hauptziel.
Viele Grüße
Christoph
 

Blumenberg

Mitglied
Hallo poetix,

du lieferst hier einen amüsanten Kurztext, den ich gerne gelesen habe. Mit den Kompromissen ist das so eine Sache, wie schnell wird doch ein eigentlich gut gemeinter Vorschlag als persönlicher Affront empfunden oder als gezielte Provokation aufgefasst.

Helenes Einwand sprachlicher Art teile ich im übrigen nicht. Ich hatte nicht das Gefühl zwischen den einzelnen Sätzen zu stolpern. Auch die mehr als knappe Form passt für meinen Geschmack.

Beste Grüße

Blumenberg
 

poetix

Mitglied
Hallo Blumenberg,
vielen Dank für deinen freundlichen Kommentar. Es freut mich, dass dir der Text gefallen hat. Mit dem Kompromiss stimme ich dir zu. Dass du die Kürze gewürdigt hast, freut mich besonders. Ich mag beim Lesen kurze, prägnante Texte und versuche, mich auch beim Schreiben kurz zu fassen.
Beste Grüße
poetix
 



 
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